andi(e)stirnschlag

Kleinlichkeiten


Eine archivierte Kolumne von  AndreasG

Samstag, 15. Oktober 2005, 18:06
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Ach, der Arme

Jetzt steht es also endlich fest, wissenschaftlich erforscht und medizinisch bewiesen (man weiß ja, was man davon halten kann...) : Machos sind im Grunde nichts als traurige Menschen (nicht traurige Gestalten, wie ich bisher dachte).
Die “Traurigkeit der Seele“ äußert sich beim Mann in vielen Fällen einfach anders als bei der Frau (die geschlechtsspezifischen Unterschiede liegen zur Zeit ja wieder voll im Trend). Wenn also ein Mann Machogehabe an den Tag legt, exzessiv säuft, jeder Frau hinterher rennt, bei der kleinste Kleinigkeit zuschlägt, im Übermaß Sport treibt, sich auf der Autobahn wie ein Rambo benimmt oder sich mit Arbeit zuschüttet, dann steckt vielleicht eine Depression dahinter.
Ich zitiere den Psychiater Wolfgang Rutz: „Eine Depression ist für den Körper eine Existenzbedrohung; Frauen reagieren in dieser Situation mit einer Art Totstellreflex – Männer dagegen schlagen bei Gefahr um sich, sie greifen an, um ihr Leben zu retten.“ (ein tolles Menschen- und Rollenbild, nicht? So modern...)

Schön, dass das endlich herausgefunden wurde. Jetzt müssen die Betroffenen nur noch die entsprechenden Verhaltenstherapien machen oder die richtigen Medikamente schlucken, und schon haben wir ganz viele liebevolle und friedliche Männer.
Mir war ja immer schon klar, dass solche Kerle krank sind, - nur meinte ich das eigentlich anders.

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 ViolaKunterbunt (20.10.05)
Köstlich! Vielleicht ist das ja noch DIE Marktlücke für arbeitslose Psychologen: Verhaltenstherapien für Machos! Köstlich! Mir fallen auf Anhieb so ein paar Männer ein, die ich dorthin empfehlen würde.
Liebe Grüße, Viola
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