andi(e)stirnschlag

Kleinlichkeiten


Eine archivierte Kolumne von  AndreasG

Sonntag, 01. Oktober 2006, 03:16
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überrollend

Nicht erst Eva Hermann hat die Zeichen der Zeit erkannt und wirft wieder die alten Rollenbilder an die Wand. Andere waren viel früher da, um der Menschheit endlich die ungeschminkte Wahrheit über Männer und Frauen zu erzählen: sie sind unterschiedlich. Wer hätte das gedacht?
Aber mehr noch: diese Unterschiede sind determiniert, sprich: unabänderlich in der Natur des Menschen verankert. Da gibt es nichts dran zu rütteln oder zu schütteln. Es sind angeborene Verhaltensweisen, die bestimmte Wissenschaftler sogar an Hand des Gehirnaufbaus bewiesen sehen. So sind es einfach die unterschiedlichen Fähigkeiten, die klar auf bestimmte Rollen weisen.
Ganz vorne in der Riege der “Alles-ist-angeboren“-Vertreter steht das australisches Ehepaar Pease, das fachliche Kompetenz mit Geschäftstüchtigkeit verbindet und eine Reihe bekannter Bücher geschrieben hat. Vor allen anderen ist “Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ (2000) zu nennen, wobei der Mann von beiden, Allan Pease, danach auch noch mit “Warum Männer lügen und Frauen immer Schuhe kaufen“ (2003) und “Männer zappen und Frauen wollen immer reden“ (2005) brillierte.
Was zeichnet denn Allan Pease aus, dass er solche Bücher schreiben kann? – In seiner Biographie wir er Experte für nonverbale Kommunikation genannt, ein Kenner der Körpersprache also. Sicherlich ein achtenswerter Beruf, was er in vielen Seminaren immer wieder zum Ausdruck bringt, und bestimmt darf er sich darum auch ein Urteil über den Gehirnaufbau des Menschen, über Psychologie, über Pädagogik und andere wissenschaftliche Themen erlauben. Klar, ein echter Fachmann halt.
Auch die Motive für das erste Buch sind sehr wissenschaftlich. In einem Interview mit Simone Hilgers-Bach (im Auftrag von Weltbild) sagt die Ehefrau dazu:

"Barbara Pease: Wir wussten, dass das Beziehungsbuch großartig sein würde. Denn wir haben es geschrieben, um unsere eigene Beziehung zu retten."

Da sagt alles, finde ich.
Immer wieder betont wird übrigens, dass die Unterschiede keine Wertung darstellen. Männer und Frauen sind selbstverständlich gleichwertig, nur liegt ihre Begabung an anderen Orten. Und das ist natürlich durch die Evolution begründet (wo sie sich mit Eva Hermann treffen), denn in der Urzeit gingen die Männer auf die Jagd und die Frauen blieben im Lager oder sammelten Beeren, Pilze und Kräuter. Darum haben die Frauen ein so schlechtes Orientierungsvermögen (so ein Urzeit-Lager lag ja immer direkt neben den Beerensträucherhainen und den Kräuterwiesen, - ist doch allgemein bekannt) und darum können Frauen so schlecht rückwärts einparken. Logisch, nicht?
Nicht logisch? – Also für Herrn Pease ist es das (aus dem gleichen Interview mit Simone Hilgers-Bach):
“Allan Pease: Frauen haben Fähigkeiten, die sich die meisten Männer nicht mal vorstellen können. Und Männer können Dinge, die Frauen im Lauf der Evolution nie gebraucht haben. Barbara kann zum Beispiel nicht rückwärts einparken.“

So sieht das halt mit der Evolution aus. Erziehung oder Prägung können wir vergessen, Veränderungen unsererseits sowieso. Nur die Biologie beherrscht uns und treibt uns seit der Savanne Afrikas in Parklücken und Schuhläden. Darum gehen viele Frauen so gerne Schuhe einkaufen. Einen anderen Grund gibt es dafür nicht. Es ist nichts anderes als das Schuhgen.
Die Antworten liegen auf der Hand. Wie sagte vor einigen Tagen noch ein Kellner in Norddeich zu einem Paar am Nachbartisch: „Specksoße ist Männersoße.“ – Wir sollten uns nicht länger dagegen wehren.



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