Film & Fußball

Eine cineastische Mannschafts-Kolumne


Die Kolumne des Teams " Film & Fußball"

Mittwoch, 21. November 2012, 14:33
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Und die Welt geht unter...

von  Dieter_Rotmund


Ich vermute, Gastkolumnistin  Nimbus spricht über Heike Bittners TV-Dokumentation "2012 - Geht die Welt unter?", die am 15.11.2012 erstausgestrahlt wurde (und übrigens am 2.12.2012 um 9:45 Uhr auf SWR wiederholt wird, falls bis dahin nicht...), sie nimmt auch Bezug auf James Camerons "Titanic" (1997), Steve Martinis und Mike Thurmeiers "Ice Age: Continental Drift" von 2012 und ich glaube auch Anklänge an Roland Emmerichs "2012" aus dem Jahre 2009 zu erkennen.

Ich habe angefangen, eine Strichliste zu führen. Eigentlich für den Weltuntergang, vielleicht aber auch für mein Sarkastischsein. So jeder Strich für jeden Arsch der Welt. Dabei bekomme ich ein Problem und werde ganz klar nicht mehr vor dem Weltuntergang fertig...
Na, auf der anderen Seite denke ich mir "Prima" da kann ich ja jetzt noch mal die Sau heraus lassen, oder nicht? So alles anstellen, was man sonst nicht darf, weil, wen sollte es interessieren, die Welt geht ja unter.
Also schaue ich mir den Film an und bin tatsächlich dazu einzuladen einzuschlafen. Ist doch egal, wenn die Welt eh' untergeht, kann ich auch dass verpassen. Aber den Weltuntergang verpassen ist ja auch irgendwie schräg. Irgendwie lache ich da viel mehr, bei den Ice Age Film, der ja nur animiert ist. Tolle Effekte? Verdammt, wenn ich drauf gehe interessieren die mich doch nicht mehr. So eine 08/15-Geschichte, die keine Rückrat hat, außer, dass die Welt untergeht. Was ja schon an Vermessenheit grenzt, denn wo zum Kuckuck (armer Vogel, für den sprachlichen Missbrauch) sind wir, sprich die Erde die Welt. Das ist der Welt doch scheißegal. Eben wir!
Tagtäglich passiert so was, dass Pulsare die Welt verändern und ganze Planeten vernichtet werden. Ganz ohne ihr Zutun. Ja, ja, Mayas, was auch immer, eben nur Menschen... -
Also gucke ich einen Film, der die Welt untergehen lässt. Ich habe an vieles gedacht, bevor ich ihn sah und was erwartet. Ich sah ellenlanges Nichts.
Nein, bitte nicht falsch verstehen, ich sah den Weltenuntergang, also den der Erde, von Philosophen, einer wurde, so ein kleiner Bekloppter ja wenigstens dargestellt. Aber was sah ich sonst? Ein hektisches Treiben, weil irgendwo ein paar Vulkanausbrüche gingen, und ja, die Verschiebung von Plattentektonik (wer auch immer wirklich weiß, was dass ist...) angeregt war?
Ich glaube, dass Weltuntergänge auf den geprägten Charakter als solchen unreal wirken. Aber so?
Ich liebe nicht, ich denke nicht, ich fühle nicht. Das bin ich... und hach, ja, der Film ist Ich!
Er gibt nichts... Am Ende die Hoffnung... einer neuen Welt... aber er ist kalt und fade... Ihm fehlt das Salz in der Suppe.
Ich habe auf den Film gerechnet, als ich ihn sah. Ich sah keinen Weltuntergang, ich sah Medienuntergang. So macht man keine Filme...
Als die Titanic UNTERGING WURDE SIE ZUM Mediengeschäft: Zunächst war ich beeindruckt. Heute beeindruckt mich Stille, möglichst auch von dem Film, da er trotz realen Hintergrund einfach verschwommen ist...
Weltuntergang, und Gnade, ich bitte Dich, bringe es hinter dich... Welt von Regie untergehen zu lassen, die so daneben ist.

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Kommentare zu diesem Teamkolumnenbeitrag


 Dieter_Rotmund (24.11.12)
Es drängt sich m.E. die Frage auf, ob "Weltuntergangsfilme" ein tragfähiger, will sagen: aussagekräftiger Genrebegriff sein könnte. Man müsste ihn zunächst abgrenzen einerseits von den Filmen, die in einer postapokalytischen Welt spielen, in der sich ein - mutmaßluch partieller - Weltuntergang bereits ereignet hat und denen, die die Anfänge eines (potentiellen) Weltuntergangs zeigen, z.B. Saul Bass brillanter Phase Four aus dem Jahre 1974 oder Alfonso Cuaróns ebenso famoses Children of Men (2006).
Darüberhinaus müsste man sich Gedanken machen, was denn "Welt" in diesem Begriff bedeuten würde. Vielleicht auch die ins sich abgeschlossene Welt eines Luxusdampfers auf großer Fahrt? ...dann wäre auch der angesprochene Titanic-Streifen ein Weltuntergangsfilm.
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