BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Dienstag, 26. September 2017, 16:55
(bisher 413x aufgerufen)

"Schwarz-Braun ist der Bundestag,...

"...Schwarz-Braun ist das Volk.
Schwarz-Braun soll die Merkel sein,
ihr habt es so gewollt."


Ein abgewandelter HEINO-Text als Einstieg in die erste Kolumne, die im neuen Deutschland erscheint. Ja, Deutschland hat sich verändert und beginnt wieder eine hässliche Fratze zu zeigen, von der alle Welt dachte, sie wäre ausgemerzt worden.

Was mir Mut macht, ist, dass es da draußen Menschen gibt, die im Fokus der Öffentlichkeit stehen und mit der aktuellen Entwicklung nicht einverstanden sind.
Promis und Künstler haben sich vor der Wahl klar zu demokratischen Parteien und gegen die "Anlaufstelle faschistischer Demagogen" ausgesprochen. Schauspielerin SOPHIA THOMALLA oder Ex-Fußballprofi HANS SARPEI bekannten sich z.B. offen zur CDU und ANGELA MERKEL.
Auch viele Musiker, quer durch alle Genres warnten im Vorfeld vor den blauen Faschisten und bezogen offen gegen diese Stellung. So sagte z.B. UDO LINDENBERG während seines Konzertes in Leipzig:
"Die Sprüche, die dieser Gauleiter, oder wie heißt der Vogel, absondert, sind ja unerträglich. Er hat eines richtig gemacht: Er hat die Maske der AfD so weit heruntergezogen, so dass man die hässliche Fratze des Fremdenhasses komplett sehen konnte.“

Andere Musiker verrieten schon vor der Wahl, wen, bzw. was sie wählen würden. Rapper AZAD twitterte nur wenige Tage vor der Wahl folgendes:
"DIESER ABSCHAUM VON AFD MUSS VERHINDERT WERDEN!!!
ICH WÄHLE DIE LINKE"


In Anbetracht der Tatsache, dass gerade Musiker als Vorbilder von jungen Menschen dienen, stellt sich mir die Frage, inwieweit sie es noch sind. Konsumieren junge Leute nur noch die Musik und blenden alles andere aus? Dringt die Message nicht mehr durch, weil die Menschen zu abgestumpft sind (nächste Woche mehr dazu)? Oder haben sich die jungen Menschen andere Vorbilder gesucht?
Immerhin 11% der Wähler unter 30 Jahren haben ihr Kreuz bei der "Alternative für Deppen" gemacht. Bei den Erstwählern waren es 7% im Westen und ganze 17% im Osten. Ein erschreckendes Bild. Zieht man in Betracht, dass die Besucher der Neonazi-Konzerte in Themar auch größtenteils der Altersgruppe U30 angehörten, wird dieses Bild noch viel erschreckender.
Doch was kann man dagegen tun?

Ein Ansatz kam vor der Wahl aus den Reihen der Erstwähler selbst. Rapper und Produzent LA VOICE, der in den vergangenen Jahren bereits Songs u.a. zum "Girls/Boys Day" veröffentlicht hat, nahm mit verschiedenen Erstwählern den Song  "Kreuz an - Ich gehe heute wählen" auf.
Weitere Projekte dieser Art können ein Mittel sein, die Jugend zu sensibilisieren, damit das Wahlergebnis in vier Jahren anders aussieht.
Wie heisst es schon im ALPHAVILLE-Klassiker "Forever young"?
"Hoping for the Best but expecting the Worst"

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der Bands, die auch weiterhin den Faschos den Mittelfinger zeigen werden. Verbal und Wortwörtlich.

Platz 5: KAFVKA
Platz 4: DIE KASSIERER
Platz 3: JENNIFER ROSTOCK
Platz 2: DIE ÄRZTE

und

Platz 1: SWISS UND DIE ANDEREN

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "The Rise of Evil" von SABATON

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (26.09.17)
Lustiger Vertipper: "abgewaldelt".
toltten_plag (42) meinte dazu am 26.09.17:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 26.09.17:
Furchtbar: Dieses zutiefst undemokatisch-hasserfüllte AfD-Sprüchlein "Das wird man ja wohl mal sagen dürfen!", das im Kern eben absolut nicht die Meinungsfreiheit verteidigt.
Schön, dass ein paar Metalmusiker sich offen gegen die AfD stellen. Ihre Fans scheinen ihnen nicht zu folgen?

 BLACKHEART schrieb daraufhin am 26.09.17:
Die genannten Bands stammen mehr oder weniger aus dem Punk-Bereich, der traditionell sehr linkslastig und damit antifaschistisch geprägt ist. Menschen aus diesem Genre haben auch linke Parteien gewählt.
Wie es in anderen Subkulturen aussieht, kann ich nur vermuten, da diese, z.B. Metal oder HipHop sich eher als unpolitisch darstellen. Aber natürlich gibt es auch hier Bands und Künstler, die sich offen gegen rechts aussprechen. Hoffen wir, dass es noch ein paar mehr werden. Ein paar viel mehr.

Antwort geändert am 26.09.2017 um 16:59 Uhr
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