Seit wann dürfen Frauen Geld besitzen?
Essay zum Thema Gesellschaft/ Soziales
von Regina
Kommentare zu diesem Text
Dankeschön, wieso Oma in Pantoffeln draußen einkaufen muss.
Ich habe die Mütterarmut noch in den Text mit aufgenommen.
Antwort geändert am 13.02.2024 um 10:00 Uhr
Dein Text, Regina,
ist sehr einseitig. Zur Situation in den alten Bundesländern vermag ich keine Aussage zu treffen, weil ich dort nicht gelebt habe.
In der DDR gab es keine Arbeitnehmerinnen. Es gab berufstätige (werktätige) Frauen. Sie waren in allen frauentypischen Berufen aktiv (Ärztinnen, Lehrerinnen, Kindergärtnerinnen, Verkäuferinnen, Friseusen, in der Landwirtschaft, selbst in Metallberufen) und ein ideologischer Hintergrund spielte in den wenigsten Fällen eine Rolle. Für jeden Beruf gab es Ausbildungsmöglichkeiten, die zum großen Teil, ebenso wie das Schulsystem, vorbildlich waren.
Vom Gesetz her war es durch die Gleichberechtigung von Mann und Frau geregelt, wobei die Frauen z.B. beim Renteneintritt deutlich bevorzugt waren, er betrug sechzig gegenüber fünfundsechzig Jahre bei Männern.
Meine Mutter, die keinen Beruf hatte, musste sich als Witwe infolge des Krieges ihren Lebensunterhalt in einer Fabrik im Dreischichtbetrieb verdienen, und ihre kleine Witwenrente war z.B. im Vergleich zu der von der Witwe Freislers ein Dreck. Und meine Schwester, Jahrgang 1939, hat 1953 eine Lehre als Laborantin absolviert, und danach bis zur Wende in einem Großunternehmen der Chemieindustrie gearbeitet. Dass sie bis ins hohe Alter in ihrem Heimatort in einem Chor „Muldeklang“, der Name wird dir etwas sagen, aktiv war, erwähne ich am Rande. Von sozialistischer Ideologie hatte sie damals so wenig Ahnung wie andere heute.
Viele verbreiten über die DDR meist nur Unsinn. Aber das bleibt ihnen überlassen. Das Geschichtsbild wird ohnehin von denen beeinflusst, die das Sagen haben. Daran ändert auch die Zukunft nichts.
ist sehr einseitig. Zur Situation in den alten Bundesländern vermag ich keine Aussage zu treffen, weil ich dort nicht gelebt habe.
In der DDR gab es keine Arbeitnehmerinnen. Es gab berufstätige (werktätige) Frauen. Sie waren in allen frauentypischen Berufen aktiv (Ärztinnen, Lehrerinnen, Kindergärtnerinnen, Verkäuferinnen, Friseusen, in der Landwirtschaft, selbst in Metallberufen) und ein ideologischer Hintergrund spielte in den wenigsten Fällen eine Rolle. Für jeden Beruf gab es Ausbildungsmöglichkeiten, die zum großen Teil, ebenso wie das Schulsystem, vorbildlich waren.
Vom Gesetz her war es durch die Gleichberechtigung von Mann und Frau geregelt, wobei die Frauen z.B. beim Renteneintritt deutlich bevorzugt waren, er betrug sechzig gegenüber fünfundsechzig Jahre bei Männern.
Meine Mutter, die keinen Beruf hatte, musste sich als Witwe infolge des Krieges ihren Lebensunterhalt in einer Fabrik im Dreischichtbetrieb verdienen, und ihre kleine Witwenrente war z.B. im Vergleich zu der von der Witwe Freislers ein Dreck. Und meine Schwester, Jahrgang 1939, hat 1953 eine Lehre als Laborantin absolviert, und danach bis zur Wende in einem Großunternehmen der Chemieindustrie gearbeitet. Dass sie bis ins hohe Alter in ihrem Heimatort in einem Chor „Muldeklang“, der Name wird dir etwas sagen, aktiv war, erwähne ich am Rande. Von sozialistischer Ideologie hatte sie damals so wenig Ahnung wie andere heute.
Viele verbreiten über die DDR meist nur Unsinn. Aber das bleibt ihnen überlassen. Das Geschichtsbild wird ohnehin von denen beeinflusst, die das Sagen haben. Daran ändert auch die Zukunft nichts.
Dass die DDR bei den Frauenrechten der BRD um einige Jahre voraus war, habe ich in allen Aufsätzen geschrieben. Ich nehme hier den Passus "sozialistische Ideologie" nach deiner Intervention raus. Die vorbildlichen Verhältnisse waren mir nicht bewusst. Uns wurde immer vermittelt, dass es den Leuten drüben schlechter geht und dass sie deshalb 1989 unbedingt raus wollten aus dem sozialistischen System.
Antwort geändert am 13.02.2024 um 17:50 Uhr
Da fällt mir noch ein, dass, wenn die DDR in vielen Punkten so vorbildlich war, wäre es logisch, Gysis Linke zu wählen. Wieso aber jetzt diese Drift nach rechts?
Die Drift nach rechts ist leider ein gesamtdeutsches Problem. Viele Leute im Osten wollten zunächst gar nicht raus aus dem sozialistischen System, sie wollten einen besseren Sozialismus, ohne eine klare Vorstellung davon zu haben. Ebenso, wie viele von denen, die "raus" wollten, vom Kapitalismus überhaupt gar keine Vorstellung hatten. Fast alle Bürger der DDR haben mit der Wende ihren Job verloren, das ist vielen Leuten im Westen gar nicht klar. Ich zählte übrigens auch dazu. Mein noch sozialistischer Betriebsdirektor hat mich (und drei Mitstreiter) fristlos entlassen, nachdem wir eine eigene GmbH gegründet hatten. Bei meiner Frau war es anders. Da hat sich der Zahnarzt selbständig gemacht, hat drei Schwestern seiner Wahl mitgenommen und mit ihnen bis zur Rente gearbeitet. Noch ein Punkt zur Rechtsdrift: Mehr als 90 % aller wichtigen Positionen in der Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft, Justiz usw. sind nach wie vor mit Persönlichkeiten besetzt, die aus dem Westen kommen und überwiegend ihre Nachfolger (Assistenten, Doktoranden, Mitarbeiter) gleich mitbringen. Von den Parteien mal ganz abgesehen. Das kannst du alles bei Dirk Oschmann nachlesen: "Der Osten, eine westdeutsche Erfindung," Oder in der Berliner Zeitung online.
Antwort geändert am 13.02.2024 um 18:39 Uhr
Spannend, Danke für eure Beiträge. Über die Stellung der Frau in der DDR habe ich nie nachgedacht, werde aber nachlesen, denn mir ist das Thema an sich grundsätzlich wichtig.