Später Sommer

Alltagsgedicht zum Thema Jahreszeiten

von  EkkehartMittelberg

Wenn die prallen Rosen prächtig blühen,
farbig im Gelände Brände glühen,
zur Vollendung reift der neue Wein,
fährt später Sommer reiche Ernte ein.

Wenn schwerelose Schmetterlinge gaukeln,
Ähren voll im Sommerwinde schaukeln,
sanfte Lüfte um die Früchte schweben,
künden Düfte von erfülltem Leben.

Siehst die volle Schale mählich sinken,
schaust Dionysos dir freundlich winken,
willenlos, ein Lächeln auf dem Munde,
tauchst du ein in die Erfüllungsstunde.

Überarbeitet, August 2011




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Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(05.09.22, 11:55)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.09.22 um 18:11:
Grazie, Taina,
der scheidende Sommer entfaltet noch einmal alle Pracht.
GlG zurück
Ekki

 GastIltis (05.09.22, 12:27)
Hallo Ekki,
die Wahrheit ist, um ein heiß diskutiertes Thema von heute aufzugreifen, dass es sich bei deinen Zeilen auch um einen frühen Herbst handeln könnte. Lyrisch ist er so oder so, der Text. Das ist allemal unstrittig. Und lesenswert auch. KV-würdig sicher schon vor und nach der Überarbeitung. Und bemerkenswert, wieder solche Begriffe wie „mählich“ zu lesen. Schöne deutsche Sprache!
Viele herzliche Grüße von Gil.
Agnete (66) antwortete darauf am 05.09.22 um 12:48:
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 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 05.09.22 um 18:18:
Merci Gil,
vielleicht schüttete der scheidende Sommer ein etwas zu üppiges Füllhorn aus. Er fand mich widerstandslos,
Beste Grüße
Ekki

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 05.09.22 um 18:23:
Liebe Moni,
weil ich weiß, haarscharf an der Trivialliteratur vorbei, freue ich mich über dein gnädiges Urteil.
Sommerselige Grüße
Ekki

 millefiori (05.09.22, 13:16)
Sehr schöne Lyrik, die Zeile mit den Bränden hat mich im ersten Moment irritiert und ich dachte du willst in eine andere Richtung driften, (bzgl. Gluthitze und Waldbrände überall), aber zum Glück blieb es beim beschaulichen friedlichen Sommerende. 

Liebe Grüße
millefiori

Kommentar geändert am 05.09.2022 um 13:18 Uhr

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 05.09.22 um 18:29:
Vielen Dank, millefiori,
die Zeile mit den Bränden ist eine Anspielung auf  Gottfried Benn: "Einsamer nie als im August"

..im Gelände die roten und die goldenen Brände,
Doch wo ist deiner Gärten Lust?

Liebe Grüße
Ekki

 millefiori meinte dazu am 07.09.22 um 09:35:
Fettnäpfchen wieder mal getroffen, typisch für mich. Leider kannte ich das Gedicht von Gottfried Benn nicht. 
Aber ich werde es lesen. 
Liebe Grüße
millefiori

 harzgebirgler (05.09.22, 14:36)
hallo ekki,

des erfüllten lebens volle schale
birgt im kern ein lächelndes finale.

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.09.22 um 18:38:
Ich danke dir, Henning,
das ist ein schönes Kompliment.

LG
Ekki

 TrekanBelluvitsh (05.09.22, 15:18)
Nicht böse sein, aber mich überkommt, bei deinem schönen Gedicht eine gewisse Bitterkeit. Denn auf den in der Lyrik so oft beschriebene Zauber der Jahreszeiten, werden wir - in dieser Form - sehr lange verzichten müssen.

 Quoth meinte dazu am 05.09.22 um 16:48:
Ja, auch für mich ist es eher ein Nachruf.
Taina (39) meinte dazu am 05.09.22 um 18:00:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.09.22 um 18:42:
Merci, Trekan,
das kann gut sein. Dann wird sich der Lyriker die Freiheit nehmen aus der Erinnerung zu schreiben.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.09.22 um 18:50:
@Quoth: Hallo Quoth, angesichts  des Schönen denkt mancher an den Tod.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.09.22 um 18:55:
@Taina:  Rufst du die Melancholie, kriegen manche einen Kater, andere genießen sie.  :)

 LotharAtzert (05.09.22, 15:51)
Hallo Ekki,
hoffentlich laufen dir die rasenden Mänaden nicht über den Weg, die immer in der Nähe des Dionysos weilen sollen. Paß gut auf.

LG
Lothar

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.09.22 um 19:02:
Hallo Lothar,
am Horizonte nahen sich Mänaden
gefährlich auf des Weingotts Pfaden.  :)

LG
Ekki

 Saira (05.09.22, 17:06)
Lieber Ekki,
 
hier ist jeder Vers ein Gedicht! Als besonders schöne Metapher empfinde ich Vers 2.
 
Herzliche Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.09.22 um 19:23:
Grazie, Sigi,
schüttet der Sommer sein Füllhorn aus,
lebe ich mit in Saus und Braus.

Herzliche Grüße
Ekki

 Quoth (05.09.22, 17:21)
Für mich zu sehr mit Adjektiven aufgeplustert:

Wenn die prallen Rosen blühen,
im Gelände Brände glühen,
zur Vollendung reift der Wein,
fährt der Sommer Ernte ein ...

So ließe sich das ganze Gedicht "eindampfen" - und würde für mein Gefühl dadurch gewinnen!
Gruß Quoth

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.09.22 um 19:16:
Gracias Quoth
selbst beim sparsamen Gottfried Benn saßen die Adjektive zur Beschreibung des August etwas lockerer:
"im Gelände die roten und die goldenen Brände."
Hier geht es um die Erfüllungsstunden und die sind halt a bisserl verschwenderisch.
Ich denke, bei diesem Gedicht ist das Mehr oder Weniger Geschmacksache. Mich inspiriert mein Garten und der liegt nicht in Schottland.
LG
Ekki

 AZU20 (05.09.22, 21:34)
Ja, auch hier hat sich die Überarbeitung gelohnt. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.09.22 um 22:02:
Dank, Armin, das freut mich.

LG
Ekki

 TassoTuwas (06.09.22, 14:10)
Lieber Ekki,
ein schön bebildertes Gedicht, mit einer guten Langzeitprognose!

Angesichts des voranschreitenden Klimawandels werden zukünftige Generationen erstaunt lesen können, wie Spätsommer einmal war.

Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.09.22 um 16:05:
Merci, Tasso, falls sie beim Überlebenskampf noch Lust auf Lyrik haben.

Herzliche Grüße
Ekki
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