Unreife Schatten der Träume

Gedankengedicht zum Thema Erziehung

von  Sermocinor

Im Lenz meiner Tage setze ich Schnitte –
schmerzhaft und demütigend.
Mein Zorn, gepflegt und stets bedient, bestimmte den Takt.
Vernunft schweigt, ungeahnt kritisch der Moment.

Bittersüßer Schmerz, anderen gegeben,
vielleicht später ungewollt,
doch zerstörend.
Ist dies ein Geschenk?

Jugend, die den vollen Geschmack des Lebens noch nicht kennt, ohne Wahl,
den Launen der vermeintlich Wissenden folgend,
von der Wahrheit entfremdet –
hier tragen nur Gefühle die Krone.

Haben Vernunft und Herz eben ihren Glanz verloren?

Den süßen Kuss des Lebens dir gegeben,
und des Schutzes mehr als nur würdig,
mit ganzem Herzen alles, mein kostbarer Schatz –
fühle dich stets wohl.

Die Sonne meines Herzens schaut mit großen fragenden Augen zu mir auf,
lehre mich, die Welt zu verstehen,
Sind nur meine Wünsche oder auch die anderer wichtig?
Was sagst du, oh Geber des Lebens?

Der Lebensschenker sprechend,
nur du, mein teurer Schatz, zählst allein.
Die Sonne meines Herzens, erfüllt voller Stolz,
versucht sich der Welt zu öffnen.

Bald bemerkt, gelehrt in Gedanken wie geglaubte Juwelen des Geistes,
bringt die Lehre, die ich gab, bittere Einsamkeit.
Tränen des Ein und Alles perlen ungewollt,
es schmerzt so sehr.

Lehren wir den Erben unserer Träume,
dass nur ihre tiefsten Sehnsüchte das wahre Ziel unseres Daseins sind –
birgt dies dann Glück oder eine tief schmerzende Last,
dem ewigen Echo der Freude?


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