Sprachen der Ukraine

Essay zum Thema Gesellschaft/ Soziales

von  Regina

In der Ukraine wird Ukrainisch gesprochen, eine slawische Sprache, die dem Polnischen ähnelt. 38 bis 40 Prozent der Ukrainer sprechen Russisch als Erstsprache, die meisten davon leben im Süden oder im Osten. Auf der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim, in Luhansk und Donezk leben russische Minderheiten, deren Interessen sind Teil des derzeitigen Konflikts, aber nicht der Hauptstreitpunkt. Uneinigkeit herrscht aber auch über Sprachregelungen. 

Manche Leute beherrschen beide Sprachen gleich gut. Alle Ukrainer haben mindestens Grundkenntnisse des Russischen, obwohl von 1991 bis 2012 die alleinige Amtssprache Ukrainisch war. Eine Mischform des Russischen und Ukrainischen ist das sogenannte Sudschuk, das auch von manchen Ukrainern gesprochen wird. In Kiew spricht die Mehrheit der Einwohner Russisch, auch Selenskyi und Vitali Klitschko gehören zu den russischsprachigen Ukrainern. So könnten die beiden Präsidenten der Kriegsparteien in ihrer Muttersprache verhandeln, wenn sie es denn wollten.


Daneben gibt es eine Reihe Minderheitensprachen, so das vor allem auf der Krim verbreitete Krimtartarisch, eine Turksprache. Im Südwesten leben einige Ungarn, Rumänen, Deutsche und alteingesessene Ethnien, die ihre eigenen Sprachen sprechen.  



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 franky (27.02.24, 11:49)
Hi liebe Regina 

Interessant was Du hier Recherchiert hast. 

Gerne gelesen. 

Grüße von Franky

 Verlo (28.02.24, 04:29)
»Entrussifizierung« der Ukraine

Selenskyj unterzeichnet Gesetze zum Verbot russischer Ortsnamen

Ein Drittel aller Ukrainer haben Russisch als Muttersprache - auch Wolodymyr Selenskyj. Jetzt aber hat der Präsident neue Gesetze unterzeichnet: Russische Ortsnamen sollen verboten werden, Staatsbürger müssen Ukrainisch können.

Viele ukrainische Bürger sind russische Muttersprachler – auch Präsident Selenskyj.
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-selenskyj-unterzeichnet-gesetze-zum-verbot-russischer-ortsnamen-a-417ef92c-523d-4830-b21d-aa3160c73ef6

 Regina meinte dazu am 28.02.24 um 12:39:
Dann hat er jetzt etwas zu lernen, der Selenskyi. Aber vermutlich ist das Verbot eine Retourkutsche auf die Sowjetzeit, als das Russische dominiert hat und die anderen Sprachen, auch das Deutsche, zwar nicht verboten, aber als unfein gebrandmarkt waren.

 Verlo antwortete darauf am 28.02.24 um 12:45:
Was auch immer es ist, Regina, Selenski hat ja auch per Dekret verboten mit Rußland zu verhandeln, um den Konflikt zu beenden.

Putin sagt: Selenski kann das Dekret widerrufen, und schon kann man verhandeln.

Aber ...

 Regina schrieb daraufhin am 28.02.24 um 14:45:
Den Eindruck habe ich allerdings auch, dass die Russen schon öfter Verhandlungen angeboten haben und Selenskyi nicht will. 

 Graeculus äußerte darauf am 28.02.24 um 15:00:
Rußland hat Verhandlungen angeboten auf der Basis/unter der Voraussetzung der gegebenen territorialen Lage, d.h. unter Anerkennung des Umstandes, daß Rußland das gesamte eroberte Territorium der Ukraine als russisches Staatsgebiet ansieht. Nicht verhandeln darüber, sondern verhandeln unter dieser Voraussetzung.
Das sollte man fairerweise hinzusetzen, wenn man über die russische "Verhandlungsbereitschaft" spricht. Also über das Herzensanliegen der Ukraine soll nicht verhandelt werden!

 Verlo ergänzte dazu am 28.02.24 um 15:01:
Nicht nur das, Regina: es fanden bereits Verhandlungen im März/April 2022 statt:

Michael von der Schulenburg, Hajo Funke, Harald Kujat – Frieden für Ukraine

Das folgenschwere Scheitern der ukrainisch-russischen Friedensverhandlungen im März/April 2022

Michael von der Schulenburg, ehemaliger UN Assistant Secretary General, war über 34 Jahre lang für die Vereinten Nationen und kurz für die OSZE in vielen Ländern tätig, die sich im Krieg oder in internen bewaffneten Konflikten befanden, an denen oft schwache Regierungen und bewaffnete nichtstaatliche Akteure beteiligt waren.

Hajo Funke ist emeritierter Professor für Politikwissenschaften des Otto-Suhr-Instituts / Freie Universität Berlin.

General a.D. Harald Kujat war der ranghöchste deutsche Offizier der Bundeswehr und bei der NATO.
[Foto: Der britische Premierminister Boris Johnson besucht Kiew am 9. April 2022.]

Es sind hieraus vor allem 6 Punkte hervorzuheben:

1) Bereits einen Monat nach Beginn der russischen Militärintervention in der Ukraine, waren die ukrainischen und russischen Unterhändler einem Waffenstillstand und einer umfassenden Friedenslösung des Konfliktes sehr nahegekommen.

2) Im Gegensatz zu heute hatten sich Präsident Zelensky und seine Regierung damals sehr um einen Verhandlungsfrieden mit Russland und ein schnelles Ende des Krieges bemüht.

3) Im Gegensatz zu westlichen Darstellungen waren sich damals Ukraine und Russland darin einig, dass die geplante NATO-Erweiterung der Grund des Krieges war. Sie konzentrierten daher ihre Friedensverhandlungen auf die Neutralität der Ukraine und dessen Verzicht auf eine NATO-Mitgliedschaft. Im Gegenzug würde die Ukraine ihre territoriale Integrität mit Ausnahme der Krim behalten haben.

4) Es bestehen kaum noch Zweifel darüber, dass diese Friedensverhandlungen am Widerstand der NATO und insbesondere dem der USA und der UK scheiterten. Ein derartiger Friedensschluss wäre einer Niederlage der NATO, einem Ende der NATO-Osterweiterung und damit einem Ende vom Traum einer von den USA dominierten Welt gleichgekommen.

5) Das Scheitern der Friedensverhandlungen im März 2022 und die darauffolgende Intensivierung des Krieges hat hunderttausenden von vor allem junger Menschen das Leben gekostet, eine junge Generation zutiefst traumatisiert und Ihnen sind schwerste seelische und physische Verwundungen zugefügt. Die Ukraine ist enormen Zerstörungen ausgesetzt. Das hat zu einer hohen Verarmung sowie einer fortführenden Entvölkerung des Landes geführt. An diesem Unglück tragen nicht nur Russland, sondern eben auch die NATO und der Westen eine schwere Mitschuld.

6) Die Verhandlungsposition der Ukraine ist heute weitaus schlechter, als sie es noch im März 2022 war. Die Ukraine könnte nun große Teile ihres Territoriums verlieren.

7) Die Blockierung der damaligen Friedensverhandlungen hat allen geschadet: Russland und auch Europa – aber vor allem den Menschen in der Ukraine, die mit ihrem Blut für die Ambitionen der Großmächte zahlen und wohl letztlich nichts dafür zurückbekommen werden.
https://braveneweurope.com/michael-von-der-schulenburg-hajo-funke-harald-kujat-frieden-fur-ukraine
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram