Ein Fluss

Kurzgedicht

von  Redux

Hier im Café 

in einem acht Uhr Morgen

ein Croissant 

wird zu keinem Croissant 

und achtundsiebzig Menschen

passieren das Fenster

mit ihren Gedanken ihren Zielen

ihren unbekannten Wegen

meine Bartstoppeln sind gewachsen

und schwimmen unablässig mit Passanten und Minuten

in ein anderes Land.

Ein Teller.

Ein Messer mit Butterresten.

Krümel.

Ein Moment wird zu

keinem Moment. 


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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (14.05.24, 19:20)
Lieber Herr Bert,
ein Gedicht von stiller Melancholie, die du ohnehin auf die eleganteste Weise auszudrücken verstehst.
Ich mag es, wie du anhand eines alltäglichesn Dings die Endlichkeit des Seins zu erkennen gibst.

. :)

 Mondscheinsonate meinte dazu am 14.05.24 um 19:42:
Ganz richtig!

 Redux antwortete darauf am 15.05.24 um 17:01:
Danke ,euch beiden vielen Dank.
Lieber Zwerg, ohne deinen Änderungsvorschlag wäre es nix gewesen. Wirklich.

 EkkehartMittelberg (14.05.24, 22:25)
Bist du erst einmal im Fluss, gibt es keinen Moment des Verweilens.

LG
Ekki

 Redux schrieb daraufhin am 15.05.24 um 17:02:
Wann kann man schon verweilen, lieber Ekki?

 BeBa (14.05.24, 23:27)
Wieder ein wunderbarer Text von dir. Was "oberflächlich" oberflächlich erscheint, trägt doch in sich tiefe Melancholie. Mir gefällt die Melodie und der Rhythmus dieses Textes sehr.


und achtundsiebzig Menschen
passieren das Fenster
mit ihren Gedanken ihren Zielen


... ist übrigens meine Lieblingsstelle.

 Redux äußerte darauf am 15.05.24 um 17:02:
Vielen Dank Beba, man kann auf " Umwegen" einiges ausdrücken....

 Aron Manfeld (15.05.24, 17:22)
Deine Bartstoppeln wachsen, ein Augenblick ist kein Augenblick und achtzig Leute laufen vorbei ... Und nun?
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