aufrecht

Erlebnisgedicht

von  tagedieb


auf stelzen so hoch dass

vorübergehend die schläfe

an den stern ich lehnen kann

wanke ich durch diese welt


glaubte sie mich zu meinen

redete mutter von toten und

sein funkelndes schweigen

übte zeitlebens mein vater


so bleiben hand und fuß

mir und der kopf beschäftigt

und stößt der stern mich an

jäh alle sieben jahre oder nie

 

küssen die knie den schotter

beiße ich mich durch die welt

zahle mit einem knappen gedicht

und zähle die federn am flügel



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Kommentare zu diesem Text


 Isaban (03.10.23, 20:07)
Ein faszinierender Text, einer, der gelungen mit seinen Stilmitteln spielt (siehe z.B. die Anlehn-Inversion in S1) und mit altbekannten, aber innovativ verpackten Bildern glänzen kann (die Mutter, die das Kind nicht versteht und nach Ähnlichkeiten mit Verstorbenen sucht, der Vater zeitlebens ein schweigender Funkelstern, an den man sich nur auf Stelzen anlehnen kann). Ein Text, durch den ich mich gern durchgebissen habe.

LG Isaban
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