Erneuter Rückfall in das "einzig wahre"

Immer wenn das gesellschaftliche Leben sich in einer Krise mal wieder selbst in Frage stellt, sprich, aus den Gewohnheitstieren plötzlich eine vom Aussterben bedrohte Tierart wird, die auf Futtersuche durch die rar gewordenen Weidegründe torkelt.

Und der berauschte Siegeszug menschlicher Errungenschaften im fahlen Morgenlicht eher dem Rückzug einer verwundeten Armee ähnelt als dem Triumphmärschen glorreicher Imperien.

Suchen die Strategen dieser fadenscheinigen Inszenierung nach dem einzigen Ausweg ihre Schäfchen ins trockene zu bringen und die Marktschreier wittern ihre Chance noch ein paar dazu zu gewinnen.

Beide bedienen sich dabei derselben schlechten Angewohnheit unserer Lebensart, der Sündenbockfunktion.

Wie es dazu kommen konnte, dass diese seltsame Spezies sich plötzlich ausbreitet wie seiner Zeit die Kaninchen in Australien und welches denn ihre "natürlichen Feinde" sind, ist noch weitgehend unerforscht.

Wir haben allerdings die im gesamten Universum einzigartige Ausrede für diese Nachlässigkeit, Geld.

Der Faktor Geld ersetzt uns alles, jeden Bezug zur realen Bedingung, jede brauchbare Kommunikation, jede logische Vorgehensweise, einfach alles.

Wenn die Bilanz stimmt, muss es gut sein.

Ein fataler Denkfehler, der sich noch dazu gut getarnt durch immer neue Mutationen fortpflanzt, dass selbst die hartnäckigsten Viren nur erstaunt die flimmernden Härchen schütteln, wie ein Hirngespinst ein derartiger Erfolgsgarant werden konnte. 

c u later