Bin Leben(der), in einer Welt voller Toten.

Text zum Thema Alles und Nichts...

von  ZornDerFinsternis

Treibholz und Gestrandeter
bin ich.

Fernweh und Heimat,
dem fliehenden Ankömmling.

Zeitlose Ewigkeit
des Unbeständigen.

Zuversicht
für hoffnungslose
Traumverachter.

Schmerz und Erlösung
am Ende eines
Anfangs.

Herz und Lunge
den Toten,
die auf Leben
Verachtung
geheißen
haben.

Mörder und Gemordeter.
Vollstrecker des Zornes
und die
"heilige Jungfrau".

In Blut
schrieb ich
mein Bekenntnis
des Glaubens
an Alles
und Nichts.

Treibholz
bin ich
dem Gestrandeten.
Doch niemals
eine Insel
ihm.

Dem Ankommenden
entfliehe
ich.
Raube
dem Träumenden
den Schlaf
der Zuversichtlichen.

Am Ende
werde ich
der Anfang
sein.

Bin
dem Selbstmörder
der Strick
am Genick.
Der Lauf
im trockenen
Mund.

Dem Säufer
Whisky
und Heroin
in den Adern
lebloser Kinder.

Bin
die Verachtung
und aller Menschen
Hass.

Am Ende
werde ich
wieder
am Anfang
sein.

Bin Leben(der)
in einer Welt
voller Toten.


Anmerkung von ZornDerFinsternis:

Same Shit = Different Day

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (06.04.10)
"Treibholz und Gestrandeter
bin ich."

gefällt mir am besten. Der Rest ist mir zu rhetorisch-endlosschleifig über diesen guten Gedanken und mir persönlich teilweise viel zu esoterisch. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

 ZornDerFinsternis meinte dazu am 06.04.10:
Dankeschön :D
Kritik ist auch immer was Schönes, daran kann man wachsen ^^

 Dieter Wal antwortete darauf am 06.04.10:
Liebe Anni,

diese "Ich bin-Gedichte" verzapfe ich ja selber. Sie haben bei mir ihren Ursprung in keltischer Lyrik. Findest du unter "Sprache und Dichtung" skizziert. Mir macht die Reihung als lit. Stilmittel Freude. Liegt die Gefahr darin, dass man einen solchen Text durch Reihung überfrachtet und den Leser quasi "erschlägt". Kurt, dem ich sein ihm gewidmetes Gedicht "Metaphernklaviere" vortrug (Er ist als Dichter fast ganz erblindet), meinte dazu, man fühlt sie wie durch die Waschmaschine gedreht. Fand ich als Beschreibung auf Reihungscharakter für Leser/Hörer treffend. Trotzdem nutze ich Reihung weiterhin wacker als Ordnungsprinzip. Sie sollte daher wirklich bei jeder Metapher wie bei Keltischer Lyrik einen zutiefst esoterischen Charakter haben, sonst wäre sie für mich sinnlos. Persönlich erwarte ich allerdings nicht, dass mein Schreibanliegen als solches von Lesern verstanden oder geschätzt wird. Das sind nur meine subjektiven Maßstäbe, die ich an eigene derartige Produktionen ansetze. Ob ich sie tatsächlich erfülle oder mir nur einbilde, bleibt dem Urteil der Leser überlassen.

Gruß
Dieter
ErnstEZweifel (33)
(08.04.10)
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 ZornDerFinsternis schrieb daraufhin am 09.04.10:
:)
Vielen Dank und von mir alles Glück, dass wir bald in die Liga der (außergewöhnlichen) Affen (-Gentleman) aufgenommen werden.

LG auch zurück an dich :)
Anni
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