Am Grabe

Prosagedicht zum Thema Tod

von  Mondsichel

Ich hörte Dich schreien letzte Nacht,
in meinen Träumen voller Angst.
Wo ich Dich mit toten Augen sah,
die mich fragten, mich anflehten.
In tiefster Erde, von mir begraben,
dort im Stillen zwischen den Gräbern.
Die schon seit Ewigkeiten schlafen,
und nie mehr erwachen werden.

Dein Antlitz weiß wie Schnee,
Deine Augen so blau wie das Meer.
Und noch immer leuchteten sie,
aus der Tiefe dieser Erde.
Hab Dich begraben in meinem Herzen,
hab Dich begraben in dieser Nacht.
Als mein Leben mir entflohen ist,
mit Deinem Lächeln, Deiner Liebe.

Und nur sitz ich hier im Dunkeln,
kann kaum berühren Deine kleine Seel.
Seh nur die Verwesung die Dich mir nimmt,
mit jedem Tage den Du hier verbringst.
Ich nehm Dich liebevoll in meine Arm,
streichle Dein kleines Angesicht.
Hör Dich lachen, hör Dich weinen,
hunderttausend Stimmen der Erinnerung.
Kleines Kind, meinem Herz entrissen,
meinem Körper, meinem Schutz.
Kann nicht fassen diesen Schmerz,
der meinen Gedanken sich ergibt.

Und ich nehme Deinen kleinen Körper,
bette ihn nieder auf roten Rosen.
Damit der Duft Deiner toten Existenz,
verfliegt im sanften Morgenrot.
Ich lächle Dich nun an,
meiner Selbst entrissen, in mir entzweit.
Und die Tränen singen eine Melodie,
für das Leben das einst Dir gehörte.

Die Erde nimmt Dich wieder auf,
mag kaum noch Deinen Körper missen.
Der nun wieder stille schweigend,
sich unter diesen Gräbern legt.
Und der Mond lässt Dich erstrahlen,
nur ein Einzig Mal noch nur für mich.
Ein letzter Kuss für Dich mein Engel,
der mir auf ewig verloren ist.

Ich küsse Deine toten Lippen,
auch wenn sie unter mir zu Staub zerfallen.
Deine Zähne faulig schimmern,
mit dem Schrei der letzten Hoffnung.
Und Dein Antlitz so verfallen,
wie es mir vorher nie erschien.
Nacktes Fleisch in tiefster Angst,
Dein Duft der mir Luft und Atem raubt.

Ich schrecke zurück vor Deinem Grabe,
schrecke zurück vor Deinem Selbst.
Es fließt kein Blut mehr durch die Adern,
kein Blut das Meines jemals war.
Verlierend den Verstand,
sinke ich hernieder zu Dir.
Und sehe immer noch Deine klaren Augen,
die mit der Zeit im Nichts entschwinden...

(c)by Arcana Moon

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Alpha (01.07.05)
Hmmpf, also beim gewählten Genre muss ich mal einschreiten *g* Ist ja auf keinen Falls ein Drama. Alles andere könnte man diskutieren, ich wäre für "Prosagedicht". LG, A

 Mondsichel meinte dazu am 01.07.05:
Noja, ist es nicht eigentlich ein Drama das sowas passiert? ;)
Ich war mir nicht ganz sicher wo ich es einspartieren soll, da die Bezeichnung "Gedicht" nicht wirklich was darüber aussagt, was in dem Text passiert... :D

 Alpha antwortete darauf am 01.07.05:
*g* Ja, so denken leider fast alle, die sich im Genre vertun. Deswegen wählt auch jeder Depp (verzeih ...) auch "Engagiertes Gedicht", weil es ja wohl ein engagierter Text ist *andenkopfgreif*. Nein, dafür gibts ja die Themen. Thema "Tragik" zum Beispiel, hm? :)
Symphonie (73) schrieb daraufhin am 01.07.05:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Mondsichel äußerte darauf am 31.07.05:
Vielen lieben Dank für Deine Worte *lächel* :)
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram