Meinung eines Wählers

Gedankengedicht zum Thema Politik

von  Wolla15

Lieber Herr Finanzminister, wie ich hier so sitz und knister,
mit Papier vor Langeweilen,schreib ich Ihnen die paar Zeilen.
Möcht Ihnen sagen, was mir stinkt, auch wenn das so nicht sehr viel bringt.

Seit 25 Jahren mach ich Schicht, Zuckerschlecken ist das nicht.
Fünf Kinder hab`n wir uns geleistet, doch was ihr euch da erdreistet.
Solibeitrag, Mehrwertsteuer, Arbeit wird mir bald zu teuer.
Benzinpreis in die Höhe schnellt, für uns ist das verdammt viel Geld.
Der, dem wir das verdanken, mußt`bestimmt nie selber tanken.
Ihr solltet mal unsre Arbeit machen, dann vergeht euch auch das Lachen.
Dann denkt ihr schnell:"Oh, wie bescheuert, Feiertag wird bald versteuert?"
Das wird natürlich keiner sagen, der an solchen, schönen Tagen,
statt zur Arbeit, wie wir andern,
ins Grüne fährt, um dann zu wandern.
Katastrophen im Süden, Osten,
ganz egal, was darfs denn kosten?
Wir Deutschen helfen stets und immer,
nur in Deutschland wirds stets schlimmer.
Wenn man Schulden hat so hoch
und dazu Milliardenloch,
wie kann man nur, ich darf doch fragen,
Gelder noch ins Ausland tragen?
Von dem ich weiß, ich kriegs nie wieder.
Also das wär mir dann doch zu bieder.
Wenn Sie wieder Geld verschenken,
sollten Sie an uns mal denken.
Wie wär´s mit mir,mit ner Millionen,
nee , lieber zwei, es soll sich ja lohnen.

Und dann, zum Schluß, nun sei mal ehrlich.
Ich weiß, der Gedanke ist gefährlich.
Doch wenn ich meinen Job verlier,
steh ich dann viel schlechter hier?
Mit Geld, vom Vater Staat geschenkt,
krieg ich mein Leben auch gelenkt.
Brauch keinen Handschlag mehr zu tun, brauch mich nur noch auszuruhn.

Doch keine Angst, wird nicht passieren.
Einer muß euch finanzieren.
DAS halte ich für meine Pflicht.
Nur meine Stimme kriegt ihr nicht !


Anmerkung von Wolla15:

Dies Verslein liegt nun schon einige Jahre in meiner Schublade. Genauer gesagt war das noch in Waigels "Ära".Bevor es gänzliche Aktualität verliert, hier ist es also.

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