Eingeschneit (Elegie X)

Wir sehnen uns nach einem Land, das grünt und blüht –

So lächerlich romantisch sind wir noch!

Als ginge es, ein Liedlein singend, nach dem Süden

Treu der eignen Leichtigkeit, dem Glück

Und dann dem Lieben Gott;- ach Gott;- ogottogott.

Wenn draußen Wälder wären, im wilden Rauschen

Flüsse Seen und dann Meere speisten, wohl-

Besonnt;- man hört die Hirtenflöte spielen,

Manche sprechen von Arkadien, dem Immer-

Sommerfreundesreigennimmerland;-

Doch wie glaubwürdig wäre das? Und wäre

So ein Land zu finden? Wär’s ein Land?

Wir sehen es von hieraus nicht, und wie auch sollten

Wir? Da wir am Rande unsres Gartens

Stehn, noch immer unsren Krätzer in den Händen

Dieweil der Firn sich über Laub und Rasen zieht,

Hortensien die letzten Farben stiehlt, den Maschen-

Draht erstarren lässt;- alle Vögel

Sind schon fort;- da kriecht in unsre Strümpfe schon

Der Frost, ersteigt in Eile unsre Beine

Und an der weißen Nase hängt der erste Schnee.

Wir müssten uns nur rühren; einen Schritt,

Ein Wink, ein Augenaufschlag reichte wohl und dann

Ein Lied? Ein Handschlag und Umarmungen?:-

Ach Gott.