Aufgespießt

Unverschämtheiten aus Politik, Promiszene und Alltag


Die Kolumne des Teams " Aufgespießt"

Montag, 30. April 2007, 13:10
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Der Schock

von  AlmaMarieSchneider


Eine Veröffentlichung der International Association for the Study of Obesity (IASO) löste eine Welle von Medienberichten und Diskussionen aus.
75,4 Prozent der erwachsenen Männer und 58,9 Prozent der erwachsenen Frauen in Deutschland sind übergewichtig oder fettleibig. Im europäischen Dicken-Ranking belegt demnach die BRD Platz 1.
Eine Studie des Robert-Koch-Instituts berichtete 2003, dass bereits 15 Prozent der 3 bis 17- jährigen Kinder übergewichtig seien und davon 6 Prozent adipös. Andere Studien sprechen davon, dass die „junge Generation die erste sein wird, die vor ihren Eltern stirbt“. Hält dieser Trend an, wird in 40 Jahren jeder zweite Erwachsene unter Fettleibigkeit leiden. Hunderttausende werden daran oder an den Folgen sterben. Übergewicht ist also kein rein ästhetisches Problem. Kein Wunder, dass sich angesichts dieser Misere nun auch Politiker aufgerufen fühlen, wirkungsvoll den „Dicken“ auf den Leib zu rücken. Fettleibigkeit wird zum Thema einer eigenen Regierungserklärung. Seehofer plant eine regelrechte Anti-Speck-Kampagne in Firmenkantinen, Seniorenheimen und auf Schulhöfen. Frau Künast will zudem mutig die Lebensmittelindustrie mit einer Kennzeichnungspflicht belegen, außerdem sollen Werbeaktivitäten, die sich an unsere kleinen Naschmäulchen richten, verboten werden.
Fragt man sich doch ob die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahren aufgrund dieser fetten Tatsache noch gerechtfertigt ist?

Sieht man sich allerdings das Zustandekommen von Zahlen etwas genauer an, so kann man davon ausgehen, dass die Schlacht um die immer mehr wuchernden Pfunde zwar erst begonnen, aber noch lange nicht verloren ist. Als Übergewichtig gilt übrigens bereits ein 180 cm großer Mensch mit 81 kg Gewicht. Richtwert ist der so genannte BMI (Body-Mass-Index).
Forschungsergebnisse der Epidemiologin Maria Corrada belegen sogar die Empfehlung (publiziert in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „American Journal of Epidemiology“), dass Senioren ein paar Kilo zum Normalgewicht zulegen dürfen und sollten.

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag


 AlmaMarieSchneider (01.05.07)
Die Zahlen sollten natürlich erst einmal eine saubere Grundlage
bilden um dann geziehlt dieses Problem anzugehen.
Der von der IASO aufgezeigte Trend wurde bereits in einer Studie des Max-Plank-Instituts 2003 festgestellt, fand damals leider wenig Beachtung.
Mir scheinen Bewegungsmangel neben schnell zubereiteten oder ins Haus gelieferten Fertiggerichten die Hauptursache zu sein. Britische und skandinavische Wissenschaftler machen ein Gen für die Pfundeansammlung verantwortlich. Wie dem auch sei, die Krankenkassen werden wohl bald wieder kräftig die Beiträge erhöhen.
Ein gutes Konzept bieten z.B. die Weight Watchers. Diäten sind langfristig gesehen Unsinn.

 AlmaMarieSchneider (01.05.07)
Mich hat diese Zahl auch überrascht muß ich gestehen und ich denke daß deshalb so viele Diskussionen losgebrochen sind.
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