KLICKS UND CLIQUEN

Synthesen + Analysen in der Matrix


Eine Kolumne von  Bergmann

Montag, 07. Mai 2012, 18:46
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Cézanne à Aix

306. Kolumne


Cézanne à Aix: Exposition – Musée Granet
Zur Erinnerung an die schöne Reise nach Frankreich

Wir lieben die Menschen, die Landschaft, die Kultur, die Städte und Dörfer, die Lebensart der Provence, und schätzen Cézanne als einen Maler der gedeuteten und für den Betrachter weiter deutbaren Wirklichkeit. In dem Bild „Arbres et maisons“ (Nasjonalgalleriet Oslo) hält ein nur scheinbar stärkerer Baum, dessen Äste in vergehendem Herbstlaub zu fliegen scheinen, einen scheinbar fallenden Baum. Vor allem der rechte Rand des Bildes deutet in die Ferne oder hat Fragmentcharakter – die Auflösung von Wirklichkeit und Halt oder Schutz vollzieht sich von links (fast schemenhafte Häuser) nach rechts (fast ins Nichts). So sind die Bilder – die gesehene Materie wird subjektiviert, nie aber eindeutig. – Ein auf dem Cours Mirabeau steppender junger fahrender Student übersetzte die Musik von Bach, Mozart und Vivaldi ins Körperliche; es war dies für uns in diesen Augusttagen eine Apothéose der Jugend und eine wirkliche Opposition zum Augenblick des Lebens in der geschäftigen Straße von Aix-en-Provence. Im Abendlicht verschmolz die Zivilisation mit einem Sommer, der im Frühling stand; die Leichtigkeit der Atmosphäre lässt Sorgen Momente lang vergessen. Wie in den Bildern „Nature morte au vase paillé, sucrier et oranges“ (The Museum of Modern Art, New York) und „La cathédrale d’Aix vue du jardin des Lauves“ (The Alex Hillman Family Foundation, New York) stehen die toten Dinge still und leben in einer geheimnisvollen Bewegung.

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