Alle 36 Textkommentarantworten von Watsche

09.12.11 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Lieber Leser: "Habe die Gebrauchsanweisung jetzt auch wieder entfernt, war nur ein kurzer Ruf nach Verständnis, der auch schon wieder verhallt ist. Freut mich sehr, dass du beim Lesen wohl Spaß hattest. Muss beschämt zugeben Mann nie gelesen zu haben, habe auch allgemein recht große Bildungslücken, gerade bei den Klassikern, aber es gibt immer so Vieles zu lesen, dass ich gar nicht nachkomme. Hast mit deinem Hinweis auf Optimismus absolut Recht, inwieweit er auf den Zeitgeist bezogen unrealistisch ist, wage ich jedoch nicht einzuschätzen. Irgendwie hält sich bei mir im Hinterkopf immer die Überzeugung, dass es in Wirklichkeit keine Änderungen und keine Geschichte gibt, höchstens leichte Schwankungen eines unveränderlichen Ganzen. Werke aus jedem Jahrhundert beschreiben ein Verkommen der Gesellschaft so unglaublich ähnlich dem unsrigen. Sicherlich hat die Literatur an Glanz und gewissermaßen an Macht verloren, sicher ist aber auch, dass es zu allen Zeiten mehr Schund, als Gutes gab, mehr Banausen als Kenner oder zumindest Schätzer. Ich hoffe nur sehr, dass meine Meinung nicht nur ein stures Nichtwahrhabenwollen des Sterbens der Kunst, die mir so viel bedeutet, ist."

06.12.11 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Das ist gar kein Titel: "Du hast ja irgendwie recht. Mir war kein besserer Reim auf "Punkt" eingefallen und so bediente ich mich altertümlicher Schriftstellerklischees, die ich einfach mal frech als auf mich zutreffend darstellte. Und hoffte, es würde keiner merken. Ich schreibe ja eigentlich nur am Computer. Die einzige bewusste Abweichung ist aber schon die am Schluss. Vielleicht ändere ich dieses Kommentar aber noch ab, falls mir irgendeine andere, tiefsinnige Erklärung für meine Wortwahl einfällt. Aber eher nicht. Und bevor ich es vergesse: Das hier ist gar kein Kommentar."

06.12.11 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Das ist gar kein Titel: "Danke! Wenn ich schreiben würde er enthält keine Pointe, würde es heißen er enthält eine. Weil ja alles verkehrt ist. Dann wäre der letzte Satz aber genau nach dem Schema des restlichen Gedichts und das wäre nicht wirklich eine Pointe. Folglich müsste ich schreiben, dass er eine enthält, da er keine enthält. Nun, da ich aber aus dem Schema ausgebrochen bin enthält er eine Pointe und ich müsste schreiben er enthält keine.... Das ganze führt zu einem Kreislauf der Paradoxien, aus dem es keinen Ausweg gibt und ich habe mich entschlossen hier "eine" zu schreiben um die Aufmerksamkeit des Lesers auf den Widerspruch zu richten. (Antwort korrigiert am 06.12.2011) (Antwort korrigiert am 06.12.2011)"

05.12.11 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Brecheisen, Stimmgabel, Stift: "Vielen dank! Genau das wollte ich erreichen und finde es sehr schön, dass es zumindest bei dir funktionierte."

05.12.11 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Грибов бояться - в лес не ходить: "Schulrussisch ist meistens eh eine Totgeburt. (Ich hoffe hier sind keine Russischlerhrer unterwegs, die ich hiermit beleidigt habe.)"

05.12.11 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Грибов бояться - в лес не ходить: "Wenn es um das rein Sprachliche geht, so ist eigentlich der gute Vladimir der einzige russische Autor den ich kenne, der mich nur durch Satzbau und Wortwahl umhauen kann und bei ihm hat der geneigte Bewohner des dekadenten, kapitalistischen Westens ja das Glück, dass man ihn auf Englisch lesen kann und so zumidnest relativ nah an die Schönheit seiner Muttersprache rankommt. Bei den anderen Ostautoren die ich mag, sind kulturelle Eigenheiten, Wortspiele und nicht zuletzt die unglaublichen Möglichleiten des russischen Fluchens weit ausschlaggebender, als Beschreibungen von Gefühlszuständen. Vielleicht ist diese Aussage aber auch absolut unqualifiziert und ich habe mich einfach zu wenig mit russischer Literatur beschäftigt."

05.12.11 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Грибов бояться - в лес не ходить: "An Nabokov darf ich eh nicht denken, wenn ich Russisch schreibe. Seine Genialität würde mich allzu sehr demotivieren. Habe jetzt aber mal eine schäbige Übersetzung eingefügt."

05.12.11 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Грибов бояться - в лес не ходить: "Aufgrund des allgemeinen Interesses habe ich auf die Schnelle eine Übersetzung gemacht. Das Gedicht, eine scherzhafte, psychedelische Odysee mit Märchenelementen, ist auch im Original kein Meisterstück, verliert aber in dieser Übersetzung jeglichen Charme, aber zumindest wird der Sinn klarer. Es ist in einer grammatikalischen Form geschrieben, die ich leider nur zum Teil ins Deutsche übertragen konnte. Titel: Wenn mann vor Pilzen Angst hat, dann soll man nicht in den Wald gehen [Bezieht sich auf ein russisches Sprichwort, in dem Wölfe anstelle von Pilzen stehen] Durch Nacht und Wind, durch Hagel und Sturzregen, Nachdem ich mich im Wald mit Pilzen gestärkt hatte und fast meinen Verstand verlor, Fast meinen grünen Stoßzahn abgebrochen hatte, Beinahe mein viertes Auge ausgestochen hatte, Mit drei Armen die Gebüsche auseinanderrückend, Die blinzelnd schrien, ich sei ein Arschloch, Ging ich in quadratischen Kreisen Auf Wegen aus steinernen Haaren, Ich ging so schnell, dass ich schon von allen Seiten mit Beinen bewachsen war Durch Schlösser aus Schatten schwankend, die in der zähen Zeit erstarrt waren. Ich hörte in meinen geschlossenen [da wird das Wort verwendet, dass nur geschlossene Augen beschreibt], geschwollenen Ohren das Quietschen der Quasihirsche Die als zweidimensionale Herde um eine kichernde Achse grasten, Oder vielleicht waren es Elche, Die unter Sternenregen verbrannt waren. Ohne in einem Astloch versunken zu sein, das mich mit einem Leuchten, einer Matratze, Tee und Keksen anzulocken versuchte, mich aber im Endeffekt durch leises Zähneklappern verscheuchte, wonach es mit böser, hungriger Stimme heulte, rollte ich als nichtsnütziger, zusammengekauerter Knäuel Wie ein Kolobok [s. Wikipedia] zwischen den Eichen. Nachdem ich einen von tausenden Wegen gefunden hatte klopfte ich und du öffnetest [die Verbendung lässt auf eine Dame schließen]. Ich schmückte mein Gesicht mit einem lieben Lächeln und kotzte dir die Türschwelle voll."

04.12.11 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Грибов бояться - в лес не ходить: "Autsch.^^ Ich muss lachen, aber es tut auch ein wenig weh."

04.12.11 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Nach uns: "Dankeschön! Mir ging es vor allem darum, das unbegreifliche Eigenleben der Künste nach dem Ende der Menschheit, also nunmehr ohne Beobachter, zu beschreiben. Ich weiß nicht inwiefern das ersichtlich ist. Die Lieder klingen noch, die Farben der Gemälde blühen, auch wenn die Leinwände verrottet sind, die herrenlosen Schwingen der Poesie flattern weiter, der Moment der künstlerischen Schöpfung (der vielleicht einzige Moment der Vollendung, an dem man um nichts mehr bittet) hat den Schöpfer überlebt, die Bretter, die einst die Welt bedeuteten fühlen noch die Schritte der Schauspieler und auch die Musik hat überdauert."

Diese Liste umfasst nur von Watsche abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Watsche findest Du  hier.

 
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Watsche hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  5 Antworten auf Gästebucheinträge verfasst.

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