Sternschnuppe

Sonett zum Thema Alter

von  Isaban

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Ich bin es müde, frisch und jung zu sein;
ich will mich endlich setzen dürfen,
des Tags viel Tee und abends Weinchen schlürfen.
Wird meine Jeans dann irgendwann zu klein,

werd ich mir wohl was Seidenweiches kaufen.
Im Garten, auf der grünen Bank am Haus,
sitz ich gekonnt die Sonnentage aus,
lustwandele bei Regen um die Traufen.

Mein Schatz, ich weiß, die Uhr in dir tickt schneller.
Du musst und willst noch alle Wege rennen,
bis deine Sohlen und die Flure brennen.
Dein Stern strahlt hell, doch du magst es noch heller.

Ob du verbrennst, ist mir nicht einerlei.
Ruh aus, auf meiner Bank ist Platz für zwei.

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Kommentare zu diesem Text


 ManMan (19.08.17)
Mit viel Empathie geschrieben. Endlich mal ein Text, in dem sich das LI nicht dafür rechtfertigt, dass es nicht mehr jung ist. Gefällt mir!

 miljan meinte dazu am 28.08.17:
Es ist schön, dich nach langer Zeit wieder einmal zu lesen. Ich schätze deinen klaren, zugleich bildhaften Stil, insbesondere wenn du reimst; all diese wunderbaren Kompositionen in Gedichtform. Mir macht das Lust, selber wieder zu schreiben und darüber freue ich mich.

 Isaban antwortete darauf am 28.08.17:
@ ManMan: Herzlichen Dank!
@ miljan: Und das wiederum freut mich.

Viele liebe Grüße
Sabine
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