Sind wir nicht wie zwei Findelkinder

Gedicht

von  GastIltis

Der Ernst der Lage gibt zu denken.
Sich dimensionslos zu beschränken,
heißt, ganz aufs Dasein zu verzichten.
Da sagt der Unverstand: Mitnichten!


Was nützt der Zauber unsrer Worte,
wenn sie sich einst ins Meer ergießen?
Es sind die Wellen, die die Pforte
in die Unendlichkeit erschließen.


Die Zeit verstreicht. Mit ihr Gedanken.
Wer forscht, der hat den Weg im Blick.
Was hilft uns unser Zögern, Wanken?
Es gibt ein Vorwärts, kein Zurück!


Sind nicht auf gleicher Wellenlänge

zwei Findelkinder weit und breit?

Sucht nicht ihr Boot die Meeresenge

und dort die Tiefe dieser Zeit?


Denn sind nicht Skylla wie Charybde,

wo sie auch liegen fort und fort,

von Alters her mehr als Gelübde

für Raum, Zeit, Zeichen, Schrift und Wort?



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Kommentare zu diesem Text


 plotzn (11.04.24, 10:35)
Servus Gil,

du stellst hier ganz schön viele Fragen,
die nicht leicht zu verstehen sind.
Ob sie wohl nur Phantome jagen?
Die Antwort kennt nicht mal der Wind.


Liebe Grüße
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 11.04.24 um 16:49:
Lieber Stefan, du triffst den Nagel wieder genau mit dem Daumen!

Fragen sind mehr als die Würze
in den Zeilen unsrer Texte.
Ich beantworte in Kürze
höchstwahrscheinlich jede sechste!

Aber merke: die Schmerzen sind nicht öffentlich.
Herzlich Gil.

 Teo (11.04.24, 11:51)
Hi Gil,

Möcht nicht abstrus sein, nicht befremdlich
Und nicht gemein, und auch nicht böse
Der Schreiber vor mir wohnt mehr ländlich
Deshalb macht er ja meist Getöse
Für mich sind deine Zeilen Nahrung
Erbauend und auch hoffnungsnah
Ist es der Mangel an Behaarung?
Wird man denn deshalb sonderbar?

Ein wunderbares Gedicht

Lieben Gruß 
Teo

 GastIltis antwortete darauf am 11.04.24 um 17:00:
Hallo Teo,

deine Zeilen sind verständlich.
Hier war immer alles endlich,
deshalb, das lässt für die Zukunft hoffen,
zeigen wir uns auch erkenntlich.
Abkehr, Undank wären schändlich,
für Getöse sind wir offen.
Und ansonsten, die Behaarung,
nahm der Staat längst in Verwahrung!

Danke für deine noch wunderbareren Zeilen.
Viele Grüße von Gil.

 EkkehartMittelberg (11.04.24, 12:30)
Hallo Gil,
du bringst sie immer wieder zum Klingen: die geheimnisvolle Seite der Poesie.
LG
Ekki

 GastIltis schrieb daraufhin am 11.04.24 um 17:07:
Danke Ekki,
was soll ich dazu schreiben? Poesie ist: etwas schön zu finden, was oft gar nicht so schön ist. (Hat mal jemand gesagt, wer, fällt mir aber nicht ein. Vielleicht war es auch nur ich, dann taugt der Satz natürlich nichts!)
Aber dass du da bist, ist gut. 
Herzlich Gil.

 Didi.Costaire (11.04.24, 14:52)
Hallo Gil,

da dreht sich alles und nur Folgendes ist mir klar:

Es gäbe keine Findelkinder
ohne ihre Kindelfinder,
und macht das eine Kindel Wind,
dann jubelt auch das Windelkind.

Schöne Grüße,
Dirk

 GastIltis äußerte darauf am 11.04.24 um 17:20:
Hallo Dirk,
schade, dass ich deine Zeilen erst jetzt zu lesen bekomme. Zu Ostern sind wir, also meine Frau und ich, auf einem Bootssteg zu unseren Fahrgastschiffen "Mudder Schulten" und "Uns Fritzing" rein zufällig mit jemand ins Gespräch gekommen, der uns erzählte, ein echtes Findelkind zu sein, Jahrgang 1954. Ein gelernter Zimmermann, der nichts über seine Herkunft wusste, nichts vermutete, und außer der Tatsache, dass er viele Leute kannte, (die mir auch bekannt waren), viel über den See, die Gegend und die Stadt zu berichten wusste. Aber er war nicht zu zweit.
Viele Grüße von Gil.

 willemswelt (11.04.24, 22:10)
"Es sind die Wellen,die die Pforte in die Unendlichkeit erschließen"-einfach beeindruckend ,mein Freund Gil-einen ganz lieben abendlichen Gruß,Willem

 GastIltis ergänzte dazu am 12.04.24 um 12:13:
Lieber Freund Willem,
war mir wie immer eine besondere Freude. Ich grüße dich ganz herzlich und hoffe, dass dir ein freundliches Wochenende bevorsteht.
Herzlich Gil.
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