Nero's Frist von Konstantin Kavafis

Gedicht

von  ManMan

Nero war beruhigt, als er den Spruch
des Orakels von Delphi vernahm.
„Das dreiundsiebzigste Jahr soll er fürchten.“
Da blieb noch Zeit, sich Freuden hinzugeben.
Dreißig Jahre alt ist er. So lange ist
die Frist, die ihm der Gott gewährt,
für Sorgen um zukünftige Gefahren.

Er  kehrt zurück nach Rom, wohl müde,
doch von wunderbarer Müdigkeit  dank dieser Reise,
deren Tage nur Vergnügung waren
in den Theatern, Parks, Gymnasien...
Ah, diese Lust vor allem,
die der nackten Körper...

Soviel zu Nero. Aber in Spanien sammelt
Galba heimlich sich ein Heer und übt es.
Der alte Mann zählt dreiundsiebzig Jahre..


Anmerkung von ManMan:

Ich habe die Übertragung aus dem Neugriechischen von Wolfgang Josing als Grundlage genommen. Meine Übersetzung erlaubt sich mehr Freiheiten, was aber nicht als Kritik verstanden werden soll. Beide Varianten haben ihre Vorteile.

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Kommentare zu diesem Text


 süßerMacho (23.07.08)
Ich kenn die Grundlage und somit auch die Unterschiede nicht. Aber es liest sich ganz, flüssig ich habe nicht gemerkt, dass es eine Übesetzung ist. Das Thema finde ich auch gut. Das schlaue Orakel lässt halt immer mehrere Deutungen zu, irgendwas wird dann schon stimmenund meistens haben sich die Befrager die günstigste rausgesucht.

 Dieter_Rotmund (10.03.23, 13:02)
Schön und gut, aber welche Bedeutung hat das Deppenapostroph im Titel?
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