Wir werden nichts tun - DiePartei

Essay zum Thema Gesellschaft/ Soziales

von  Regina

Dieser Text gehört zum Projekt    Politische und Haltungstexte

und andere Spaßparteien


Die Partei, die sich nach vielen Umbenennungen den Namen "DiePartei" gab, wurde zuerst 2004 von der Satirezeitschrift "Titanic", dann erneut 2009 in Deutschland gegründet. Sie nimmt Politik und die Wahlen nicht ernst, sondern aufs Korn. Mit Slogans wie "Energy Drinks fürs Arbeitsamt", einem Programm zur "ultimativen Rückverdummung" oder "Nie wieder Arbeit" parodieren Spaßparteien die Wahlwerbung anderer Parteien. Es gab solche Parteien bereits vor dem Ersten Weltkrieg und sie existieren auch in anderen Ländern, manchmal unter der Bezeichnung "Bierpartei". Auf den Faröer-Inseln trat ein Kandidat mit dem Wahlversprechen an "Ich werde nichts tun". In Deutschland lautete einer ihrer Werbespots "Versaufen der staatlichen Wahlkampfkostenerstattung beim Knacken der 5%-Hürde". Die Bundestagsabgeordneten Otto Schily, Wolfgang Bosbach und Wolfgang Thierse entwickelten solcher Lachmuskelanregungspolitik gegenüber keinen Humor und nannten den Wahlwerbespot zur besten Sendezeit im Fernsehen eine Schande. Es wurde aber auch kein Paragraph gefunden, mit dessen Hilfe man den Unfug hätte unterbinden können. In Reykjavik/Island erhielt eine Spaßpartei sogar 35% der Stimmen und besetzte damit den Posten eines Oberbürgermeisters, der nach der Wahl seine Strategie in eine seriöse Mitte-links-Richtung umlenkte. Die Partei hat im Europarat ein Mandat, weil es dort keine 5%-Hürde gibt.


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Oops (29.01.24, 08:57)

 Oops meinte dazu am 29.01.24 um 09:00:
2009 auch das Jahr des H. Kerkeling.

LG Oops

 Tula (29.01.24, 09:04)
Moin Regina
Kannte ich gar nicht, schön, dass du sie aufnimmst. Unvergesslich noch die DBU - Deutsche Biertrinker Union, welche in der Wendezeit von Studenten der ('unserer') Uni Rostock gegründet wurde. 

LG Tula

 Tula (29.01.24, 09:04)
Doppelpost, sorry

Kommentar geändert am 29.01.2024 um 09:05 Uhr
kant99 (70) antwortete darauf am 29.01.24 um 09:27:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Judas (29.01.24, 10:45)
Die Partei hab ich immer gerne gewählt. In Thüringen hatten sie Plakate mit "Bratwurst, Bratwurst!" das sprach mich an. Ich erinnere mich, wie sie (als ich noch in D lebte) mal 14% in Berlin geholt haben. Sonneborns Berichte in der TITANIC aus Brüssel hab ich immer gerne gelesen.
Spaß bei Seite: ich kenne mehrere (!) Leute, welche die Partei als Sprungbrett in die Lokalpolitik nutzen und da wirklich was tun. Für Kultur, Umwelt, Menschen. Unser auf kV bekannter RomanTikker ist so einer.

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 29.01.24 um 10:54:
Da ist was dran. Auch in Hildesheim ist der Vertreter der Partei ein wahrer Aktivposten.

 Judas äußerte darauf am 29.01.24 um 11:16:
Jap! Dafür ist sie ein sehr gutes Sprungbrett (aber sie ist ja auch eine sehr gute Partei).

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 29.01.24 um 17:35:
Genau. Das habe ich auch gelesen und außerdem die Feststellung:
Wirr ist das Volk!

 DavidW meinte dazu am 31.01.24 um 18:16:
Fremdkorrektur: Das mit den 14% in Berlin müsste die Piratenpartei gewesen sein.

Ansonsten, danke, Judas fd Richtigstellung, und ich finde Sonneborns Reportagen aus dem Brüsselparlament auch sehr gut. 

Mique ist übrigens im Ddorfer Stadtrat.

 Judas meinte dazu am 01.02.24 um 14:10:
Ja ich weiß :)
Ich war mir ziemlich sicher, dass es die Partei war... aber ich weiß nicht mehr, wann und in welchem Zusammenhang. Kann auch nur in einem Kiez gewesen sein. Alles, woran ich mich noch erinnere, war, dass es überraschend hoch war.

 Beislschmidt (29.01.24, 11:39)
Und manchmal sagt Sonneboom auch richtig gute Sachen.

Kommentar geändert am 29.01.2024 um 11:39 Uhr

Kommentar geändert am 29.01.2024 um 11:40 Uhr
Brot (39)
(29.01.24, 18:43)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire meinte dazu am 29.01.24 um 19:13:
In der Tat, das waren die Pogo-Anarchisten und nicht Die Partei.

 Terminator (31.01.24, 05:25)
In der 1990-ern gab es in Russland die Bierliebhaberpartei (Partija Ljubitelej Piwa). Wie alle anderen schaltete sie Werbung im Staatsfernsehen, und kam in Umfragen durchaus auf ein paar Prozent.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram