KLICKS UND CLIQUEN

Synthesen + Analysen in der Matrix


Eine Kolumne von  Bergmann

Dienstag, 01. Januar 2008, 23:21
(bisher 3.556x aufgerufen)

12 Thesen zu KV

1. Die Dynamik der KV-Seite basiert auf der Funktion zum unmittelbaren Dialog. Wenn dieser Dialog dazu führt, dass Texte überarbeitet und Autoren besser werden, dann ist der Sinn dieser Internet-Seite großartig erfüllt.

2. Ich erlebte schon oft, dass Kritik umgesetzt wurde (und ich habe selbst auch etliche Texte geändert und manchmal auch gelöscht), dass Autoren stärker wurden mit der Zeit, nicht nur junge.

3. Das alles funktioniert aber nur in einer möglichst klaren Kommentar-Sprache.

4. Die Schmusidusi-Dialoge helfen nicht, im Gegenteil.

5. Auch sogenanntes pädagogisches Lob, das motivieren soll (die Fehler und Schwächen zu belassen???), ist falsch.

6. Schreiben, um nicht allein zu sein, bringt auch nichts.

7. Der selbsttherapeutische Aspekt muss gering sein, sonst haben wir hier eine geschlossene Station - ich habe da bestimmte Namen im Kopf, aber ich gehe davon aus, dass man schon weiß, welche Gruppe(n) ich meine.

8. KV als Sandkasten und Kindergarten - auch falsch.

9. Immer schlimmer finde ich die Favorisierungen von Autoren. Das führt zu den geschlossenen Stationen und Gruppen mit Beziehungs-Problemen (s. o.), und das hat alles mit Literatur nichts zu tun. Eine Gruppe 47 kann ich hier auf KV nicht erkennen.

10. Es gibt User, die sich - alle und alles permanent lobend - nach oben klicken (schlafen hätt ich fast gesagt). Je mehr Favorisierungen, umso besser? Ich behaupte: Umgekehrt!

11. Mir missfällt sehr, dass der Webmaster diesen Favorisierungs-Unsinn nicht abschafft. (Die temporären Empfehlungen nehme ich aus.)
Die richtigen Autoren finden sich ohne solche Favorisierungen viel echter zusammen und bleiben ohne diese dummen Bekenntnisse etc. immer souverän.

12. Ein Autor kann übrigens durch die Favorisierung eines 'Fans' (aus welchen Motiven auch immer) durchaus diskreditiert werden!


Ulrich Bergmann
[März / November 2007]

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag

DaFrey (36)
(16.11.07)
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 Owald (16.11.07)
Ich kann es nachvollziehen, möchte aber in einigen Punkten widersprechen:

Zu 7.: Ich denke, daß es für die Qualität von Texten letztlich irrelevant ist, ob bzw. wie ausgeprägt der Autor in selbsttherapeutischer Absicht schreibt. Wenn ein Text gut ist, ist die Schreibmotivation doch wurscht, oder?

Zu 9.: Das führt nur bei den Leuten zu geschlossenen Gruppen und Stationen, die es darauf anlegen. Und die bekämen das auch ohne Empfehlen und Favorisieren hin.

Zu 10.: Na und? Es gibt eben auch diejenigen, die darauf reinfallen (wollen).
Jeder, der ein paar Tage dabei ist, weiß doch, was er davon zu halten hat.

Zu 11.: Nein. "Richtige" Autoren (vielleicht unterscheiden sich da ja unsere Definitionen) lassen sich auch von Autorenfavorisierungen nicht davon abhalten, "echt" zueinanderzufinden, und bleiben auch mit diesen Bekenntnissen souverän.

Zu 12.: Ich finde es anmaßend, eine Empfehlung als Diskreditierung zu betrachten. Autor "sinn.furz" wird doch nicht zu einem schlechten Autor, weil er von Autor "seelen.furz" favorisiert wird. Natürlich relativiert sich der Wert einer Favorisierung, wenn "seelen.furz" schon 85 Lieblingsautoren hat, aber eine Empfehlung deshalb als Diskreditierung zu betrachten, zeugt von Überheblichkeit und Arroganz.

Noch ein Wort zu anonymisierten Empfehlungen, weil sie in anderen Kommentaren schon vorgeschlagen wurden: Ich bin dezidiert dagegen; ich will doch wissen, wer da was gutfindet! Ich will doch, wenn ich z.B. Bergmann für einen Autor von gutem Geschmack halte, seine Textempfehlungen durchgehen können, um auf sonst womöglich unentdeckte Textjuwelen stoßen zu können. Und andersrum ist es viel weniger aussagekräftig, wie viele Empfehlungen ein Text hat, als wer ihn empfohlen hat.

Voilà ma moutarde.

Grüße an alle Beteiligten,
O.
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