andi(e)stirnschlag

Kleinlichkeiten


Eine archivierte Kolumne von  AndreasG

Mittwoch, 29. Juni 2005, 17:04
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Marburger Nachlese

Ach ja das große Treffen... Schön war’s, voll war’s, warm war’s...
Puh. – Hatte ich erwähnt, dass es warm war?
Und eine Mitgliederversammlung hatten wir. Beim nächsten Mal wird sie bestimmt anders sein: im geschlossenen Raum und näher beieinander. Ich will ja nicht klagen, aber hinten am Tisch bekamen wir nicht viel von der Diskussion mit... Ehrlich.

Abends dann: ab ins Marburger Nachtleben. Die Einen wollen noch vorher zum Campingplatz, einige möchten laufen, der Rest fährt lieber faul mit dem Auto. Ein Treffpunkt muss her...
„Das Havanna 8,“ heißt es bald, „aber nicht das Havanna, das ist eine Schwulen- und Lesbenkneipe.“ (Als wenn das irgendetwas heißen würde...)
Also zieht der Konvoi los. Bleeding (-heart) hat sich vom Kellner den Weg erklären lassen und übernimmt die Spitze. Dahinter vier Wagen, die nicht den Anschluss verpassen dürfen. Aber irgendwie läuft es nicht rund. Wir landen in einer Gegend, die so gar nicht nach Nachtleben aussieht. Wenden, zurück fahren. Passant fragen, fahren, Konvoi wenden. Taxifahrer fragen, weiter fahren, wenden. – Langsam haben wir den Dreh mit dem Wenden raus.
Junge Frau fragen, Schulterzucken. An einer Bushaltestelle fragen, kollektives Schulterzucken. Junges Pärchen fragen, wenden, fahren, wenden. Dann endlich eine passable Auskunft, der wir folgen können.
Deutlich leuchtet uns ein “Havanna“ entgegen, als wir in die Straße einbiegen.
Na ja, das Konvoifahren und –wenden beherrschen wir inzwischen ja, aber das Konvoi-Einparken ist noch fremd. Schwupps verschwinden die Wagen mit Bleeding, Lutzi-Val und JohnDeGraph um die nächste Ecke. So stehen dann nur Sechs von vormals neun kV’lern vor dem Havanna und warten. Aber es fehlen nicht nur drei AutorInnen, dem Havanna fehlt auch die “8“. Ganz toll.
Ein Vorbeikommender wird befragt... „Nur die Straße runter...“ heißt es sofort. Jemand kommt mit einem Kuchen vorbei und Orsoy muss nur einmal unauffällig ihren Appetit äußern und schon darf sie sich ein Stück abbrechen. Nette Leute in Marburg.
Nun gut. Die Fehlenden werden bestimmt in dem Lokal mit der “8“ sein. Wir stiefeln los und verlaufen uns natürlich erneut. Wieder fragen, umdrehen, finden. – Juchu!
Die Kneipe entpuppt sich als spärlich besuchtes Alternativ-Projekt von Studenten. 2 € Eintritt und ein kuschelndes Frauenpaar an der Theke. Wenigstens passt der Begriff “Projekt“ gut zu kV.
Von den Verlorenen keine Spur, auch nicht von den Anderen. Sechs ver(w)irrte Menschen finden sich an einem Platz ein und schauen dumm aus der Wäsche. Nicht einmal der Traumreisenden oder Susa fallen spontan Vorschläge ein. Handys werden ausgepackt, Telefonnummern gesucht... Dann klingelt es bei Malik, das Handy, um genau zu sein. Wir erfahren, dass die Abhandengekommenen am Havanna ohne 8 stehen.
Als wir zusammenkommen sind wir 10. - Eine wundersame Autorenvermehrung, denn ein Marburger fühlte sich durch Bleedings unauffällig getragenes keinVerlag-Schild angesprochen (er hat übrigens den Nick “Franciscus“). Und das Havanna ist eine Themen-Kneipe: Mittelamerika-Flair, Tequilla für einen Euro und so.
Als wir es uns an einem langen Tisch bequem gemacht haben folgt das nächste Telefongespräch. Endlich einmal erlebe ich den Sinn von Handys... Treulieb und Leipo sind mit ihrem Anhang in der “8“ gelandet, aber sie kommen dann doch zu uns. Großes Hallo mit Alpha, Keo, DarkLord und Elijah, - nur ich sitze mal wieder am falschen Ende des Tisches.
Um 2 Uhr schließt der Laden. Eine kleine Trennung findet statt. Nur 9 von 16 zieht es in die “8“, 7 wollen lieber ins Bett. Verabschiedung und kleiner Spaziergang, man kennt ja inzwischen den Weg...
Neun kV’ler betreten die Projekt-Kneipe und drinnen sind wir dann elf. Blixa und Mac waren hier schon hängen geblieben...

Dass da auch barfuß getanzt wurde, hat sich wohl schon herumgeschwiegen. Andere bewegten sich kaum von ihrem Platz weg und quatschten. Gemischt halt, - so wie kV...
Tja... und nach 3 wurden wir dann rausgeworfen.

Hat eigentlich irgendjemand den lustigen Hahn auf dem Dach des Marburger Rathauses mitbekommen, der die vollen Stunden blechern kräht? – Dachte ich mir. Wir auch erst am Sonntag Abend.

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 ViolaKunterbunt (30.06.05)
Es war wirklich seeeeehr schön. Hast Du auch darüber geschrieben, dass es sehr warm war....
Und das Frühstück ist wirklich eine eigene Kolumne wert. Alleine die Tatsache, dass wir ständig aufstehen mussten, weil ausgerechnet aus dem Hauseingang, vor dem wir saßen, Kinderwagen, Fahrräder, Staubsauger und diverser Kleinkram rein und rausgetragen wurde.
Und als fast schon alle weg waren, hat Lutz noch entdeckt, dass wir gegenüber dem Haus saßen, in dem irgendwann mal die Gebrüder Grimm gelebt haben. Na, wenn das nicht passend ist.
- Wieder sehr schön geschrieben.

 ViolaKunterbunt (30.06.05)
Ach ja, nicht zu vergessen: Auch beim Frühstück war es seeeehr warm.......
Symphonie (73)
(01.07.05)
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 BrigitteG (05.07.05)
Gerade steht Lutz neben mir, Andreas, und sagt, dass Du so wenig Rückmeldung gibst, obwohl er doch immer ganz ordentlich Deine Kolumnen kommentiert... Sag ihm mal was, wenn er zu Dir in die Küche geht ... *gg*
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