Die Zeit hat keine Wimpern

Gedicht zum Thema Verlorenheit

von  GastIltis

Im Winkelzug mit Neigetechnik

rattern wir durchs Wunderland.

Unbeschwert und unverdrossen,

unbedarft und unerkannt.


Keine Antwort, hundert Fragen,

kaum ein Wimpernschlag der Zeit.

Nur: die Zeit hat keine Wimpern!

Außer in der Ewigkeit.


Neigetechnik ohne Neigung,

Winkelzug ist Rechtsprinzip.

Wer das Recht hat, braucht Prinzipien.

Ich alleine hab dich lieb.


Winkelzug mit Neigetechnik,

meine Neigung: unser Ziel.

Weichen, Schranken? Alles prächtig!

Für uns gibt es kein Zuviel!




Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: TassoTuwas, Tula, Gabyi, EkkehartMittelberg, AZU20, AlmaMarieSchneider, plotzn, Agnete.
Mein Ziel!

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (31.07.23, 12:00)
Hallo Gil,
nichts ist so gnadenlos vernichtend wie die Zeit. Auch wenn sie Wimpern hätte, würde sie nicht damit zucken.

Liebe Grüße
Ekki

 AZU20 meinte dazu am 31.07.23 um 12:15:
Da muss ich Ekki Recht geben. LG

 GastIltis antwortete darauf am 31.07.23 um 14:17:
Lieber Ekki,
danke für deine „gnadenlos vernichtenden“ Zeilen! Natürlich zuckt die Zeit nicht mit den Wimpern, sie schlägt damit eerbarmungslos um sich, wenn wir davon ausgehen, dass sie mehr als nur zweidimensional ist. Aber wie auch immer, für die Jüngeren schleicht sie, für uns eilt sie, um nicht zu sagen, jagt sie dahin.
Sei herzlich gegrüßt von Gil.


Hallo Armin, 
was des einen Recht ist, ist des anderen Pflicht! Also schließe dich an!
Viele Grüße von Gil.

 plotzn (31.07.23, 18:23)
Lieber Gil,

da muss ich aber auf Hefstigste protestieren!

Was? Die Zeit hat keine Wimpern?
So was glaubst doch auch nur du!
Denn mit was soll sie dann klimpern,
blinzelt sie mir heimlich zu?

Gibt mir damit zu verstehen:
Halt dich besser mal bereit.
Nächstens werden wir und sehen
und dann ist es an der Zeit,

sich zu neigen, ohne Technik,
einfach so, ein letztes Mal.
Und wenn ich dann einfach frech nick,
schminkt sie Wimpern mit Kajal.


Herzliche Verneigung!
Stefan

 GastIltis schrieb daraufhin am 31.07.23 um 18:51:
Hallo Paschtune!

Du als F(l)achmann solltest kennen,
dass man Ausnahmen erwähnt.
Wenn die Leser jedoch pennen,
während noch der Autor gähnt,

weil er bei bestimmten Leuten
schon ihr Urteil vorher ahnt,
was im Grunde seine Freuden,
die er heftig eingeplant,

eindämmt oder extrem mindert.
Sie ins Gegenteil verdreht,
was den Lesefluss verhindert
und ihm an die Nieren geht!

Deinen Protest zurück weisend danke ich dir für deine Mühe und grüße herzlich als Gil.

 plotzn äußerte darauf am 01.08.23 um 11:27:
Tja, so sind sie halt, die Narren,
ziehen alles in den Dreck.
Und wer rettet dann den Karren?
Ich bin frei und längst schon weg...

 GastIltis ergänzte dazu am 01.08.23 um 21:14:
Narren, Nieren, gut, man kennt sich,
einer pinkelt, mit Verlaub,
in die Büsche, doch er flennt nich'
eimerweise in den Staub!

 TassoTuwas (07.08.23, 13:49)
Verehrter Gil,
eine meiner starken Vermutungen sagt mir, du hast nie den Physikunterricht in der Schule geschwänzt, darum sind dir auch die Gesetze der Neigung bekannt. Die besagen, dass ab einem gewissen
Neigungswinkel, ein Zurück unmöglich ist.
Eine Tatsache die heutzutage von bestimmten Berufsgruppen verschwiegen wird, obwohl wir nur einen Wimpernschlag vom "Point of no return" entfernt sind.
Ich möchte die verbliebene Zeit nutzen dir beste Grüße zu senden, TT

 GastIltis meinte dazu am 07.08.23 um 16:12:
Mein lieber Tasso,
den Begriff „schwänzen“ kann man eigentlich so nicht stehen lassen. Ich gebe zu, dass ich z.B. in einer mündlichen Abschlussprüfung beim Abi, in der schriftlichen zum Thema Licht im Jahr 1960 war mir nur eine 3 gelungen, wobei ich der Meinung bin, dass das Thema knapp 14 Milliarden Jahre nach dem Urknall immer noch nicht endgültig geklärt ist, denn sonst gäbe es keine Diskussionen über die Dunkle Energie und die Dunkle Materie, eine derartig gute Leistung gelungen war, um auf die mündliche Prüfung zurück zu kommen, dass ich das Gefühl hatte, dass der prüfende Lehrer mich am liebsten umarmt hätte!
Aber zum Schwänzen: Da muss ich z.B. gestehen, dass ich im Fach Elektrotechnik den Professor das erste Mal zur Prüfung zu Gesicht bekommen habe. Das lag aber daran, dass er als einziger seine Vorlesungen auf den Sonnabend Vormittag gelegt hatte, der auch damals schon für Studenten mit Übersicht tabu war.
Es war also ein bewusstes Fernbleiben aus Gründen der besseren Einsicht!
Dass der prüfende Professor mit seinen zwei Assistenten den Prüfungsbeginn für alle 200 Bau-Ing.-Studenten um etwa zehn Minuten verpasst hatte, sei nur am Rande erwähnt. Ebenso wie die Tatsache, dass gerade Faschingszeit war und infolgedessen der damals populäre Song „Schnaps, das war sein letztes Wort, dann trugen ihn die Englein fort“ angestimmt worden war, was die Assistenten zum Ausruf: „Meine Herren, bitte etwas mehr Würde!“ veranlasste.
Übrigens habe ich das Fach Elektrotechnik mit „gut“ abgeschlossen.
Soviel zum Theme des sinnvollen Nutzens der Zeit!
Nach so vielen Einblicken in das wirkliche Leben grüße ich dich herzlich zurück, dein Freund Gil.

Antwort geändert am 07.08.2023 um 16:13 Uhr

 Saira (17.08.23, 10:46)
Lieber Gil,
 
ohne Neigetechnik würden wir uns wohl schneller bewegen können, könnten aber leichter aus den Kurven fliegen. Wir würden weniger Energie verbrauchen, wären aber störanfälliger, würde ich den Menschen mit dem Zugverkehr vergleichen, was ich natürlich nicht tue.
 
Die Zeit hat keine Wimpern, ließe sich aber gut mit ihnen vergleichen. Jeder Wimpernschlag bringt Vergangenheit. Die Zeit scheint mit zunehmendem Alter schneller zu vergehen. Wir neigen uns dem Ende zu, um danach aufrecht? in eine neue Abenteuer-Anderswelt mit neuen Wimpernschlägen zu gehen.
 
Geneigte Grüße
Sigi

 GastIltis meinte dazu am 21.08.23 um 15:31:
Liebe Sigi,
gerade gestern noch hatte ich einen Artikel gelesen, dass angeblich koreanische Erfinder einen Werkstoff gefunden hätten, der supraleitend sei und also auch unter normalen Bedingungen schweben könnte. Was sich natürlich als „er“funden herausstellte. Also erübrigt sich auch die Frage, ob damit auch die Neigetechnik hinfällig sein könnte. Leider. Für den Fall der Zuneigung gibt es ohnehin keine Grenzen!

Zu dem zweiten Teil deines Textes: Es wäre zu schön, wenn man so manchen Wimpernschlag ein wenig in die Länge ziehen könnte. Nicht nur, um die Prozesse der Alterung zu beeinflussen.

Wie schön, wieder einmal geneigte Grüße zu bekommen. Liest sich zauberhaft. Gebe ich gern zurück, Gil.
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