Abenteuer Großstadt

Gedicht zum Thema Lebensbetrachtung

von  Fuchsiberlin

Ein Sturm peitscht durch die Häuserschluchten.
Manche spüren, das etwas passieren wird,
irgendwie, irgendwo und irgendwann.

Doch keiner verläßt die Großstadt,
diesen Ort des zu kleinen Kino des Lebens.

Der Hass zerstört,
Gegenstände und Lebewesen,
verletzt bis zum Tod.
Das Blut kennt nicht nur einen Weg,
überall fließt es.

Ein Abenteuerland bringt Opfer hervor,
höher, noch höher, am Gewagtesten,
der nächste wartet schon
beim Spiel um den höchsten Adrenalinlevel.

Verbotenes wird zur Mutprobe,
Ärzte kämpfen um ein Leben.
Krankenhäuser werden zum Finale eines Action-Films,
und manchmal wird der Sarg zum letzten Bett.
"Der Nächste Bitte..."

Wünsche zerplatzen im nächsten Sciontologyladen.
Die letzte Brücke kennt keine Wiederkehr.
Ängste werden geschürt
und der Geldbeutel zahlt für die eigene Seele,
und für das Spiel mit dem Teufel.
Da hilft auch kein verzweifeltes Kratzen
an der Eingangstür.
Hier kommt keiner so schnell wieder heraus.

Die Kirche kämpft um ihren Ruf,
und droht ihre Schäfchen zu vergessen.
Der Tag der offenen Tür
wurde zum Albtraum vieler junger Seelen.
Medien schüren die Pest
und wollen die Nr. 1 der Pestverbreiter sein.

Die Zukunfsmelodie spielt falsche Töne,
liegts am Orchester, an einzelnen Musikern
oder an den Instrumenten?

Zugehört wird trotzdem,
die letzte Hoffnung vermischt sich mit den Klangfarben.

Überall Automaten,
die doch nur eines von dir wollen:
Harte Währung.
Ein Danke gibts nicht, das Geldstück als Bitte.

Neurotiker trifft auf Neurotiker,
und so findet alles seinen Austausch.

Ein Pingong der Meinungen endet im Geschrei,
satt eines "Aufwiedersehens" findet der Abschied
in ausgespuckten persönlichen Beleidigungen statt.

Nebenan proben die Laienrichter
ihre Vorurteile.
Im Namen des...?

Alles was neu ist,
es muß sofort erobert werden,
wer nicht der erste ist,
der hat schon halbverloren:
Im News-Verbreitungs-Wettkampf der neuen Zeit.

Irgendwo lebt die Liebe,
an einem geschützten Platz, fern der Abenteu(r)er.
Aus manch einer Asphaltrose
wurde ein Gedenkstein,
das Risiko war einfach zu hoch.

Und so zieht der Sturm durch diese Großstadt.
Dieser wird manches verwüsten,
und einiges mit sich in andere Orte tragen.

Jörg S.

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (41)
(07.03.10)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 07.03.10:
Hallio KoKa,

mit Deinem ersten Satz hast Du es sehr gut erfasst.

Ich danke Dir sehr und auch für das Sternchen.

Ganz liebe Sonntagsgrüsse
Jörg
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