Alle 64 Textkommentarantworten von deflyn23

10.03.13 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Morgens im Verkehr: "Ist natürlich keine unterschwellige Drohung, vielmehr ein Beispiel für tagtägliche und sehr banale Hybris. Schön allerdings, dass es erschrocken macht. Danke!"

10.03.13 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Morgens im Verkehr: "Woran ihr immer alle denkt... ;-) Trotzdem: danke fürs Lesen..."

01.07.10 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Der Baum: "Achso, sehr interessant. Küstenmammutbäume sind natürlich super. Und ich war schon so paranoid und hab mich gefragt, woher die princess weiss, dass ich gerade Hölderlin lese... ;-) Dann ist ja nochmal alles gut gegangen. Trotzdem will ich deine Vermutung nicht bestätigen, weil das Gedicht gar nicht auf eine eindeutige Antwort ausgelegt ist. Es geht mehr um die totale Kapitulation, die Einsicht, dass sich schon ein einzelner Baum in seiner Ganzheit unserer Erkenntnis entzieht. Deshalb auch der Hinweis auf das Universum - der Baum ist zwar auf den ersten Blick "endlich", wenn man sich aber mehr in ihn versenkt bemerkt man die Ähnlichkeit zum Fraktal. Und die ist wunderschön. Die Frage nach dem Namen war deshalb als Symbol des Nachdenkens über die Unergründlichkeit des Baumes gedacht. Als könnte man ihn gänzlich verstehen, wenn man ihn nur benennen könnte. Dir noch einen sonnigen Tag, Grüße def"

30.06.10 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Der Baum: "Wie kommst du drauf?"

28.06.10 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Warum nach Wahrheit suchen? oder Über die Unmöglichkeit, die Lüge zu akzeptieren: "Mal frei aus dem Zusammenhang, auch zufällig wieder gelesen: "In den indogermanischen wird "sein" durch die Wurzel es ausgedrückt, die "existieren, in der Realität vorkommen" bedeutet. Diese Existenz wird als das Authentische, Schlüssige, Wahre definiert (in Sanskrit sant = existent, wirklich, gut, wahr; Superlativ sattama = das Beste). Seiner etymologischen Wurzel nach ist "sein" als mehr als eine Feststellung der Identität zwischen Subjekt und Attribut; es ist mehr als ein beschreibendes Wort für ein Phänomen. Es drückt die Realität der Existenz dessen aus, der ist und was ist und bezeugt seine (ihre) Authentizität und Wahrheit." (Erich Fromm, Haben oder Sein, dtv-Ausgabe von 1979, S. 34-35) Das ist mehr die Richtung in die ich wollte. Der Mensch kann gar nicht anders, als durch die durch seine Sprache gesetzte Wahrheit schon so tief in seine Umwelt einzugreifen, dass er sie nachhaltig verändert und damit zu seiner eigenen Welt macht. Die etymologisch nachweisbare Einheit von Existenz und Wahrheit im Wort "sein" ist mir damals beim Schreiben des Textes wohl leider durch die Lappen gegangen... Wäre ja auch ein toller Aufhänger gewesen..."

21.06.10 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Stolz: "Ja so dachte ich mir das auch. Freut mich, dass es dir da genauso geht. Danke für den Kommentar!"

21.06.10 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Stolz: "Merci très bien."

16.06.10 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Warum nach Wahrheit suchen? oder Über die Unmöglichkeit, die Lüge zu akzeptieren: "Zunächst einmal danke für deinen ausführlichen Kommentar. Entschuldige bitte, dass ich mir mit der Antwort so lange Zeit gelassen habe, aber so ist das manchmal eben... man hat viel zu wenig Zeit für eigentlich alles. Zu meinem Text an sich muss ich sagen, dass er tatsächlich an einigen Stellen nicht wirklich ausgereift ist... Er ist gewissermaßen on the go entstanden und es mangelt ihm – wenn ich ihn selbst retrospektiv lese – eindeutig an Konzept und dem nötigen sprachlichen Feingefühl. Nicht zuletzt deshalb habe ich ihn ja auch hier zur Diskussion gestellt. An der Grundthese halte ich aber weiterhin fest: der Mensch konstituiert sich selbst in radikaler Weise seinen eigenen Lebensraum, der mit der natürlichen Welt nichts gemeinsam hat. Mehr noch: der Mensch kann gar nicht anders, als so zu handeln. Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen, die vor allem mit der Perspektive des individuellen Menschen zu tun haben, der er sich unmöglich entziehen kann. Diese impliziert in ihrer Egozentrik immer ein Setzen von Objekten aus der Position des entscheidenden Subjekts heraus. Daraus konstituiert sich dann mehr und mehr ein Weltbild, eine Wahrheit, deren Ursprung der setzende Mensch selbst ist. Mir geht es in dem Text nicht um eine moralische oder anders geartete Wertung dieses Prozesses, sondern schlicht um eine Analyse seiner Struktur, um dadurch eventuell Rückschlüsse auf seine Wurzeln ziehen zu können. Wahrheit hat vielleicht einen Nutzen, so wie alles am Nutzen für die eigenen Bedürfnisse gemessen wird. In komplexen Gesellschaften sind die Bedürfnisse und vor allem der Nutzen des einzelnen in weiträumige soziale Beziehungen eingeflochten. Lügen hat in der Regel auch den eigenen Vorteil zum Zweck und bis jetzt ist noch keine Gesellschaft so entwickelt, dass sie das weitgehend verhindern können. So lange menschliche Interessensgegensätze aufeinanderprallen, wird es Egoismus in der Form geben, dass er anderen schadet. In sozialen Strukturen wird das reglementiert und sanktioniert, weil es der Gesellschaftsstruktur schaden könnte. Wichtig ist auch, wer die Deutungshoheit über die Wahrheit hat. In liberalen Gesellschaften wird diese im Diskurs (möglichst aller) ausgehandelt, das ändert aber nichts dran, dass Wahrheit nicht objektiv sein kann. [...] Ja, es muss eine Wahrheit "gefunden" werden, das heißt, sie wird in irgend einer Form ausgehandelt, als gemeinsame Grundlage einer Gesellschaft. Das ist absolut richtig, trotzdem widersprichst du dir. Wenn Wahrheit nicht objektiv sein kann, wie kann man sich dann auf eine von allen geteilte Wahrheit als Grundlage einer Gesellschaft einigen? Es muss also durchaus möglich sein, eine Wahrheit soweit kollektiv teilbar zu machen, dass sie so etwas wie Objektivität gewinnt. Genau das ist der Vorgang, den ich zu beschreiben versucht habe. Der einzelne Mensch an sich wird primär durch seinen Egoismus getrieben – wie bei Schopenhauer: der Egoismus als stärkste, quasi permanent wirkende, Triebfeder des menschlichen Handelns. Solange kein Ereignis besteht, dass das handelnde Individuum zur Voraussicht oder gar zum Altruismus zwingt, handelt es egoistisch. Und das bedeutet in diesem Fall nicht zwingend bösartig, es muss anderen damit nicht schaden. Es hat schlicht nur seinen eigenen Vorteil im Blick – und den kann es auch dadurch erlangen, dass es beispielsweise anderen Gutes tut. Die Situation entscheidet. Zurück zu meinem Begriff von Wahrheit und seinem Beitrag zur Gesellschaftsbildung: die Art und Weise, wie jeder subjektiv – individuell – seine Welt konstituiert, wird in dem Moment offen für Kompromisse, in dem es darum geht, diese Konstitution um jeden Preis zu wahren. Das klingt zunächst faul und inkonsequent. Man muss es aber im Kontext sehen: die Alternative ist schlicht der Ausschluss aus einer Welt, in der allein das Individuum lebensfähig ist. Verweigert sich die Gesellschaft ihrem kollektiven Wahrheitsbegriff, der ihr Grundstein bildet, zerfällt sie unweigerlich. Der Begriff ist nicht nur Teil der gesellschaftlichen Konstitution, er ist ihr Fundament. Wenn er nicht mehr besteht, besteht die Gesellschaft nicht mehr und es herrscht der Herr der Fliegen. Vor dieser Entscheidung steht jeder einzelne, wenn er die Normen und Gegebenheiten der Gesellschaft, in der er lebt, anerkennt. Man könnte formulieren: Zivilisation oder Wildnis. Natürlich ist es nicht bequem, an dieser Stelle zuzugeben, dass die Entscheidung für die Zivilisation eine egoistische ist. Man ist sogar versucht, diese Einschätzung als kontraintuitiv und schlicht falsch anzunehmen – wie kann denn eine Entscheidung für Gemeinschaft egoistisch sein? Sie ist es genau dann, wenn die Entscheidung darauf abzielt, ein System, das gemeinsam geschaffen wurde, nur aus der Angst vor dem Ausschluss zu akzeptieren. Der Zusammenbruch des Systems bildet den ultimativen Ausschluss aller und muss deshalb – quasi als oberstes Gebot – unbedingt verhindert werden. Irgendwie – und hier wird es zugegebenermaßen schwammig, weil es nicht die Aufgabe war, diesen Umstand genauer zu beleuchten – entsteht darüber ein Konsens, sei es kollektiv unbewusst oder tatsächlich in Übereinkünften festgelegt. Wahrheit drückt sich nur durch Sprache aus? Ist Ironie dann eine Lüge? Was ist mir außersprachlichen Zeichen? Drückt sich Wahrheit nicht viel mehr durch Zeichen aus, zumal Sprache auch nur ein Zeichensystem ist? Sprache ist außerdem ein willkürliches Zeichensystem, so dass Bildzeichen, wo Signifikat und Signifikant übereinstimmen, eigentlich den Begriff der Wahrheit eher erfüllen. Es gibt auch Linguisten, die den Wahrheitsbegriff nur auf Sprache und Entwicklung der Sprache anwenden. Die Wahrheit, die ich mit meinem Begriff zu fassen versuche, drückt sich einzig und allein in der Sprache aus. Und zwar in dem Sinne, als dass es sich dabei schlicht um singuläre Setzungen des die Sprache formulierenden Individuums handelt. Demnach ist Wahrheit nicht im eigentlichen Sinne als etwas, das wahr ist zu verstehen. Diesen subtilen Unterschied habe ich auch im Text herauszuarbeiten versucht. Da muss man differenzieren. Es geht einfach darum, was man persönlich als geltend setzt – deshalb auch das Beispiel mit dem Gefühl. Ein Gefühl wird somit auch zu einer Wahrheit, wobei es diesen Status streng genommen nie würde erreichen können. Mit Massstäben der Wissenschaft beispielsweise ist es unmöglich, ein Gefühl als eine Wahrheit zu setzen. In meinem Modell ist dies aber unbedingt möglich, da es untrennbar zu der Weise gehört, in der der Mensch zu seiner Umwelt in Bezug tritt: er reagiert auf sie, indem er sie kategorisiert, sie in Wahrheiten unterteilt. Das Zeichensystem Sprache, das du ansprichst, wäre damit letzten Endes auch wieder nur eine Wahrheit, aber in dem besonderen Sinne, dass es dazu dient, sich über Wahrheit auszutauschen. Dass die Sprache dabei kontingent bleibt, ist klar. Es geht hier um das Was?, weniger um das Wie?, und das ist nicht wirklich an die konkreten Formen der Kommunikation gebunden, sondern befindet sich stets dahinter, als eine Art Metaebene zum sie transportierenden Text. Finde ich schwierig. Wahrheit heißt Tatsache, es existiert. Die Welt existiert auch ohne Signifikanten, also ohne durch den Mensch bezeichnet zu werden. Richtig. Die Welt existiert auch ohne die Wahrheit des Menschen. Die Welt des Menschen aber nicht. [...] Ich dachte, es ist von Wahrheit die Rede. Und hier schon das Problem: jeder Mensch nimmt eine andere Wahrheit war. Manche vielleicht auch ihre eigenen Gedankengebilde. Aber wenn diese nicht die objektiv fassbare Welt zur Grundlage haben, sind sie dann nicht zwangsläufig unwahr? Hier bringt dich vielleicht weiter, was ich weiter oben schon einmal herausgestellt habe: mein Begriff meint nicht etwas, das notwendigerweise wahr ist, in dem Sinne, dass es faktisch in einer bestimmten Art und Weise existiert und nicht anders. Wahrheit bedeutet also nichts Objektives, solange man darunter etwas von allen bedingungslos geteiltes versteht. Unwahrheit bedeutet im Umkehrschluss auch nicht zwangsläufig etwas, das nicht die „objektiv fassbare Welt zur Grundlage“ hat. Die These der Existenz einer solchen lässt sich von meinen Ausführungen noch nicht einmal ableiten. Der Mensch tritt zur Welt immer nur in der Form in Verbindung, als er auf sie reagiert, indem er sie als genau das setzt, als was er sie wahrnimmt. Den weiteren Prozess habe ich bereits oben erläutert, die Wahrnehmung wird in der Folge als Wahrheit gesetzt und mit dieser wird dann weiter gearbeitet. Ob sie eine tatsächliche, das heisst faktische Wahrheit ist, bleibt fraglich; es ist aber auch nicht weiter von Belang. Allein dadurch, dass sie als eine solche gesetzt und im Anschluss wieder als solche wahrgenommen wird, legitimiert sie weit über das Nötigste hinaus. Die Sache mit der spirituellen Erleuchtung ist schließlich auch keine leere rhetorische Floskel: die Wortwahl verweist einmal mehr auf die Variabilität meines Wahrheitsbegriffs. Dinge, die innerhalb einer Erleuchtung – und sei sie auch spiritueller Natur – erfahren werden, sind demnach ebenso wahr wie die Tatsache, dass meine Zigarette in ein paar Minuten nur noch ein zerdrückter Filter und Asche sein wird. Vorausgesetzt, ich setze sie entsprechend. Das nächste wäre zuviel, um es zu zitieren. Der Mensch- Tiger- Vergleich ist an dieser Stelle ziemlich unsinnig. Der Tiger ist ein Raubtier (dazu noch um einiges größer), der Mensch körperlich gesehen nicht. Das, was du als Nicht-Spezialisierung bezeichnest, ist in Wirklichkeit die Fähigkeit, sich zu allem zu spezialisieren, in nahezu jeder Umgebung überleben zu können. Kleidung ist dem reinen Zweck nach nichts als Anpassung an äußere Umstände. Und das macht die wirkliche Fähigkeit des Menschen aus, worin er allen überlegen ist. Die Vorfahren der Menschen waren auch auf die Feuchtsavanne Afrikas spezialisiert, aber durch evolutionäre Entwicklungen begünstigt, neue Lebensräume zu besetzen. Die Entwicklung reichte sogar soweit, dass er seinen Lebensraum irgendwann verändern konnte. Über den Punkt mit der Spezialisierung beziehungsweise Nicht-Spezialisierung lässt sich natürlich streiten. Wir gehen ja vom selben Ausgangspunkt aus: der Mensch ist primär nicht festgelegt, was seinen Lebensraum betrifft. Du deutest das positivistisch, indem du sagst, dass er folglich die Fähigkeit besitzt, sich in jeder Umgebung zurechtzufinden, sich allen Gegebenheiten anzupassen. Daraus leitest du eine Überlegenheit des Menschen ab. Ich lege die Struktur anders an: direkt verglichen mit anderen Lebewesen stellt die Nicht-Spezialisierung des Menschen einen erheblichen Nachteil dar. Kein Tier muss sich seiner Umgebung so sehr anpassen, wie der Mensch es tun muss – vielmehr existiert es so sehr im Einklang mit seiner Umwelt, dass der Eindruck einer unbedingten Zugehörigkeit entsteht. Der Mensch untersteht deshalb dem Zwang, die Umwelt, in der die Tiere aufgrund ihrer Angepasstheit problemlos leben können, seinen Bedürfnissen entsprechend zu modifizieren. Und genau hierin liegt der Ursprung für den Wahrheitsbegriff, über den wir hier die ganze Zeit sprechen. Die Umwelt, die der Mensch erkennt und als wahr setzt, mit der er arbeitet, in der er sich Tag um Tag bewegt, ist seine eigene Welt und von der faktischen Welt grundverschieden. Der Gedanke ist ja auch nicht neu. zum letzten Abschnitt: Du kannst den Menschen nicht von der "natürlichen" Welt trennen, denn diese hat ihn hervorgebracht und so ist er notwendiger Bestandteil derselben. Selbst bei einem absoluten zivilisatorischen Nullpunkt würde der Mensch sofort beginnen, seine Umwelt versuchen zu fassen. Konstrukt der menschlichen Welt hat einfach was mit Bewusstseinshorizont zu tun und der ändert sich auch ständig. Ich trenne den Menschen ja auch nicht in dem Sinne von der „natürlichen“ Welt, in dem ich ihm jeglichen Bezug zu ihr abspreche. Selbstverständlich hat sie ihn irgendwie hervorgebracht; trotzdem gibt es kein kausales Gesetz, dass ihn aufgrund dessen auf ewig an sie bindet beziehungsweise ihn daran hindert, sie auf seine ganz eigene Art und Weise wahrzunehmen und sie dementsprechend umzugestalten. Unsere ganze Diskussion dreht sich doch genau um diese Kontroverse. In den Grundthesen sind wir uns ja auch anscheinend einig, die Aussage meines Textes war nur noch radikaler, da sie eine vollständige, verselbstständigte Welt proklamierte, die der Mensch sich aufgrund seiner Wahrnehmung gebildet hat und in der er – in der allein er – lebensfähig ist. Dabei fällt mir gerade etwas interessantes auf, womit dir mein Wahrheitsbegriff vielleicht verständlicher wird: stelle ihn dir einfach im Sinn von Wahrnehmung vor. Wie ich ja weiter oben schon zu erklären versucht habe, meine ich damit nicht ein faktisches Wahr-sein, sondern ein schlichtes Setzen als Wahrheit. Wahrheit als Wahrnehmung zu denken trifft ziemlich genau das, was ich meine. Vielleicht mag das ja aus einer bestimmten philosophischer Sicht so sein, aber tatsächlich gibt es verschiedene menschliche Welten, was Wahrheit ist, wird in den unterschiedlichsten Gesellschaften anders gesehen. Man muss auch nicht nach Wahrheit suchen, um in zwischenmenschlicher Beziehung die "Wahrheit" zu sagen, wie sie aus gesellschaftserhaltenden Gründen verlangt wird. Die Frage nach Wahrheit und Unwahrheit ist immer ein gesellschaftlicher Diskurs um Veränderung. Das ist wohl richtig, aber die soziale Ebene von Wahrheit ist hier nicht unsere Baustelle. Der Wahrheitsbegriff, über den wir hier diskutieren, geht allem, was in irgendeiner Form gesellschaftlich genannt werden kann, weit voraus. Er konstituiert es ja erst. [...] Ich hoffe, dass ich damit die Verwirrung etwas lösen konnte. Vielleicht sollte ich den ganzen Text auch noch einmal überarbeiten, einige Dinge wirken da tatsächlich ziemlich inkonsistent und kommen gar nicht wirklich rüber. Das wäre doch mal eine Aufgabe... Und von Spengler möchte ich mich auch noch einmal ausdrücklich distanzieren. Das Zitat am Anfang steht da einfach nur der Aussage willen, keinesfalls wollte ich mich damit irgendwie in die geistige Nähe von Spengler stellen."

14.01.10 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ent-schuld-igen.: "Genau. Danke für den Kommentar! ;-)"

13.01.10 - Kommentarantwort zum eigenen Text  ent-schuld-igen.: "Das ist im Prinzip schon richtig. Natürlich ist durch eine Entschuldigung nichts aus der Welt geschafft - das geht ja auch garnicht. Was passiert ist, ist nun einmal so passiert. Was ich versucht habe, mit dem Aphorismus auszudrücken ist aber der Umstand, dass man sich durch eine Entschuldigung - im tatsächlichen Wortsinn - der Schuld entledigt. Der Schuld allein, in dem Sinne, dass sie nicht mehr erdrückend über mir in der Luft hängt. Man denke an Damokles und sein olles Schwert. Dadurch, dass ich die Schuld an mich nehme, ist sie erst mal transzendiert. Sie ist nicht mehr Schuld, sondern angenommene Schuld. Ich finde, das stellt schon einen signifikanten Unterschied dar. Dass natürlich dadurch ein eventueller Konflikt noch lange nicht beendet oder gar aus der Welt geschafft ist, ist natürlich klar. Die kausalen Folgen der zu entschuldigenden Tat bleiben natürlich weiterhin bestehen und wirken auch weiterhin. Aber darum geht es ja in dem Aphorismus gar nicht, sondern nur um den Begriff der Schuld an sich. Hoffe, das bringt etwas Klarheit."

Diese Liste umfasst nur von deflyn23 abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von deflyn23 findest Du  hier.

 
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