Freiheit, Gleichheit, Schwesterlichkeit

Essay zum Thema Gesellschaft/ Soziales

von  Regina

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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (10.02.24, 15:00)
Vorschlag für ein mögliches Thema innerhalb dieser Reihe: Olympe de Gouges. Hier ihr Entwurf eines "Gesellschaftsvertrages zwischen Mann und Frau" (1791):

Wir, N. und N., gehen aus freiem Willen, so lange unser Leben währt und für die Dauer unserer gegenseitigen Zuneigung zu den folgenden Bedingungen eine Verbindung ein: Wir haben die Absicht und den Willen, unsere Vermögen in Gütergemeinschaft zusammenzulegen, behalten uns indes das Recht vor, sie zugunsten unserer Kinder und der aus einem anderweitigen Verhältnis hervorgegangenen Nachkommen aufzuteilen. Beiderseits anerkennen wir, daß unsere Besitztümer direkt unseren Kindern gehören, aus welcher Verbindung diese auch stammen mögen. Alle haben sie unterschiedslos das Recht, den Namen der Väter und Mütter zu tragen, die sie anerkannt haben, und wir wollen das Gesetz unterschreiben, das eine Ahndung der Verleugnung des eigenen Blutes vorsieht.
Desgleichen verpflichten wir uns, im Falle einer Trennung unsere Vermögen aufzuteilen und zum voraus das gesetzlich vorgesehene Erbe unserer Kinder davon auszunehmen.
Im Falle einer glücklichen Verbindung würde der Ehegatte, welcher zuerst stürbe, die Hälfte seiner Güter seinen Kindern überschreiben.
Bliebe einer der Gatten kinderlos, erbte der Überlebende rechtmäßig alles, es sei denn, der Erblasser hätte über die Hälfte seines gemeinschaftlichen Vermögens zugunsten dritter verfügt.

Dies wäre der ungefähre Wortlaut des Ehevertrages, wie er meiner Meinung nach zur Anwendung gelangen könnte. Ich sehe jetzt schon die Heuchler, die Prüden, den Klerus und die ganze teuflische Brut, wie sie sich bei der Lektüre dieser außergewöhnlichen Schrift gegen mich empören. Welch unerschöpfliche moralische Möglichkeiten bietet sie nicht den Weisen, eine glückliche Regierung zur Vollkommenheit zu führen. [...]
[Quelle: Olympe de Gouges, Schriften. Herausgegeben von Monika Dillier, Vera Mostowlansky und Regula Wyss. Frankfurt/Main 1980, S. 48 f.]

 Regina meinte dazu am 10.02.24 um 15:54:
Das ist eine juristische Frage.

 Graeculus antwortete darauf am 11.02.24 um 11:42:
Ja. Stört Dich das? Ob Frauen Auto fahren und wählen dürfen, sind ja ebenfalls juristische (rechtliche) Fragen. Ich bin auf Olympe de Gouges gekommen, weil das "Freiheit, Gleichheit, Schwesterlichkeit" genau ihr Programm war - bis hin zu einer alternativen Menschenrechtserklärung.

 Regina schrieb daraufhin am 11.02.24 um 12:41:
Es stört mich nicht, aber mit Auftragswerken komme ich meistens nicht gut zurecht. Dein Thema habe ich gerade nicht auf dem Schirm, sondern wieder ein oder zwei andere Projekte. Trotzdem Danke für den Vorschlag.

 Graeculus äußerte darauf am 11.02.24 um 15:48:
Es liegt mit fern, Dir einen Schreibauftrag zu erteilen; aber ich kann es mir nicht verkneifen, möglicherweise interessierte Menschen auf halbvergessene Gestalten unserer Vergangenheit hinzuweisen. Olympe de Gouges ist ja geradezu eine Märtyrerin der Frauenbewegung (1793 geköpft).

 Regina ergänzte dazu am 13.02.24 um 10:24:
Warum schreibst du nicht etwas über sie?

 Graeculus meinte dazu am 13.02.24 um 23:44:
Diese Frage ist naheliegend; ich behalte sie im Kopf, der allerdings aktuell mit anderen Themen belegt ist.

 Verlo meinte dazu am 04.03.24 um 15:55:
Aha, deshalb also soll Regina über das Thema schreiben.
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