Asperger-Autismus - eine Normvarianz?

Wer sagt, dass der Mensch ein Herdentier ist, hat nicht den Autisten auf dem Schirm. Dieser möchte nicht zur Herde gehören. Weil er es nicht kann. Warum auch immer. Die vielen anderen Menschen stören sein Gleichgewicht. Seine innere Ruhe und seine Ausgeglichenheit. Wenn er es gezwungenermaßen doch mit mehreren Mitmenschen zu tun hat, strengt es ihn dergestalt an, dass er danach eine lange Refraktärpause braucht, um sich zu erholen. Wegen massiver Überinformation.
Der Autist, insbesondere der Asperger-Autist, möchte am liebsten immer dasselbe essen. Er kriegt es nicht auf die Reihe, Smalltalk zu machen. Weil er das für nutzlos erachtet und schlichtweg auch nicht beherrscht. So sehr er sich auch bemüht.
Er gibt meist die falschen Antworten, versteht Witze nicht und setzt sich häufig ins Fettnäpfchen. Er fühlt sich nie angenommen und willkommen. Das ist er gewohnt und deshalb stört ihn das nicht sonderlich. Glaubt er zumindest.
Er langweilt sich selten bis nie und kommt sehr gut alleine und mit sich selbst klar. Bei lauten Geräuschen muss es sich die Ohren zuhalten.
Er ist häufig inselbegabt und hat spezielle Interessen wie Akten sortieren oder Eisenbahnwaggons zählen. Das beruhigt ihn.
Asperger-Autismus ist eine spezielle Form von Autismus. Eine Normvarianz, die häufig erst später im Leben diagnostiziert wird. Oder überhaupt nie. Die Betroffenen merken nur, dass irgendetwas mit ihnen nicht stimmt oder komisch ist.