Zwischen den Polen

Fatras zum Thema Seele

von  FrankReich

Der Deutsche hat kein Vaterland, denn er hat viele,
drum dampft es zwischen Kräutern, Rüben oder Kohl.

Der Deutsche hat kein Vaterland, denn er hat viele
und so verschieden diese sind, sind auch die Ziele,
er kennt sie alle, alle aber sind sie hohl.
Des Deutschen Vaterlandschaft gleicht dem Puzzlespiele,
in dem schon immer Teile fehlten und fragile
Erinnerungen Raum sich bahnten als Symbol.
Dem Deutschen fehlt ein Stück weit Seele oder Pol.
Selbst hin- und hergeworfen sucht er Sinn und Stile,
zwar wird er fündig nicht, doch öffnet er zum Wohl
der neuen deutschen Einigkeit die Druckventile.
Drum dampft es zwischen Kräutern, Rüben oder Kohl.


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Kommentare zu diesem Text


 HerzDenker (22.08.23, 10:44)
Oder der Deutsche sucht die Seele mehr im ewigen Raum? Ich finde interessant, dass wir uns selbst keinen Stammesnamen gegebn haben wie die Nachbarländer uns ("die Germanen oder "die Alemannen"). Manche sagen, dass wir uns auf das "Deuten" aller und von allen zu konzentrieren scheinen...

 FrankReich meinte dazu am 22.08.23 um 11:44:
Ich denke auch, dass es vornehmlich um Konzentration geht. Wenn ich nach der bekanntesten Stadt meines Heimatlandes gefragt werde, kann ich mich kaum entscheiden, welche ich als erste nennen soll, ich könnte mir aber vorstellen, dass bspw. der Franzose als erstes Paris auf der Zunge hätte, der Engländer London, der Russe Moskau, etc. und unsere Zerrissenheit aus der Zeit des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nationen dürfte auch aktuell noch bestehen, Begriffen wie "Alemanne" oder "Germane" haftet außerdem etwas Barbarisches an, wer gibt die schon sich selbst? 👋😂

Ciao, Frank

 diestelzie (22.08.23, 11:50)
Ja, da hilft nur Dampf ablassen. Das geht recht gut hier im Internet. 

Liebe Grüße von der Ostfront 🙈.
Kerstin

 FrankReich antwortete darauf am 22.08.23 um 21:19:
Leider machen das die meisten irgendwie nach Gefühl, der berühmte Blick über den Tellerrand bleibt dabei jedoch auf der Strecke, daraus resultiert dann entweder Einzelkämpfertum oder eine polarisierende Identifikation, beides lenkt aber von Selbsterkenntnis und Selbstbestimmung ab und verstärkt nur die innere Zerrissenheit, begleitet durch die Erkenntnis, dass jeder, der das für sich begriffen hat, ein arroganter Klugscheißer sein muss. 👋😉

Dank und ciao, Frank

 Beislschmidt (22.08.23, 12:36)
Es fehlt ein Stück weit Seele ... richtig ... könnte von R. Habeck sein.
Ob wir Krauts, Bosch oder Kartoffeln sind, eint sich dieJugendsprache auf Alman ...
Alman ist in manchen Ländern eine neutrale Bezeichnung für Deutsche, welche jedoch in deutschsprachigen Ländern als ethnophaulistischer Slangbegriff das „Bild des selbstzufriedenen, spießigen weißen Deutschen“ zeichnet.  Wikipedia

Nicht zu vergessen .... Socken mit Sandalen, Handtücher über die Pool Liegen, im Ristorante immer mit dem Rücken zur Wand sitzen, Bierbauch mit Bildzeitung, Schwarz rot goldenes Fanhütchen usw ...

Wir sind unverkennbar. :( :P
Beislgrüße 

 FrankReich schrieb daraufhin am 22.08.23 um 21:47:
Genau das ist der Grund, warum ich versuchte, meinen Versen eine überordnende Bindung zu verleihen, denn eigentlich ging es mir darum:

...

Die Vorstellung eines gemeinsamen deutschen Vaterlandes überwölbte die von verschiedenen Vaterländern in den einzelnen Territorien, verdrängte sie aber nicht ...
aus: Wikipedia

Seltsam auch, dass der "Deutsche" einerseits auf seinen Ruf in der Öffentlichkeit bedacht ist, aber andererseits das Verhalten eines Wildschweins an den Tag legt. 
Letztendlich ist alles eine Frage der Selbst- und Fremdwahrnehmung, bzw. daraus für sich ein adäquates Konzept zu entwickeln, allerdings ohne anderen dabei auf die Füße zu latschen.


Ciao, Frank
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