Alle 1.878 Textkommentare von Bergmann

29.01.22 - Kommentar zum Text  Lernen aus der Antike #3 von  Graeculus: "Die Komödie LYSISTRATE spielte mit einem Gedanken, dessen Realisierung nicht drohte.  Da auch die (jungen) Männer im Krieg der körperlichen Liebe oft entbehrten, wenn sie nah oder fern im Einsatz waren, erfüllte die Komödie den Zweck subtilen Ersatzes - auf beiden Seiten: für Männer und Frauen - im Theater und außerhalb vom Hörensagen. So wird die Komödie zur bitteren Klage, die sich in Gedankenspiele rettet, die nicht einmal im Ansatz gesellschaftspolitisch zu sehen  ist. Der Autor hat mit grandiosen Idee seiner Komödie eine großartige Möglichkeit geschaffen für Seelenerleichterung, für das Fertigwerden mit der Situation, wie sie nun mal als gegeben erlebt wurde.  (1985 habe ich im gerade erst geschaffenenen Literaturkurs /NRW/ Aristophanes' Stück mit Schülern der 12. Klasse inszeniert.)"

06.01.22 - Kommentar zum Text  Kiel und seine Förde~rer von  Didi.Costaire: "Am schönsten das Schlussbild. Und die Frage: ob das zum Schwimmen reicht ... :-)"

27.12.21 - Kommentar zum Text  Der Polizeireporter berichtet von  Didi.Costaire: "Schöner Gag. Kann man die Anmerkung nicht streichen?"

12.12.21 - Kommentar zum Text  Im Himmel von  Graeculus: "Lieber Graeculus,  ich würde mir auch diese Zeit wählen, als Patrizier - obwohl ... kein Zahnarzt mit Betäubungsspritze - Kennst du John Williams' großartigen Roman AUGUSTUS?"

06.12.21 - Kommentar zum Text  So nah von  AlmaMarieSchneider: "Die Nähe ließe sich steigern ... Aber wer weiß, es könnten die Illusionen mehr als ein blaues Auge formen ... :-)"

06.12.21 - Kommentar zum Text  Erfindung von  Reliwette: "Lieber Welirette,  vor wem hast du den Hut abgenommen? Vor Olaf oder Karl oder den vier neuen SPD-Ministerinnen? LG Uli"

24.11.21 - Kommentar zum Text  Verzeihlich von  EkkehartMittelberg: "Wie Söder, doch der ist noch öder."

24.11.21 - Kommentar zum Text  Buchstabensalat von  Reliwette: "Lieber Reli, ich wusste ja gar nicht, dass du so wunderbar albern sein kannst! Reliwette als Hartmut, trägt, ich wette, smart Hut ... Na ja, dein Scherz ist viel grandioser!"

22.10.21 - Kommentar zum Text  Feuerliebe von  AlmaMarieSchneider: "Ein sehr schönes Naturgedicht! U."

20.10.21 - Kommentar zum Text  Sind Sie schon einmal Kafka begegnet? von  EkkehartMittelberg: "Kafkaessk! Naheliegender Gedanke: Die Erscheinung des Toten hatte verständlicherweise keinen Hunger. Aber konnte sie denn riechen? Natürlich konnte sie das. In einer Parabel geht alles, - sagen wir: vieles. Meine Interpretation: Kafka ist temporär auferstanden in Ekkis Gedankenwelt. Ekki schreibt seinen Tagtraum auf, um ihn mit uns zu teilen. Nun like ich diese Idee."

14.10.21 - Kommentar zum Text  Violette Chrysanthemen von  EkkehartMittelberg: "Ach ... Mein Tanzstundenabschlussball - als 17-jähriger Gymnasiast - wurde ein Skandal ... Hier mein Bericht: Tanzstundenball 1961 Am Abend des Tanzstundenballs im Schwarzwaldstädtchen Neuenbürg an der Enz holte ich meine Tanzstundendame ab. Ich war 16 und hatte gerade erst gelernt, den Schlips zu binden. Der Vater meiner Tanzdame (die Mutter ließ sich nicht blicken) bot mir einen Kaffee an. Oder einen Schnaps, fragte er, bis die junge Dame fertig ist? Ich war ein Mann und sagte: Schnaps. Die Eltern saßen im Gasthaus „Zum Bären“ alle oben auf einem Podest, wir nannten es die „Drachenburg“. Ich musste eine Sektflasche öffnen. Der Korken knallte an die Decke, ich erschrak und vergoss Sekt auf das Kleid meiner Abschlussballdame, ein Malheur, das jeden Schmetterlingseffekt überbot. Der Schaden war optisch gering, nach einer Weile unsichtbar, aber in der Mädchenseele überschlugen sich die Sturmwellen. Beim Tanz trat ich dem Mädchen, das sich erbarmt hatte, mich als Tanzstundenpartner zu akzeptieren, laufend auf die Füße. Ich hatte Stress ohne Ende. Das steigerte sich noch. Denn der Höhepunkt des Abschlussballs war nicht die Sektpanne, sondern die Tanzstundenzeitung, die ich zu einem großen Teil verfasst hatte. Das Heft wurde zum Essen ausgeteilt. Alle lasen darin. Dann ging die Bombe hoch. Der Direktor verstand das letzte Gedicht der Zeitung als Obszönität. Das Gedicht, das ich aus der Tanzstundenzeitung meines Vaters geklaut hatte, hieß „Der Kuss“ und handelte von verschiedenen Arten, sich zu küssen. Der letzte Vers über die Küsse lautete: „... den längsten nennt man Dauerbrenner.“ Dem Direktor war schon das Durchdeklinieren der Küsse zuviel, jetzt erkannte er auch noch Pornographie. Jedenfalls wurde mein Vater schon am nächsten Tag, es war Sonntag, mit mir zusammen zum Direktor nach Hause bestellt. Dort ging es lange hin und her, am liebsten wollte der Direktor mir das consilium abeundi erteilen, so nannte er den Rauswurf aus der Schule, wir hatten ja von Sexta an Latein. Mein Vater erreichte, dass der Direktor mir eine Chance gab. Bei der geringsten Kleinigkeit wollte er mich aber von der Schule verbannen; vielleicht stand er unter dem Druck seiner Kollegen oder seiner Zeit. Der Witz war, dass ich vollkommen naiv war in Sachen Liebe, ich hatte keine Freundin, ich war viel zu schüchtern. Ich hatte allerdings aus der Sicht der Lehrer eine ziemlich große Klappe, auch schriftlich. Der jungen Lehrerin Dr. Einberger, die neu an der Schule war und deren Englisch-AG ich besuchte, schrieb ich – nach dem Tanzstundenball – ein Gedicht, halb verliebt: Der sehnlich Geliebten Hinweg mit euch, ihr lästigen Vokabeln - o heilig ist mein Drang und meine Wut, mein Herz erbebt, de Seele lebt in Fabeln, mein Geist ist Feuer, meine Augen Glut! Denn eine Sonne brennt und strahlt, und froh erscheint mir jede Stunde und jedes Wort aus ihrem schönen Munde und die Gestalt erscheint mir wie gemalt! O laß der Liebe zartes Band ergrünen - Dich liebe ich mit allen Qualitäten, ich tu für Dich, was andre niemals täten, o sag, wie kann mein Herz Dir dienen? Dein toller Teint, Dein Charme, Dein Chique - o sei umschlungen, holde Form! Mich fesselt stets Dein Zauberblick, mit einem Wort: Du bist enorm! Ach, endlich strahlt im Schulgebäude mal unerreichte Eleganz, es brennt und flammt Dein Feuerglanz und täglich schenkst Du neue Freude! Auf in den Liebeskampf, mein Herz! Ich fühle, schon durchdringt es mich - und gibt's auch noch so großen Schmerz: Du bist mein Stern - ich liebe Dich! Ihr Anonymus Ich steckte das Gedicht in ein Kuvert und warf den Brief, adressiert an Frl. Dr. Einberger, vor Zeugen in den Briefkasten vor dem Gasthof „Zum Bären“ gegenüber der Bushaltestelle, an der wir Schüler nach der Schule immer noch eine ganze Weile standen, um zu quatschen und das Städtchen aufzumischen. Die waren Zeugen meiner Mutprobe. Die leicht ironisch Angehimmelte aber ließ nie verlauten, ob sie meinen Liebesbrief erhalten hatte. In den nächsten Stunden der Englisch-AG übersah sie mich – wie immer."

06.09.21 - Kommentar zum Text  Fröhliche Herbstgedanken von  EkkehartMittelberg: "Ein optimistisches So-nett ... Nur en passant: Die Puhdys sangen in der DDR: "Geh zu ihr und lass deinen Drachen steigen ..." :-)"

23.07.21 - Kommentar zum Text  Ehe für alle von  Graeculus: "Alles in allem finde ich Graeculus' liberale Gedanken über die Freiheit aller mündigen/erwachsenen Menschen, verschiedene Formen des Zusammenlebens miteinander (in welcher Zahl auch immer) zu vereinbaren, interessant und in Ordnung, - sofern die rechtsstaatlich verankerte Moral und Ordnung (Grundrechte und -pflichten im Grundgesetz bzw. in der Verfassung eines Staates eingehalten wird), - sofern festgelegt ist, was erwachsen und was mündig ist, - sofern sich die unterschiedlichen Formen des Zusammenlebens in der Praxis bewähren - und das ist ein weites Feld, das muss ja alles erst heranwachsen, - sofern die Psyche der betroffenen Menschen die je bestehende Form des Zusammenlebens aushält, und das schließt das Recht auf Freiheit des Austritts aus jeder solchen Lebensform ein, und dergleichen mehr. Der Bedarf neuer Lebensordnungen wächst allmählich heran, und so auch die praktische Umsetzung. Graeculus' Verdienst ist es, diese neuen Horizonte zunächst einmal allgemein (theoretisch) zu benennen. Die Reaktionen darauf zeigen, dass viele Tabus und festsitzende Auffassungen vom Zusammenleben der Menschen noch immer so stark sind, dass ein derart maximaler Liberalismus, wie ihn Graeculus denkt, es schwer hat sich auf einer Ebene wie die Ehe zu entfalten. Ich denke, das kann nur sehr langsam heranwachsen. Nicht gut finde ich in der durchaus interessanten und aspektreichen Diskussion, dass mit sehr polemischen Beispielen argumentiert wird, auch mit Unterstellungen und absichtlichem Missverständnis."

06.06.21 - Kommentar zum Text  So ist das Leben von  Terminator: "Nur so mal eben: Das Leben ist nun mal nicht immer eben, es wird so viele Ebenen geben die wir nur mühevoll durchwandern. Und unsre Zeit macht niemals Halt, sie geht von einem zum andern. Warte nur, balde wird es dir kalt. :-)"

01.06.21 - Kommentar zum Text  Der Diplomat unterm Tisch (Fortsetzung) von  EkkehartMittelberg: "Der albanische Botschafter wohnte in Bonn drei Häuser neben uns. Wir schreiben das Jahr 1990. Sommer. Mein Sohn nahm Fahrstunden. Unser VW parkte gegenüber dem Haus des Albaners. In der frühen Nacht, ich saß noch am Schreibtisch, ging im Zimmer über mir das bierselige Zusammensein meines Sohnes mit Freunden zu Ende. Sie waren nicht laut, aber sie soffen mehr, als ich ahnte. Denn plötzlich stand mein Sohn vor mir und beichtete, er habe mit unserem VW das parkende Auto des Nachbarn gerammt. Er wollte seinen Freunden zeigen, wie gut er rückwärts einparken kann. Beide Autos waren schrottreif. Der Botschafter stand neben seinem Auto, als ich kam und rief mir zu, indem er auf sein zerbeultes und gestauchtes Auto zeigte: "Eine stolze Leistung!" Dann bot er mir an: "Nehmen Sie's auf Ihre Schuld, ich lege Ihnen keinen Stein in den Weg." Und so geschah's. - Ich weiß, das hat nichts zu tun mit deiner Geschichte, lieber Ekki. Aber ich wollte heute einfach mal plaudern. Herzlichst: Uli"

09.05.21 - Kommentar zum Text  Zum Sportfest von  Malik: "Allein wegen "... Text gelesen von Malik selbst" zähle ich meine späte Entdeckung hier zu meinen Favoriten."

27.04.21 - Kommentar zum Text  Sie briefköpfen bei Werder die Pokale von  Didi.Costaire: "Sehr schön: Fründe mit Anspielung gegen Pfründe!"

16.03.21 - Kommentar zum Text  Sätze mit... großen Namen von  Didi.Costaire: "Meine Favoriten sind Caesar und Sokrates. :-)"

11.03.21 - Kommentar zum Text  Wahlrede von  Reliwette: "Grandios, mein Lieber! Der Text ist Hart und hat und macht Mut! Und er ist ein sprachliches Kunststück. Danke! Herzlichst: Uli"

28.12.20 - Kommentar zum Text  Unsere Gegenwart von  Graeculus: "Jedem Absatz deines Textes stimme ich zu. Das Scheitern des Einzelnen und der Gesellschaft wird (allerdings noch ohne ökologische Dimension und ohne die Hybris-Aspekte unserer Gegenwart) auch in Musils Roman "Der Mann ohne Eigenschaften" herausgearbeitet, den ich gerade lese (ich bin schon mitten in den Nachlass-Kapiteln)."

27.12.20 - Kommentar zum Text  Nachempfinden. von  Vaga: "Ein Wintergedicht für den Vorfrühling des Lebens - soviel ungesagte Worte in einem Familienklima von Stockung, Angst vor Gefühlen, und das Alleinsein und Ausgesetztsein ... spröde, harte Kindheit : bedrückende Verse."

13.12.20 - Kommentar zum Text  Unsere Zukunft von  Graeculus: "Generell finde ich Graeculus' Thesen historischer Überraschungen einleuchtend, auch wenn sich dies und das einwenden lässt. Seine Fragestellung ließe sich vielleicht mit einigem Erfolg analog anwenden auf Lebensläufe Einzelner (vor allem in jungen Jahren). Viele müssen nur an ihr eigenes Leben denken. Ich bin gespannt auf Teil 2!"

28.11.20 - Kommentar zum Text  Das buchstäbliche Tannenbäumchen von  Vaga: "Auch dir, liebe Vaga, liebe Monika, alles Gute zum 1. und 2. und 3. und 4. Advent und für eine schöne Gesamtweihnachtszeit mit einem gesunden Abschluss dieses Jahres und darüber hinaus natürlich auch! Herzlichste Schlangenliebhabergrüße! Uli"

26.11.20 - Kommentar zum Text  Sätze mit... Städten von  Didi.Costaire: "Sehr unterhaltsam und anstiftend! :-)"

29.10.20 - Kommentar zum Text  Perikles in Düsseldorf #6 von  Graeculus: "Oha. Ich dachte, es geht erst richtig los. Aber nun ist das eine fabula interrupta, ein actus interruptus. Der Erzähler hat die Lust verloren, als der Leser (also ich) gerade warm wurde mit der Expedition des Perikles. Aber wer weiß ... Ekki! Der weiß bestimmt mehr als ich."

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Bergmann. Threads, in denen sich Bergmann an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
/Seite /S.
Seite 2/76

Bergmann hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Buchkommentar,  2 Kommentare zu Rezensionen,  4 Kommentare zu Textserien,  19 Kommentare zu Autoren,  87 Gästebucheinträge,  9 Kommentare zu Teamkolumnen und  290 Kommentare zu Kolumnen verfasst.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram