Einsam

Gedicht zum Thema Melancholie

von  GastIltis

Es steht vor dem uralten Berg ein Gemäuer

mit Efeu umrankt und verwurzelt im Grund,

der Eingang verwittert, der Weg nicht geheuer,

versteckt und bestimmt mit dem Bösen im Bund.


Und keiner geht rein, denn wer reingeht, bleibt drinnen.

Doch kommt jemand raus, weiß er nichts von dem Ort.

Die Mauern verfallen, die Zeiten verrinnen,

die Bäume sind Staub und die Sträucher sind fort.


Vom Mauerwerk bleiben nur Sand und die Steine.

Den Sand weht der Wind durch die Luft übers Meer.

Ein Stein ragt hervor und dort wart ich alleine,

ich warte und schaue dem Wind hinterher.




Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Saira, plotzn, Tula, Teo, franky, Didi.Costaire, AZU20, Oops, willemswelt, FrankReich.
Lieblingstext: Saira, franky.
Einsam!

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Kommentare zu diesem Text


 willemswelt (28.11.23, 08:55)
mein lieber Gil,ja,melancholisch schön-tut gut,bringt mich in die richtige Stimmung,soll mich begleiten beim Einkauf-libe Grüße-der alte willem

 GastIltis meinte dazu am 28.11.23 um 16:55:
Hallo lieber Willem,
ich freue mich immer, wenn ich dich in die Stimmung versetzen kann, die eigentlich zu unserem Alter und der Art zu leben passt. Ich habe mich heute auch draußen ausgiebig bewegt, obwohl es ziemlich kalt ist. Aber es tut gut. Morgen geht es so ähnlich weiter. Für meine Begriffe könnte es aber etwas wärmer werden. Aber wir werden nicht klagen. Du ja sowieso nicht!
Danke und sei herzlich von deinem Freund Gil gegrüßt.

 AZU20 (28.11.23, 12:52)
Gefällt mir ganz einfach. LG

 GastIltis antwortete darauf am 28.11.23 um 16:56:
Hallo Armin, 
stimmt. Da muss man auch nicht viele Worte verlieren. 
Viele Grüße von Gil.

 Didi.Costaire (28.11.23, 14:32)
So könnte sich ein Mauerblümchen fühlen...

Kein mauer Text,  Gil!

Beste Grüße, 
Dirk

 GastIltis schrieb daraufhin am 28.11.23 um 17:17:
Hallo lieber Dirk,
unter einem Mauerblümchen stelle ich mir allerdings eher eine Jungfer vor, die schon leicht in die Jahre gekommen ist. Dich oder mich als ehemalige bzw. verhinderte Draufgänger sehe ich in der Rolle jedenfalls leicht verfehlt. Mich hat ja nur der gestrige Blues-Text von Saira zum verspäteten Einstellen der Zeilen angeregt.
Danke und viele Grüße von Gil.

 Saira (29.11.23, 16:35)
Lieber Gil,
 
ein wenig muss ich bei deinem Gedicht an einen Menschen denken, der über das Meer schaut und über sein Leben nachdenkt. Wahrscheinlich hat er schon viel erlebt und ist in die Jahre gekommen.
 
Hier frage ich mich, worauf der Protagonist wartet. Wartet er auf einen anderen Menschen oder gar auf den Tod?
 
Es bleibt Raum für Interpretationen.
 
Was ich an deinem Gedicht besonders schön finde, sind die spürbare Melancholie und der Ort.
 
Herzliche Grüße
Sigi

 GastIltis äußerte darauf am 29.11.23 um 20:43:

Weißt du, liebe Sigi,
die Zeilen von mir sind ja schon ein paar Tage älter. Es war auch nicht unbedingt die Bluesstimmung deines Gedichtes, die mich dazu bewegt hatte, sie einzustellen, es ist manchmal die tägliche Stimmungslage, die mich dazu bewegt bzw. bewegt hat. Wenn du dir diese Zeilen nochmals durchliest, wirst du feststellen, dass ich sie geändert habe. Der Grund liegt einfach darin, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt als Gedichte zu schreiben, zu lesen oder zu kommentieren.

Dennoch: so ganz konnte ich auf deinen Kommentar nicht eingehen, das schrieb ich schon. Aber der Tod sollte es noch nicht sein, falls du in mir den Protagonisten siehst.
Lass dich herzlich von mir grüßen und bleib so wissbegierig wie bisher. Gil.



Antwort geändert am 01.12.2023 um 13:23 Uhr

 EkkehartMittelberg (29.11.23, 16:43)
Originelle Bilder, lieber Gil.
Wer einsam ist, kommt den Geheimnissen näher.

Liebe Grüße
Ekki

 GastIltis ergänzte dazu am 29.11.23 um 20:48:
Lieber Ekki,
du hast wie immer das Wesen in aller Kürze und Prägnanz erfasst und so auf den Punkt gebracht, dass ich als Nichtsovielschreiber alles genau mit bekommen konnte.
Sei von Herzen gegrüßt von Gil.

 plotzn (30.11.23, 10:01)
Servus Gil,

diese wunderbar poetischen Zeilen nehmen der Vergänglichkeit ihren Schrecken.

Liebe Grüße
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 30.11.23 um 11:57:
Danke Stefan, das stimmt natürlich!
Wenn man davon noch weit genug entfernt ist. Je näher sie aber rückt, die Vergänglichkeit, umso deutlicher drückt die Gegenwart ihren Stempel der eigentlichen Unverträglichkeit des Seins vor deren Eintritt ein. Ist etwas kompliziert geschrieben, gebe ich zu, aber andere können es noch komplizierter. (Du bist da zum Glück ausgenommen!)
Viele Grüße von Gil.
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