Geschundene Zeit.

Text zum Thema Lebensbetrachtung

von  franky

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Geschundene Zeit.

Luftsprünge am Fensterbrett, sie hängen so steuerlos über der ausgelasteten Strasse.
Ein Bindfaden würde zwar keine Wunder wirken, aber einen Schmetterling Könnte man daran erhängen, zum unnützen Zeitvertreib.

Die Zeit läuft auf Straßenbahnschienen umher. Der eine hetzt sie zu tode,
der andere hat überhaupt keine, nur wehnige die sie nützen können und dürfen.
Für die ist sie wertvoll und unbezahlbar.

Wen suchst du im ausgetrockneten Flußbett?
Die Ertrunkenen sind längst auferstanden, mit einer Bäule am Kopf.
Die Erde hat ihnen das Wasser unter dem Knochenkörper weggezogen. So wird man unsanft auferweckt. Das Stöhnen ist eine Leier von unandächtigen Abendgebeten,
sie werden an Knopfschnüren durch die klapprigen Finger gezogen.

Begegne einen Kühlwagen im Regen, gefüllt von Unrassierten Schweinsohren.
Er hat die Flaute versäumt und kommt deshalb zu spät ins Geschäft.
Der gesäuberte Sauschädel liegt bereits apetittlich geschmückt im Schaufenster,
ihm wurde eine Friedenspalme ins offene Maul geschoben.

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© by F. J. Puschnik

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Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (05.06.22, 14:21)
Die Zeit hat mit nichts was zu tun, derjenige, der sie erfunden hat, allerdings schon. 👋😉

Ciao, Frank
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