die chemische reinigung war früher unsere dorfdiskothek

die zeit und der raum versanden, dort hinten neben dem dampfentfetter

war ich mit dir, marion, rod stewart und seiner baby jane, im sumpf der

achtziger, wir schmissen die kippen immer brennend auf die tanzfläche, am

freitag ab zwanzig uhr gab es kola-korn, das glas zu einer

mark, wir bestellten in tabletts, fuhren besoffen mit unseren kadett-c-coupes

durch nordwestdeutsche felder, niemals  passierte etwas, nur einmal, benny, jetzt

frühverrentet, rheuma, geschieden, plättete einmal ein huhn, jetzt drehen

 sich die vakuumtrockner und es riecht nach lavendel, stinkt nach vergänglichkeit,

wir waren so dumm und glücklich, dachten nur an weiber und saufen und

redeten vom ficken, manchmal holte uns ein trostloser abend heim und

keiner war da, nur der nächste tag, mit den immer selben leuten im betrieb,

pat benatar sang vom schlachtfeld der liebe, das hatten wir dann später

auch, nur jetzt war man alleine in diesem beschissenen nest, neben der

kammerwaschanlage  und der diskokugel, wir waren traumwandler und

schlenderten diesen flur durch die jahre hindurch und jeder trat ab durch

diese seitentüren rechts und links in seinen blassblauen morgentraum