andi(e)stirnschlag

Kleinlichkeiten


Eine archivierte Kolumne von  AndreasG

Donnerstag, 12. Mai 2005, 00:20
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Die paar Wochen im Jahr...

Jeder kennt diese Spaßvögel die behaupten (meist augenzwinkernd, weil sie sich ja so komisch und kreativ finden), dass es nicht vier, sondern fünf Jahreszeiten gäbe. Ich möchte dazu nichts sagen, denn Karneval verursacht bei mir Juckreiz auf der Großhirnrinde. Dennoch, es gibt mehr als vier Jahreszeiten, eindeutig. Die Grünkohlzeit zum Beispiel oder die Mai-Bock-Zeit oder die Erdbeer-Zeit..
Und natürlich die Spargel-Zeit.
In diesem Jahr ist sie sehr intensiv... Für Brigitte und mich jedenfalls.
Los ging es am ersten Mai mit Spargel pur, - nur etwas für wahre Liebhaber, die fast ein Jahr lang schmachten mussten. Spargel, Kartoffeln, Butter und ein Hauch Muskatnuss; – es gab nur einen Haken: Brigitte hatte nur ein Pfund mitgebracht. Für zwei Personen! Was für ein Frevel.
Aber wir wollen ja gar nicht so viel essen, wegen der Linie (seufz). Zählt denn das Argument gar nicht, dass wir auf das Fleischessen verzichten und den zweiten Tag nur Suppe schlürfen?

Montag gab es dann Spargelcremesuppe. Nicht aus den Schälresten und abgeschnittenen Stumpen, sondern aus dem Wasser, in dem der Spargel am Vortag gekocht wurde. So gehört sich das, genauso wie die fünf bis zehn Spargelstangen, die kleingeschnitten werden. Genauso wie der Löffel Zucker im Wasser, der Stich Butter und das Muskatpulver. So schwer ist Spargelkochen gar nicht.
Da ich gerne “kreativ“ koche, wurde die erste Spargelsuppe des Jahres mit Mehlschwitze, Sahne und Schnittlauch verfeinert. War lecker, aber noch nicht genial.

Tja. Davon erzählte ich dann meinen beiden Freunden, die am Dienstag vorbei kommen wollten. Ist ja wohl klar was kam...
Spargel mit Zwiebackkruste, ein Familienrezept. Der größte Vorteil ist, dass es vorbereitet werden kann und auch bei chronisch Zuspätkommenden funktioniert. Und es ist saulecker.
Als Vorspeise gab es Spargelcremesuppe, was sonst. Diesmal mit Schmand und Garnelen (die heißen wirklich nicht “Krabben“, echt). – Hat wohl geschmeckt... Für den nächsten Tag blieb jedenfalls nur ein einsames Tellerchen Suppe übrig.
Die zwei Tage Muttertag (so etwas passiert durch Eheschließung) mussten wir verzichten. Darum gab es erst Montag wieder das jahreszeittypische Gericht. Eingewickelt in Schwarzwälder-Schinken und aus dem Backofen...
Vorgestern kündigten sich dann wieder die beiden Freunde an. Normalerweise wechseln wir uns mit dem Besuchen ja ab, aber manchmal heißt es auch: „Du könntest doch ‘was kochen...“. Tja.
150 g Lachs, Eierstich und sehr viele Kräuter für die ansonsten klare Suppe, - falls es jemanden interessiert. Und von den 2,5 kg Spargel ist auch nichts übriggeblieben. Die Reste der Suppe gab es dann gestern, mit saurer Sahne verfeinert. Und heute dann noch einmal. Hach, lecker und zudem noch gut für den Geldbeutel.

Und was koche ich morgen? – Hat jemand ein Rezept, das ich noch nicht kenne?

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Nicht registrierter Nutzerelijah (12.05.05)
muss lachen. echt, du schreibst immer besser (*nörgelt, weil muss.immer ein bisschen* - vielleicht um einen hauch zu lang.aber nicht viel). lg elijah ;) bon appetitt

 ViolaKunterbunt (13.05.05)
Wieder eine pfiffige Kolumne. Gefällt mir, - obwohl ich überhaupt keinen Spargel mag. Ist wirklich nicht mein Thema, - aber das macht ja nix. Die Idee ist prima umgesetzt und ich weiß nun wenigstens, dass ich Euch während der Spargelzeit nicht besuchen darf. *grins*

 BrigitteG (13.05.05)
Ach Viola, für Dich haben wir immer ein trockenes Brötchen übrig ... *g*
Sally (55)
(15.06.05)
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