Der melancholische Kaiser
Essay zum Thema Vergangenheit
von Graeculus
Kommentare zu diesem Text
Ähnlichkeiten gibt es ...
Hier hätte ich mir einen Kommentar von AlmaMarieSchneider gewünscht, der mit Sicherheit begeistert ausgefallen wäre, besonders wegen des Gedichtleins am Schluss!
Sie hat sich ja in noch im Dezember 2022 gern in die Zeit des Alten Roms versenkt, z.B. hier und hier .
Sie hat sich ja in noch im Dezember 2022 gern in die Zeit des Alten Roms versenkt, z.B. hier und hier .
Antwort geändert am 25.04.2024 um 18:02 Uhr
Ich erinnere mich und bin mir ebenfalls sicher, daß Alam sich für das Thema dieses Textes interessiert und Sie einen Kommentar dazu geschrieben hätte.
Nun aber können wir nur gerade für sie - hoffen, daß das, was nach dem Tode kommt, nicht so trübselig ist, wie Hadrian es beschreibt: eine nackte Seele, die nicht einmal mehr scherzen kann.
Nun aber können wir nur gerade für sie - hoffen, daß das, was nach dem Tode kommt, nicht so trübselig ist, wie Hadrian es beschreibt: eine nackte Seele, die nicht einmal mehr scherzen kann.
Lesenswerter Ausflug in die Geschichte.
Hat es einen besonderen Grund, dass du dich nun auch Graeculus nennst?
Hat es einen besonderen Grund, dass du dich nun auch Graeculus nennst?
Der Hadrian ist mir in der Tat sympathisch, und ein Griechlein bin ja auch ich.
Einer meiner Söhne trägt übrigens den Namen Adrian.
Davon abgesehen freut es mich immer, wenn ich Interesse an der Antike wecken kann.
Einer meiner Söhne trägt übrigens den Namen Adrian.
Davon abgesehen freut es mich immer, wenn ich Interesse an der Antike wecken kann.
Hallo Graeculus,
ich verweise hier auf ein bezauberndes Werk, das meine Rezeption Hadrians stark beeinflusst hat:
Ich zähmte die Wölfin: Die Erinnerungen des Kaisers Hadrian
[ltr]Ich zähmte die Wölfin: Die Erinnerungen des Kaisers Hadrian ist ein 1951 erschienener historischer Roman der belgisch-französischen Schriftstellerin Marguerite Yourcenar (Originaltitel: Mémoires d’Hadrien). Das Buch hat die Form eines in sechs Abschnitte gegliederten langen Briefes, in dem der seinen Tod erwartende römische Kaiser Hadrian seinem Adoptiv-Enkel und designierten Zweitnachfolger Mark Aurel seine Erfahrungen, Ansichten und Befindlichkeiten sowie eine Bilanz seines Lebens, Strebens und Wirkens aus privat-persönlicher Sicht vorlegt. Die nicht überlieferten Empfindungen aus Hadrians Innenleben und seine Eindrücke vom Zeitgeschehen schöpfte Yourcenar aus der Einfühlung in die Lebenslagen und imaginierten Reflexionen des Kaisers.
Das in Rezensionen gefeierte, in zahlreiche Sprachen übersetzte und von Literaten wie Thomas Mann oder William Styron hoch geschätzte Werk begründete Yourcenars internationale Bekanntheit und ihren Ruf als bedeutende französische Schriftstellerin und Stilistin. Mit ihren, späteren Ausgaben im Anhang beigegebenen, Notizen und Anmerkungen zur Entstehung des Buches beeinflusste Yourcenar auch die Rezeption und Werkinterpretation ihrer Hadrian-Memoiren. Auf Deutsch erschien das Werk erstmals 1953.[/ltr]
ich verweise hier auf ein bezauberndes Werk, das meine Rezeption Hadrians stark beeinflusst hat:
Ich zähmte die Wölfin: Die Erinnerungen des Kaisers Hadrian
[ltr]Ich zähmte die Wölfin: Die Erinnerungen des Kaisers Hadrian ist ein 1951 erschienener historischer Roman der belgisch-französischen Schriftstellerin Marguerite Yourcenar (Originaltitel: Mémoires d’Hadrien). Das Buch hat die Form eines in sechs Abschnitte gegliederten langen Briefes, in dem der seinen Tod erwartende römische Kaiser Hadrian seinem Adoptiv-Enkel und designierten Zweitnachfolger Mark Aurel seine Erfahrungen, Ansichten und Befindlichkeiten sowie eine Bilanz seines Lebens, Strebens und Wirkens aus privat-persönlicher Sicht vorlegt. Die nicht überlieferten Empfindungen aus Hadrians Innenleben und seine Eindrücke vom Zeitgeschehen schöpfte Yourcenar aus der Einfühlung in die Lebenslagen und imaginierten Reflexionen des Kaisers.
Das in Rezensionen gefeierte, in zahlreiche Sprachen übersetzte und von Literaten wie Thomas Mann oder William Styron hoch geschätzte Werk begründete Yourcenars internationale Bekanntheit und ihren Ruf als bedeutende französische Schriftstellerin und Stilistin. Mit ihren, späteren Ausgaben im Anhang beigegebenen, Notizen und Anmerkungen zur Entstehung des Buches beeinflusste Yourcenar auch die Rezeption und Werkinterpretation ihrer Hadrian-Memoiren. Auf Deutsch erschien das Werk erstmals 1953.[/ltr]
Ein berühmtes Buch zum Thema.
Als ich das letzte Mal die Hadriansvilla besucht habe - erschreckend lang ist's her -, fand dort gerade eine Ausstellung über Leben und Werk von Marguerite Yourcenar statt. Das war eine Ausstellung am passenden Ort.
Danke, daß Du unsere Leser auf das lesenswerte Buch aufmerksam gemacht hast.
Als ich das letzte Mal die Hadriansvilla besucht habe - erschreckend lang ist's her -, fand dort gerade eine Ausstellung über Leben und Werk von Marguerite Yourcenar statt. Das war eine Ausstellung am passenden Ort.
Danke, daß Du unsere Leser auf das lesenswerte Buch aufmerksam gemacht hast.
Er spricht seine Seele (anima) an, nennt sie aber Seelchen (animula)
Korrekt übersetzt bedeutet dies:
Sit tibi terra levis!
Es sitz Dir etwas Erde an der Jeans!
also
Du Schmutzfink
😂😂😂
Sit tibi terra levis!
Es sitz Dir etwas Erde an der Jeans!
also
Du Schmutzfink
😂😂😂
Kommentar geändert am 25.04.2024 um 22:44 Uhr
Situs vi late in isse tabernit.
Na?
Das sind so Scherze, wie sie unser Seelchen nach dem Tode anscheinend nicht mehr treiben kann.
Die Jeans sind aber nicht nach dem lateinischen Wort benannt!
Na?
Das sind so Scherze, wie sie unser Seelchen nach dem Tode anscheinend nicht mehr treiben kann.
Die Jeans sind aber nicht nach dem lateinischen Wort benannt!
Keine Lust auf die Auflösung von "Situs vi late in isse tabernit"?
Hätte ich schon! Jedoch hatte ich in der Schule nicht eine einzige Stunde Latein 😂
Das ist ein Scherzrätsel, für dessen Auflösung man nicht Latein können, sondern nur die Buchstaben etwas anders arrangieren muß:
Sit us vi latein isset aber nit.
Sit us vi latein isset aber nit.
Da haste mich aber erwischt! Aber mit Kölsch bin ich auch nicht so vertraut. Wieso eigentlich Kölsch? Bist Du nicht eher Schwabe?
Ich wohne bei den Schwaben, stamme jedoch aus dem Rheinland.
Da gibt es hübsche Wortspiele, z.B.: rheinische Gottheit mit einem Buchstaben?
Da gibt es hübsche Wortspiele, z.B.: rheinische Gottheit mit einem Buchstaben?
Ist die Karawane weitergezogen?
Jetzt stell dir mal vor, die Wiedergeburt sei wirklich und die Reinkarnation hätte sich weiter entwickelt, also nicht mehr zu seiner alten zurück, sondern als ja Karma stell dir auch noch als wirklich, mithin bewirkend vor, als Sohn eines ... was weiß ich, gebildedten Ehepaares Soundso hervorgegangen und ... hätte er dann den selben Scheiß wiederholt? Das wäre nämlich eine Schicksalsverweigerung, das macht ein große Gestalt nicht, sondern sein Herz nimmt es an, mit allen Konsequenzen.
Dann wäre er ruckzuck beim Buddha - oder nicht? - In dem Fall ist ihm leider nicht mehr zu helfen. ... also in diesem Leben nicht.
Wo doch, praktizierte er den Dharma und gehörte dem Sangha an.
Wo du schon mal beim Vorstellen bist: denk dir einen lächelnden Lothar dazu, der ich, um Himmelswillen, natürlich auch nicht seine Reinkarnation bin, davor sei Hugo. Er hat damals seinen Architekten ermordet, schreibst du, das wird noch üble Auswirkungen haben. Vielleicht aber auch praktiziert er Tschöd auf einem Friedhof, wo man den Dämonen sein Fleisch anbietet und dazu mit der tantrischen Ohrtrommel trommelt. So werden nämlich Morde gesühnt, heißt es.
Die Tschöd-Meister sind echte Freaks, ich sags dir.
Jetzt stell dir mal vor, die Wiedergeburt sei wirklich und die Reinkarnation hätte sich weiter entwickelt, also nicht mehr zu seiner alten zurück, sondern als ja Karma stell dir auch noch als wirklich, mithin bewirkend vor, als Sohn eines ... was weiß ich, gebildedten Ehepaares Soundso hervorgegangen und ... hätte er dann den selben Scheiß wiederholt? Das wäre nämlich eine Schicksalsverweigerung, das macht ein große Gestalt nicht, sondern sein Herz nimmt es an, mit allen Konsequenzen.
Dann wäre er ruckzuck beim Buddha - oder nicht? - In dem Fall ist ihm leider nicht mehr zu helfen. ... also in diesem Leben nicht.
Wo doch, praktizierte er den Dharma und gehörte dem Sangha an.
Wo du schon mal beim Vorstellen bist: denk dir einen lächelnden Lothar dazu, der ich, um Himmelswillen, natürlich auch nicht seine Reinkarnation bin, davor sei Hugo. Er hat damals seinen Architekten ermordet, schreibst du, das wird noch üble Auswirkungen haben. Vielleicht aber auch praktiziert er Tschöd auf einem Friedhof, wo man den Dämonen sein Fleisch anbietet und dazu mit der tantrischen Ohrtrommel trommelt. So werden nämlich Morde gesühnt, heißt es.
Die Tschöd-Meister sind echte Freaks, ich sags dir.
Ja, Hadrian hat diesen Architekten töten lassen; außerdem gilt er als Erfinder der Geheimpolizei, d.h. er hat Menschen aushorchen lassen.
Andererseits hat er durch seinen Übergang zu einer defensiven Poltik sicher vielen Soldaten - eigenen wie gegnerischen - den Tod auf dem Schlachtfeld erspart, den sie unter seinem Vorgänger Trajan erlitten hätten.
Wie wird das eigentlich bei der Wiedergeburt verrechnet?, habe ich mich schon oft gefragt. Kein Mensch ist doch nur ein Mörder bzw. ganz und gar schlecht.
Mörder kommen zu den Dämonen, das habe ich schon aus dem tibetischen Orakelspiel gelernt, über das ich vor einiger Zeit geschrieben habe. Aber wohin kommen die Mörder, die andererseits liebevolle Väter, Tierliebhaber oder großzügige Kunstmäzene waren?
Die Menschen sind charakterlich so schillernd, aber die Wiedergeburt scheint immer so eindeutig und spezifisch zu sein.
Andererseits hat er durch seinen Übergang zu einer defensiven Poltik sicher vielen Soldaten - eigenen wie gegnerischen - den Tod auf dem Schlachtfeld erspart, den sie unter seinem Vorgänger Trajan erlitten hätten.
Wie wird das eigentlich bei der Wiedergeburt verrechnet?, habe ich mich schon oft gefragt. Kein Mensch ist doch nur ein Mörder bzw. ganz und gar schlecht.
Mörder kommen zu den Dämonen, das habe ich schon aus dem tibetischen Orakelspiel gelernt, über das ich vor einiger Zeit geschrieben habe. Aber wohin kommen die Mörder, die andererseits liebevolle Väter, Tierliebhaber oder großzügige Kunstmäzene waren?
Die Menschen sind charakterlich so schillernd, aber die Wiedergeburt scheint immer so eindeutig und spezifisch zu sein.
Wie wird das eigentlich bei der Wiedergeburt verrechnet?, habe ich mich schon oft gefragt.
Aber wohin kommen die Mörder, die andererseits liebevolle Väter, Tierliebhaber oder großzügige Kunstmäzene waren?
Solche Sätze hab ich früher gesucht - vergeblich, sonst würde ich sie heute vermutlich nicht schreiben.
Wenn es acht Höllenzustände gibt (um mal eine Zahl zu nennen), und die Menschen zehn Millionen Charakterzustände einnehmen können, lauter Mischzustände, dann sehe ich dafür keine Lösung. Da mag ich auch nicht einfach glauben, daß das "irgendwie" schon aufgeht.
Wo speziell Du hinkommst (oder ich), das steht auf einem anderen Blatt. Sollte es sich ergeben, daß wir als Rauschmittelkonsumenten in derselben Hölle landen, können wir ja einander ermutigend zurufen: Halt durch, Alter, es ist nur auf Zeit!
Wo speziell Du hinkommst (oder ich), das steht auf einem anderen Blatt. Sollte es sich ergeben, daß wir als Rauschmittelkonsumenten in derselben Hölle landen, können wir ja einander ermutigend zurufen: Halt durch, Alter, es ist nur auf Zeit!
Der Hadrian müßte ja aus seiner schon wieder raussein. Muß mal darauf achten, wenn mir jemand bei Netto auf die Schulter klopft und "Salve, Graecule" sagt.
Du faßt die Wiedergeburt als einen Zustand auf, aus dem es kein Entrinnen gibt? Das halte ich für falsch. Die mit gemischtem Karma werden als Mensch wiedergeboren und am einen Tag passiert etwas, am andern etwas anderes; mal gut, mal unangenehhm, mal schicksalhaft, mal langweilig usw.. Es ist doch nicht so, daß du in einem Zwangskorsett zur Welt kommst. Es sei denn, du betrachtest das Körperliche als ein solches.
Und nach der Münchner Rhythmenlehre kann man sehen, wann was und warum passiert. Das muß niemand glauben, da können wir viel ruhiger arbeiten, wenns keiner glaubt.
Jetzt fängts Spiel gegen Hadrians Rom an. Das gönn ich mir doch glatt.
Vielleicht könnten wir uns soweit annähern:
1. Es kann sich nicht auswirken, was nicht verursacht ist.
2. Die Wirkung kann sich unmittelbar, aber auch sehr lange nach der Verursachung auswirken.
3. Menschen sind vergesslich. Das impliziert, daß sich viele nicht, oder nicht mehr an die Ursache erinnern, selbst dann nicht, wenn es vor kurzem geschah.
4. Um wieviel weniger können sie es, wenn etwas Jahrzehnte und weiter zurückliegt.
Das wäre doch mal ein Anfang.
Daß Melancholie zum Tierkreiszeichen Steinbock gehört, sagte ich sicher früher schon. Von Hadrian gibt es wahrscheinlich keine Geburtszeit, oder?
1. Es kann sich nicht auswirken, was nicht verursacht ist.
2. Die Wirkung kann sich unmittelbar, aber auch sehr lange nach der Verursachung auswirken.
3. Menschen sind vergesslich. Das impliziert, daß sich viele nicht, oder nicht mehr an die Ursache erinnern, selbst dann nicht, wenn es vor kurzem geschah.
4. Um wieviel weniger können sie es, wenn etwas Jahrzehnte und weiter zurückliegt.
Das wäre doch mal ein Anfang.
Daß Melancholie zum Tierkreiszeichen Steinbock gehört, sagte ich sicher früher schon. Von Hadrian gibt es wahrscheinlich keine Geburtszeit, oder?
Antwort geändert am 03.05.2024 um 13:20 Uhr
Aha, 24. Januar 76 in der Nähe von Sevilla. ein Wassermann ... Entschuldige die vielen Änderungen.Antwort geändert am 03.05.2024 um 13:28 Uhr
Antwort geändert am 03.05.2024 um 13:29 Uhr
Allen vier Aussagen stimme ich zu und füge noch eine fünfte hinzu: Die Schlüsse von der Wirkung auf die Ursache (etwas ist soundso, weil ...) sind unsicher, sind Vermutungen, weil nicht ausgeschlossen werden kann, daß in diesem Falle eine andere Ursache die gleiche Wirkung hervorruft.
Das (etwas simple) Beispiel im Studium war immer: Die Straße ist naß. Also hat es geregnet? Das muß nicht sein, denn dafür kann es auch eine andere Erklärung geben.
Das (etwas simple) Beispiel im Studium war immer: Die Straße ist naß. Also hat es geregnet? Das muß nicht sein, denn dafür kann es auch eine andere Erklärung geben.
Die mit gemischtem Karma werden als Mensch wiedergeboren und am einen Tag passiert etwas, am andern etwas anderes; mal gut, mal unangenehm, mal schicksalhaft, mal langweilig usw.
Das würde passen. Und da wir ja alle irgendwie gemischt bzw. grau, nicht einfach schwarz oder weiß, sind ...