BlackHört

Un-Erhörtes aus der Musikwelt


Eine Kolumne von  BLACKHEART

Montag, 23. Februar 2015, 21:13
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Tortour

Am kommenden Freitag, den 2. Mai 2014, jährt sich zum 10. Mal mein erster Besuch eines Heavy Metal-Konzerts.
An dem Abend spielten PRIMAL FEAR, FREEDOM CALL, METALIUM und DARK AGE, die gemeinsam im Rahmen der "W:O:A Roadshow" auf Tour waren. Diese wurde damals von den Machern des Wacken Open Air im Frühjahr veranstaltet, um den Fans die Zeit bis zum eigentlichen Festival zu verkürzen. Und natürlich um die Werbetrommel zu rühren (damals war Wacken noch nicht innerhalb weniger Stunden ausverkauft, wie es heute der Fall ist).
Diese Festival-Tour fand anno 2006 zum vorerst letzten Mal statt und wird erst in diesem Jahr im Herbst in zwei Teilen mit verschiedenen Bands wieder belebt.

Damals war eine solche Tour eine absolute Ausnahme. Normalerweise werden Touren ja von den Plattenfirmen oder den Bands selbst (wenn sie groß genug sind) zusammengestellt.
Heutzutage sind solche "künstlichen" Touren fast schon an der Tagesordnung. Zumindest in den diversen Spielarten der Stromgitarren-Musik.

Im Hard- und Metalcore-Bereich gibt es z.B. zwei jährlich stattfindende Touren, die von Szene-Klamotten-Labels gesponsert und durchgeführt werden. Die "Off The Wall"-Tour von der Marke "Vans" und die "Progression"-Tour von "Impericon".
Auf beiden Touren sind 6 - 8 Bands am Start, von großen Namen bis Newcomern. Einerseits ist das zwar schön für die Szene, die so das gesamte Spektrum zu sehen bekommt, aber andererseits ist es für den Fan auch anstrengend. Die wenigsten sind doch heutzutage in der Lage sich vier Band am Stück reinzuziehen. Und das ohne Alkohol und moshen.
Was passiert also? Ein Teil der Fans kommt erst später, um die bekannten Namen zu sehen, währen die, die schon von Anfang an da waren spätestens nach Band 4 nicht mehr können. Aus dem einen oder anderen o.g. Grund.

Aber auch für die Bands ist es teilweise alles andere als einfach.
Da man keinen Einfluss auf den Tourkalender hat, kann es durchaus sein, dass man zwei Wochen am Stück und länger jeden Abend eine Show spielen muss. Was ja noch gehen mag, würden nicht teilweise mehrere hundert Kilometer zwischen zwei Shows liegen.

Warum nehmen Bands dann trotzdem diese Strapazen auf sich? Weil sie touren müssen um zumindest annähernd überleben zu können. In Zeiten zurückgehender Albumverkäufe und immer kürzerer Aufmerksamkeitsspannen der Fans muss man quasi ständig präsent (sprich auf Tour) sein, um nicht in Vergessenheit zu geraten.

Ein Umstand, den sich auch die österreichische Firma "Rock The Nation" zunutze gemacht hat. Neben einem eigenen Plattenlabel ("Noise Arts Records") und eigenen Festivals ("Metalfest", "Out & Loud", "Extremefest")) veranstaltet man auch das ganze Jahr hindurch munter genrespezifische "Touren", die unter solch schönen Namen wie "Heidenfest", "Full of Hate" oder "Neckbreaker's Ball" firmieren.
Inzwischen veranstalten sie sogar schon für die Bands POWERWOLF ("Wolfsnächte") und SUBWAY TO SALLY ("Eisheilige Nächte") eigene Touren.

Wo das soll das noch hinführen? Wenn es nach mir geht, vor die Wand. Eine Band sollte sich immernoch selbst aussuchen dürfen, wen sie mit auf Tour nimmt, anstatt sich irgendwelchen Konzernen vorschreiben zu lassen, wer am besten zu ihnen passen würde.

In diesem Sinne:

Haltet die Ohren offen!

Zum Beispiel für meine TOP 5 der Bands, die bei der Auswahl ihrer Vorgruppen noch ein gewichtiges Wort mitzureden haben.

Platz 5: METALLICA
Platz 4: IRON MAIDEN
Platz 3: BÖHSE ONKELZ
Platz 2: HAMMERFALL

und

Platz 1: VAN CANTO

Danke fürs Reinhören.


euer BLACKHEART


Song der Woche: "Fool again" von WESTLIFE

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Kommentare zu diesem Kolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (30.04.14)
Gerne gelesen, aber schreib' doch mal darüber, wer die größten (Platten-?)firmen sind und welche der Stromgitarren-Musikanten ihren gehören. Nur so als Vorschlag.
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