Streben nach Glück

Tagebuch zum Thema Abhängigkeit

von  Erdbeerkeks

Und erst jetzt wird mir klar, was ich angerichtet habe, weil ich für ihn das Gleiche werde, wie er für mich. Perfekt in Charakter, Meinung, Ansicht, Verhalten, Einstellung, unübertrefflich in jeglicher Hinsicht. Und so, dass er niemanden will, der anders ist, als ich.
Wir wissen alle, wie tödlich so etwas ist.
Aber im Gegensatz zu mir weiß er nicht, wie es ist, zu vermissen, nicht zu haben und zu teilen, nicht zu erreichen, obwohl man in der Nähe ist und zu umarmen und doch nicht halten zu können.
Er weiß nicht, wie das ist.
Er hat das, was ich mal gesucht habe.
Und vielleicht ist es jetzt noch nicht zu spät.
Um alles zu retten und ihm nichts anzutun, doch im Hinterkopf halte ich mir meinen Egoismus. Aber lass uns die schützen, die wir lieben, damit sie nicht dasselbe tun, was wir tun mussten, lass uns sie davon abhalten, auch wenn es schmerzt. Denn alles wird vorübergehen
(wenn die Zeiger oben stehen, haha.)
Alles wird sich geben, wenn er nur den Anfang von uns vergessen kann, unseren kleinen Sprössling Perfektion, der ihm gehörte, vielleicht kann er ihn töten, ohne zu merken dass er gut war, soviel zu gut um ihn gehen zu lassen.
Vielleicht. Vielleicht.
Vielleicht kann er aufhören damit, vielleicht sieht er nicht dieses vermeintliche Glück, dass ich auch in ihm sah. Vielleicht denkt er, es wäre etwas Gewöhnliches geworden.
Es ist einfach die Angst, ihm, der mir nicht egal ist, etwas anzutun, was ich kenne. Sein Vertrauen zu nehmen, es zu behalten, es nicht zu missbrauchen, sodass er es nie mehr jemand anderem schenkt; die Beste, Nummer 1 zu sein und ihn abhängig zu machen von mir.
Ihm beibringen zu leben, zeigen was FREUNDE sein bedeutet, was Liebe bedeutet, was keiner sieht,
Ihm das Leben beibringen. Leben.

Ich erinnere mich und bin sehr froh, dass Herzen nichts sagen, wenn sie schwer und gefüllt von Dingen sind, die wir lieber für uns behalten sollen.
Aber ich glaube, jetzt ist es schon zu spät, um aufzuhören. Ich würde das anfangen lassen, was bei mir passierte, das Leiden, das Vermissen und das Gefühl, zu Umarmen, aber nicht zu halten.
Ich habe uns beide in eine Sache gezogen, die dazu bestimmt war, mich zu verschlingen.
Vielleicht hab ich gehofft, dass wir beide heil hinauskommen, indem wir uns gegenseitig helfen und dass wir die Sache gut überstehen.
Aber irgendwie gehen solche Pläne nie auf.


Anmerkung von Erdbeerkeks:

Für ihn, weil ich ihm Dinge antue, die mir leid tun.
Weil ich ihm vieles kaputtmache.
Und weil er es nichtmal merkt.

Entschuldigungen sind nicht genug.

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Kommentare zu diesem Text

mymemories (18)
(21.11.09)
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 Dieter Wal (02.01.10)
Hab mit 15 keine solchen Texte geschrieben. Schade. Wohl, weil ich ein Dummerle war.
Amuk (37)
(24.01.10)
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