Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Montag, 05. August 2013, 22:29
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Militärbasen der USA

von  SchorschD


Als Gymnasiast und Student in Bamberg hatte ich immer wieder Kontakt mit GIs der Bamberger Garnison. Während ich naiv und vertrauensselig an unsere Natofreunde dachte, sahen es die Amerkaner ganz einfach. Sie waren Besatzungsmacht und hatten viele Rechte, die deutsche Regierung hatte ihnen gegenüber nichts zu melden. So war es einfach selbstverständlich, dass die amerikanischen Soldaten bei ihren Manövern keinerlei Rücksicht auf Getreidefelder nehmen mussten. Die verursachten Schäden regulierte der deutsche Steuerzahler.
Durch mehrere Verträge zum Zusammenleben US-Armee und BRD ergab sich mit leichten jeweiligen Änderungen die heutige Situation. Die USA hat auf dem Gebiet der BRD ca 250 Militärbasen, innerhalb derer die deutsche Regierung jedes Recht verloren hat. Finanzieren darf sie Ausbau und Instandhaltung.
So wird Deutschland in volkerrechtswidrige Kriege der USA verstrickt, obwohl man sich laut Regierungserklärungen raushält. Der "Irankrieg" ist ein gutes Beispiel. Der damalige Bundeskanzler Schröder gewinnt die Bundestagswahl, weil er sich damit durchsetzt, dass deutsche Truppen nicht teilnehmen. Der deutsche Luftraum war aber enorm wichtig für den Transport, auf deutschem Gebiet gab es riesige militärische Zwischenlager und Deutschland diente als sichere Etappe. Zu melden hatte in Deutschland dazu niemand etwas, jedenfalls kein Deutscher.
Weiter: Die USA hat ihre Army in sechs Regionalkommandos gegliedert. Vier befinden sich in den USA, zwei in Deutschland. Eines davon ist für Europa zuständig, das zweite für Afrika. Kein einziger afrikanische Staat gab den USA die Erlaubnis, auf seinem Gebiet das für Afrika zuständige Regionalkommando einzurichten. Wem kann man es aufs Auge drücken? Den Deutschen. Gar nicht mehr lustig ist es, wenn man weiß, dass von amerikanischen Militärbasen Spionage betrieben wird in gößtem Stil, natürlich auch gegenüber Deutschland. Dies ist durchaus Rechtens und in verschiedenen Verträgen geregelt. Einer dieser Verträge datiert aus dem Jahr 1968.
Damals konnte niemand voraussehen, wie aufgrund der technischen Entwicklung Informationen auch über Bürgerinnen und Bürger, über die Wirtschaft, über die Planung einer Regierung in einer solchen Menge zusammengetragen werden können, dass die Zahl die Vorstellungskraft übersteigt. Nun kann jede Bürgerin und jeder Bürger erleben, wie peinlich und blamabel die deutschen Politiker in ihren Stellungnahmen herumeiern.
Wann gibt man einfach zu, dass dieser skandalöse Tatbestand bekannt ist? Wann redet man endlich mit den amerikanischen Natofreunden so, wie es unter Freunden üblich sein müsste, damit man miteinander ein Verhältnis aufbaut, wie es unter Freunden üblich ist? Was zur Zeit geschieht, ist für die USA und für Deutschland eine Schande.

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