Übersätzungstalänt

Experimenteller Text zum Thema Sprache/ Sprachen

von  Regina

Eins kann ich sagen: Däs bäschte Gschäft können Sie machä, wänn Sä sich im Dreiländereck niederlassä, nämlich in Frankreich billig wohnä, in der BäÄrDä beim Discounter günstig eikaufä und in der Schwyz gutes Gäld verdienä. Da brauchät Sä koin Schwyzer Dialäkt läre, uns Schwyzern is däs Übersätzungstalänt scho aageboorä, seit der Täll Wilhälm dän Apfel vom Kopf seines Sohnes runtergschossä hat. In Züri, wo die dütschä Touristä rumlaufä, sähet mer däs glei, dass däs koi Schwyzer sän, näd nur an die Glamoddä, sondern au der Blick und die Gääschde sin anders bei denä Gäschde, so dass mer sä glei uff Hochdeutsch ansprächät, obwohl mer uns wundrät, dass die koi Interessä hänt, au ämol uff Schwyzerdütsch zu kommunizierä. Trotzdem sänt bei uns Lährpersonä für Dütsch au guet bezahlt, wälls näd immer soo gäht wie mit Franz und Annägrät, wo er frägt: „Dammi una forchetta“ und sie antwortet: „Dä Gabler sän in dä ärschde Kaschdä!“ Däs Rätoromontsch is dann glei ä Mixtur aus Dütsch und Italiänisch, däs braucht koi Mänsch zu läre, abber in der Schul läret mir dann au no Englisch därzuä, wäll mer ja international sin und däs Gäld von der ganzen Wäld bei uns gebunkert isch.



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Kommentare zu diesem Text

Agnete (66)
(03.08.23, 12:37)
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 AchterZwerg (03.08.23, 15:39)
Die Schweiz ist so schön; dort muss man nicht viel reden! :D

 Regina meinte dazu am 03.08.23 um 21:02:
Nein, isch nicht notwändich. Danke.

 uwesch (03.08.23, 16:45)
Oh, da kommt ja das Gehirn völlig durcheinander
LG Uwe
Teolein (70)
(03.08.23, 21:17)
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 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 03.08.23 um 22:09:
Die Verwandtschaft zum Schwäbischen liegt auch im Geld verdienä. Sie wissä scho: Hund abschaffä, selber bellä.
Ich habe mich köstlich amüsiert, Regina.

LG
Ekki

 Regina schrieb daraufhin am 04.08.23 um 04:33:
Ja, Schwäbisch und Schwyzerdütsch ist beides Alemannisch. Danke für eure Kommentare und Empfehlungen.

(Witz aus Volksmund: "Sän se scho i Züri gsi?" fragt der Schweizer einen Norddeutschen. Der versteht nichts. Nach dem dritten Mal mischt sich der Schwabe ein, indem er erklärt: "Der moint "gwä"!)

 Dieter Wal (04.08.23, 17:51)
Saß einmal als dritter Mann der Loge von Nebenan im Nürnberger Logenhaus an der Hallerwiese mit zwei wandernden Gesellen in einem großen Versammlungsraum, wo die gastgebende Loge "Sapere Aude" in Zürich eine rituelle Versammlung mit Brudermahl veranstaltete und es platzte aus mir heraus, dass wir uns glücklich schätzen, jedes Wort Schwitzerdütsch von ihm verstanden zu haben, da sagte er, möglichst ohne die Miene verzogen zu haben, gelassen freundlich: "Ich sprach Hochdeutsch mit Ihnen, bei Schwitzerdütsch hätten Sie kein Wort verstanden." Dabei betrachtete er mich unauffällig mitleidsvoll. Einen Idioten im Saal hatte er trefflich erkannt.

Ich lebte die ersten 10 Jahre meines Lebens in einem (damals ...) relativ kleinen Dorf namens Aldingen bei Trossingen in BW. Daher sprachen eigentlich alle Kinder und Erwachsenen um mich, bis auf meine Eltern, Schwäbisch. Ich liebe die allemannischen Gedichte Johann Peter Hebels besonders, seine hochdeutsche Prosa auch. Sprichst Du tatsächlich Schwitzerdütsch? Dass ich für Dich ein Idiot sein dürfte, ist Dir bestimmt länger bekannt, daher frage ich mindestens so naiv wie damals.

Kommentar geändert am 04.08.2023 um 17:53 Uhr
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