Von der Renate

Märchen zum Thema Kommunikation/ Dialog

von  mnt

Die Susi war ein sorglos Kind,
so wie’s nur selten Menschen sind.
Die Große, eine wenig Zarte.
Sie glühte vor Temperament
und stach und kannte keine Gnade.
Sie wollte wissen, weshalb Susi
so oft beschwingt. Ging auf die Knie
und sprach: „Geschwind sag's mir, du Kleine!
Was führt zum Trappen deiner Beine?“

„Ich hab ein kleines Honigglas,
in meiner Tasche trag ich das,
und seh ich Einen emsig Gehen,
- und latscht er über meine Zehen
ich weiß er meint es ja nicht so -
dann greif ich ins Gefäß und reib
ihm Süßes unter seinen Zinken.
Das macht ihn froh - mich ebenso
und sieht man sich - welch frohes Winken!“

Da kauft Renate gleich ein Fass
und hofft es wird ein einz’ger Spass.
Beim Ersten greift sie rasch hinein
und denkt, schön werd ich schmieren,
das stimmt wohl alle Menschen fein
ich werde profilieren!
Und rennt, als all die Bienen kommen,
an Dank ist nichts zurückgekommen.

Und die Moral von der Geschicht‘:
Der Eine kann’s, der Andre nicht!

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (15.04.12)
Liebe mnt,
ich finde die Idee mit dem Honig ums Maul schmieren sehr gut. Wobei die Moral auch nicht fehlt- viel hilft eben nicht immer viel. Mich hat das Gute Laune Kind angesprochen, was der ganzen Geschichte Leichtigkeit gibt.
Was das unregelmäßige Versmaß betrifft- hm, ich weiß nicht, ob es gewollt ist von dir, aber es bekäme dem Gedicht gut, wenn es zu dem fröhlichen Kind auch einen beschwingten Rhythmus hätte! ;)

 mnt meinte dazu am 15.04.12:
Danke für deine Rückmeldung;)
Das unregelmäßige Versmaß ist nicht gewollt. Am Ende fiel es mir zwar auf, aber zur „Vereinheitlichung“ hätte ich Füllwörter verwenden müssen.
Mit dem beschwingten Rhythmus bin ich etwas überfordert. Meinst du, neben dem einheitlichen Versmaß, eine einheitliche Kadenz? Hm, einheitlich weiblich würde es sich sicher flotter lesen…
LG mnt

 Lluviagata antwortete darauf am 15.04.12:
Nunja, die Kadenzen können sich ruhig abwechseln. Hier aber hast du:

[m Die Susi war ein sorglos Kind,
m so wie’s nur selten Menschen sind.
w Die Große, eine wenig Zarte.
m Sie glühte vor Temperament
w und stach und kannte keine Gnade.
w Sie wollte wissen, weshalb Susi
m so oft beschwingt. Ging auf die Knie
w und sprach: „Geschwind sag's mir, du Kleine!
w Was führt zum Trappen deiner Beine?“

m „Ich hab ein kleines Honigglas,
m in meiner Tasche trag ich das,
w und seh ich Einen emsig Gehen,
w - und latscht er über meine Zehen
m ich weiß er meint es ja nicht so -
m dann greif ich ins Gefäß und reib
w ihm Süßes unter seinen Zinken.
m Das macht ihn froh - mich ebenso
w und sieht man sich - welch frohes Winken!“

m Da kauft Renate gleich ein Fass
m und hofft es wird ein einz’ger Spass.
m Beim Ersten greift sie rasch hinein
w und denkt, schön werd ich schmieren,
m das stimmt wohl alle Menschen fein
w ich werde profilieren!
w Und rennt, als all die Bienen kommen,
w an Dank ist nichts zurückgekommen.

m Und die Moral von der Geschicht‘:
m Der Eine kann’s, der Andre nicht!]

Das meinte ich mit Rhythmus, Regelmäßigkeit, wenn du ein gleichmäßigeres System einhalten würdest.
Ich weiß aber, dass es sehr schwer ist, ein fertiges Gedicht noch einmal umzustellen.
Nimms als Beispiel und mach es das nächste Mal anders. ;)

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