Abschied

Alltagsgedicht zum Thema Abschied

von  Isaban

Ein Ahornblatt fiel schwarz herab.
Wir wandelten durch seine Stadt,
auf Friedhofswegen bis zum Grab,
und schwiegen, traurig, müde, satt,
und schwiegen, es blieb ungesagt
im Rascheln dieses Wintertages;
das Ziepen ziepte bis ins Herz,  ein
Pulsen schwirrte straßenwärts,
da glitten unsre Blicke ab.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

KoKa (44)
(24.01.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban meinte dazu am 24.01.12:
Selbst, wenn man auf dem Weg ist, sich dort häuslich einzurichten, ja. Nicht unberdingt düster, aber doch so, als wäre die Erde dort besonders aufnahmebereit. Danke für deine Rückmeldung, KoKa.

Liebe Grüße,

Sabine

 tigujo (24.01.12)
.
Toll, perfekt. Es nimmt mich mit.
In der fünften Zeile experimentierte ich mit:
"und schwiegen, es bleibt ungesagt"
und es passte für mich auch.
Danke für den schweren Gang, so fällt er leichter aus.
hg tigujo

 Isaban antwortete darauf am 24.01.12:
Recht hast du, merci beaucoup!
Ich hab deine Anregung übernommen.
Herzlichen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,

Sabine

 franky (24.01.12)
Hi liebe Sabine,

Ein Be-Hornblatt fiel weiß herab.
Darauf schreib ich
Überzeugt mich
Was du hier geschrieben hast.

Herzliche Grüße

Franky

 EkkehartMittelberg (24.01.12)
Das Abgleiten der Blicke als Zeichen für das nicht zu überwindende Schweigen. Sehr gut!
Ekki

 AZU20 (24.01.12)
Sehr intensiv. LG
Agneta (62)
(22.02.15)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban schrieb daraufhin am 22.02.15:
Herzlichen Dank!

 FrankReich (22.04.19)
Das klingt jetzt vielleicht etwas sarkastisch, aber schweigen ist besser als nichts, und erst dann ist ein Abschied endgültig. Schade, dass die meisten Menschen anders darüber denken, aber wenigstens könnten sie es. Ciao, Ralf

 Isaban äußerte darauf am 22.04.19:
Ciao, Ralf,

denken könnten sie?

Miteinander schweigen kann etwas sehr schönes sein, viel besser auf jeden Fall, als gegeneinander zu schweigen. Auch das Unausgesprochene ist ein zweischneidiges Schwert, manchmal rumort es viel zu laut, als dass es ausgeschwiegen werden könnte. Und manchmal gibt es für das Unfassbare einfach keine Worte, selbst wenn man sich welche wünscht.

Freundliche Grüße
Isaban
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram