und doch ist sommer eine freude

Gedicht

von  ManMan

die felder sind  gemäht
die ernte ist schon eingebracht
ich würde gerne mit dir
über stoppelfelder laufen
mich hinter strohballen verstecken
mannshoch und rund und groß
wie wagenräder aus der alten zeit

du suchtest mich und liefst
mit nackten füßen übers feld
bemüht das stechen zu vermeiden
lachend quietschend rufend
schatz wo bist du denn
sonne verwünschend die so heiß
auf uns herniederbrennt gnadenlos

und doch ist sommer eine freude
wenn all die grünen bäume zwitschern
wenn gelber staub über den feldern flimmert
wenn die verborgne quelle dich erquickt
wenn deine beine wohlig brennen
wenn wir uns nahe kommen nach dem lauf
so nahe wie die ähre ihrem gelben halm

stehst sinnend vor mir angesicht zu angesicht
hast beide hände zart um meinen hals gelegt
lauscht nach dem herzschlag
der so weit entfernt ist und so laut
wie jene worte die ich nie gesagt
und die sich eingebrannt in deine brust
komm wieder immer wieder


Anmerkung von ManMan:

dies ist der einhundertste text auf kv und ich widme ihn caterina, die mich von anfang an so konstruktiv und kritisch begleitet hat.

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Kommentare zu diesem Text

Caterina (46)
(24.07.08)
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 Isaban (24.07.08)
Endsommerromantik,
zart und ein bisschen wehmütig,
zärtlich bildhaft lauschend, suchend und spürend.

Ein schönes Hunderstes.
Meinen Glückwunsch.

Liebe Grüße,
Sabine

 ManMan meinte dazu am 24.07.08:
vielen dank, sabine, das ist ein nettes ständchen! lg.manfred
FranziskaGabriel (44)
(05.08.08)
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