Alle 77 Textkommentare von Erebus

23.10.08 - Kommentar zum Text  Lauschen von  Isaban: "Liebe Sabine, ich finde es bezaubernd ... denn es führt mich an den Ort, scheinbar jenseits des Orbits, an dem ich Lauschen kann. Ich lausche einem Klang, der mich berührt und ferne bleibt, wie ein Restrauschen im All, eine Erinnerung, vage vertraut. Unauffällig, behutsam und leise strickst du ein Gewirk aus Assonanzen und Reimen, Wiederholungen, die doch alle gemeinsam klingen. Und dass die Krone ein Stern ist, das las ich auch erst im Nachhinein. Das ist ein interessante Spiegelung eines Sprichwortes in einem Bild, die während des Lesens in kaum auffällt. Dann fällt sie doch auf, man lauschte ihr nach und brauchte sie nicht zu klären. Lieber Gruß, Uli (Kommentar korrigiert am 23.10.2008)"

20.10.08 - Kommentar zum Text  Grübeln, hadern, rechnen, zweifeln, fragen von  Isaban: "Liebe Sabine ja, gefällt mir auch. Von der Emscher habe ich schon gehört - ist die so schlimm? Die Antikreime kredenzen mir einen metrischen Hupfer, der ist wohl beabsichtigt ... Antireime wäre leichter zu bewältigen, aber irgendwie würde man dann nicht mehr wissen, was pro ist (weiß man auch so nicht, aber man wird wenigstens nicht drauf gestoßen). Aber eigentlich interessiert mich nur der Rabe: wer ist das? "Nevermore ist schöner" klingt mir jetzt im Ohr. LG Uli"

15.10.08 - Kommentar zum Text  Prometheus von  Theseusel: "ja, das ist frappierend! Auf die Gefahr hin, das ich zum Erbsenzähler verkomme ... ist das Vorausdenken im eigentlichen Sinne denn möglich? Ich meine, wenn es seinen Namen zurecht trüge, verlöre der Aphorismus den Boden unter den Füßen. Es handelt sich hier ja auch nur um den Nachdenkenden. Schätze ich. Ein schönes Stück Gedankenwelt, konfus LG Uli"

15.10.08 - Kommentar zum Text  Chinesisch lernen oder so von  Isaban: "Hallo Sabine, dieses Gedicht ist wirklich spritzig und es macht Spaß, dem Drive zu folgen, den es entwickelt. Nur selten passiert es mir, dass ich keinen Anstoß an Klammerungen nehme. Hier komme ich sogar mit dreien klar, was wohl daran liegt, dass ich nicht mit der Nase in bedeutungsschwangere Doppelsinne gestoßen werde, sondern hier ist eine Klammer noch das, was sie gottgefällig macht: eine Klammer. Dafür ist das Reimschema frei von strengen Klammern, nicht einmal ein Klammerreim, dafür Zwillinge und Drillinge, grade wie's gefällt, das ist leicht und nicht gesucht. Die Sprache, die hier verwendet wird, ist ebenfalls frei und ungezwungen. Schon das "was" nicht nur im vierfach wiederholten "Du hast was" kommt einwandfrei, daran ist kein Anstoß zu nehmen, ein rundum gelungenes Gedicht. Ja und positiv ist wohl, dass es angenehm schmerzfrei bleibt. Ja, es kommt vollständig ohne einen wie auch immer gearteten Lösungsansatz für Beziehungsproblematiken aus. Locker - und gefällt LG Uli"

29.09.08 - Kommentar zum Text  Alteration von  Isaban: "ja, Sabine, das ist dir sehr gut gelungen. Im Zusammenspiel der eingängigen Bilder, der beschriebenen Aussensicht finde ich es wirklich hervorragend. Kleine Wermutstropfen sind für mich "der stumme Schrei"und das "was" in S3V1 - die allerdings durch die Vermauerung der ersten fünf Verse und die Dornenpfade mehr als wett gemacht werden. Der Titel ist offen und interpretierbar, dennoch präzise zutreffend, wenn man darin das getriebene, panische Suche und Umstellung nach Ausdruck und Äußerung sieht. Im Gegensatz zu meiner Vorkommentatorin habe ich den Eindruck, dass eine nicht interpretierte, genaue Beobachtung ohne den Ballast einer persönlichen Einschätzung, Beurteilung oder einseitig bemühten Darstellung viel aussagekräftiger ist, als Meinungsverbreitung. Natürlich liege ich dadurch mit anderen Ansichten im Clinch. Deshalb will ich auch anführen, das das eine Beobachtung meinerseits ist, und keinesfalls als allein selig machend zu verstehen. Lieber Gruß Uli"

18.09.08 - Kommentar zum Text  Prävention von  Isaban: ". "auf die Minute warten, die nie kam" Liebe Sabine, ich weiß, das lässt sich interpretieren und in ein Verständnis bringen, aber -für mich- ist es nicht schlüssig. Der Zeitenwechsel ist verkorkst. Passender fände ich es, den Reim zu brechen und vollumfänglich in die Gegenwartsform zu wechseln. Was den schönen Nebeneffekt hat, das die Minute nicht kam, und nicht kommt und -parallel dazu- auch der Reim nicht in Erfüllung geht und so einen starken Akzent auf den Ausklang des Gedichtes legt. Ansonsten gefällt mir das Gedicht ganz gut, vor allem die Lindenblätter, die irgendwie undefiniert ein Nibelungenschicksal andeuten und gemeinsam mit den Zwiebelschalen eine achte Verhüllung bilden. Lieber Gruß Uli edit: habe etwas großes kleingeschrieben (Kommentar korrigiert am 18.09.2008)"

11.09.08 - Kommentar zum Text  Venezia von  Isaban: "Liebe Sabine, nicht, dass es mich umhaut, aber ich finde es dennoch sehr gut gelungen, vor allem, weil es knapp und präzise auf den Punkt kommt. Ich denke, es ist sowieso eine schwierige Aufgabe, die Beziehung eines LI zu einer Stadt oder Gegend zu beschreiben. Dahingehende Einwände habe ich nicht: das diese Beziehung hier unterkühlt daher käme. Venedig ist eine ganz besondere Stadt und hat m.E. mehr Facetten zu bieten als das heimische Dorf, oder das Birklein am Bac, zu welchen mancher Leser vielleicht eine tiefere Beziehung hat. Für Venedig sehe ich mehr Zwiespalt und Verunsicherung, und das kann ich am Text nachvollziehen, und zwar gerade in den offenen Formulierungen wie "Welle zu Welle", "hin und zurück". Mir gefällt das. Die Hinweise von Bergmann finde ich zumindest überdenkenswert, im Falle des "über hundert" auch sehr zu empfehlen. Ein leichtes Unbehagen verspüre ich bei "Du meine Stadt", unentschlossen finde ich die Verse S3V3/V4. Liebe Grüße Uli"

05.09.08 - Kommentar zum Text  Das ist Dir besonders gut gelungen. von  AndreasG: "das ist natürlich Quatsch. Billiges Lob - teures Lob dann im Begleitservice oder durch Eheknechtschaft erworben ? Oder wie? Straßenstrich kann auch teuer werden. Nein, das Missverständnis liegt darin, das in dieser Formulierung die ursprüngliche Bedeutung des Wortes billigen zum Ausdruck kommt. Sonst macht das nämlich keinen Sinn. Und billigen, billig sein, etwas billig loben hieß früher mal : aus der Empfindung heraus. Das hat sich aber nur im Juristischen erhalten, da spricht man von billigerweise und zubilligen, wenn der Richter so ein Bauchgefühl hat. Komisch, das wir immer an Knete denken. ;-) LG Uli"

04.09.08 - Kommentar zum Text  Rohr-Schach von  michelle: "Hallo Michelle, die vertraute Absurdität des Wartens ... wohin? Ich finde das gut dargestellt, allerdings würde es sich wohl mit einem weniger direkten Titel und ohne die drei positionierenden ersten Zeilen genauso gut, wenn nicht sogar besser machen. z.B. "Rohr-Schach" LG Uli (Kommentar korrigiert am 04.09.2008)"

02.09.08 - Kommentar zum Text  Miriam von  tulpenrot: "Liebe Angelika, dieses Gedicht - du nennst es Ballade - hat mich schon vor Wochen beunruhigt und fasziniert. Ich berausche mich an seiner Stimme, die biblisch ist, groß und tief, die nahe an dem ist, was mir Menschen nahe sein lässt. Aber auch weit in den Bildern, die es schafft. Auch wenn ich den Fortschritt der Entwicklung nur undeutlich sehe und den gesamten Text nicht festmachen kann, lese ich sehr gerne und ergriffen. Zunächst befand ich mich auch nahe am Holocaust, bei Celan, aber ich habe mich davon wieder entfernt, dein Text ist weiter, und doch sehr dicht. Ein wunderbares Gedicht. Es gefällt mir sehr! Liebe Grüße, Uli"

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