all you need is love

Satire zum Thema Politik

von  ManMan

All you need is love

Gestern überschlugen sich die Ereignisse. Es begann alles damit, dass die Kanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel erklärte, das entscheidende Kriterium für ihre Politik sei der Geist der Bergpredigt. Die Liebe der Menschen sei entscheidend, nicht die Ellbögen. Daher habe sie auf Facebook Martin Schulz geliked.
Der wollte sich nicht lumpen lassen. Er sagte, er habe schon immer gewusst, dass die mit dem Namen Hartz IV verbundene Sozialpolitik von Übel sei. Nun sei es an der Zeit, Wahrheiten auszusprechen. Er sagte diese Worte auf einer Pressekonferenz. Auf die Frage einer Journalistin, welche Konsequenzen diese seine Erkenntnis habe, antwortete er: Ich liebe euch alle!
Durch Berlin weht offenbar ein neuer Wind. Kaum war Angela Merkels Statement verklungen, als sich auch schon Sahra Wagenknecht auf einer Tagung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) in dem Sinne äußerte, der angebliche Sozialismus in der DDR und den Ländern des Warschauer Vertrages sei ein grausamer Fehler gewesen und Politiker insgesamt nicht geeignet, einen Staat zu führen. Nach lang anhaltendem Beifall  der anwesenden Industriekapitäne kam der FDP-Vorsitzende Christian Lindner nach vorn, umarmte Sahra stürmisch und meinte unter Tränen, sie sei in der FDP jederzeit willkommen!
Unterdessen wird bekannt, dass sich auch die GRÜNEN in die Diskussion eingeschaltet haben. Cem Özdemir erklärte sich überraschend bereit, in die CSU einzutreten. Der wichtigste Satz aus seiner Erklärung: Es ist an der Zeit, dass Bajuwaren und Anatolen zusammenhalten, anstatt sich die Köpfe einzuschlagen.
Die ARD berief daraufhin rasch eine Talkshow mit Anne Will ein. Martin Schulz, Angela Merkel, Cem Özdemir, Sahra Wagenknecht und Christian Lindner sollten ihre Positionen erklären. Daraus wurde aber nichts, denn schon nach wenigen Sätzen lagen sich alle in den Armen und alle Versuche der Moderatorin, sie zu trennen, waren vergeblich.
Dann war auf dem Bildschirm  nur noch ein schwarz-weißer Gries zu erkennen. Ich richtete mich auf und rieb mir verschlafen die Augen. Ich hatte furchtbare Kopfschmerzen. Wieder einmal nahm ich mir vor, nicht so viel zu trinken.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (14.06.17)
Ordentlich geschrieben, aber nicht lustig, hat einen verbitterten Unterton, finde ich.

 ManMan meinte dazu am 14.06.17:
Danke für diese bittere Wahrheit! LG ManMan

 EkkehartMittelberg (14.06.17)
Gelungene Satire. Ob du viel oder wenig trinkst, wird das nichts daran ändern, dass sie alle Theater spielen.
LG
Ekki

 ManMan antwortete darauf am 14.06.17:
Das Trinken des Lyrischen Ich war nur ein Vorwand für die Satire. Ansonsten erlaube ich ihm das nicht! LG ManMan

 TrekanBelluvitsh (14.06.17)
Vorher ausschalten. Ist auch besser für die Leber.
;-)

 ManMan schrieb daraufhin am 14.06.17:
Das sag ich meinem lyrischen Ich auch immer! LG ManMan
Graeculus (69)
(14.06.17)
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 ManMan äußerte darauf am 14.06.17:
It’s been a hard day’s night... Danke für die Empfehlung! LG ManMan
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