Dornröschen

Märchen zum Thema Liebe und Hoffnung

von  Leo1

Illustration zum Text
Dornröschen
(von MONNA)
Es war einmal ein Königspaar
Das wünschte sich für viele Jahr
Nun schon eine Königskind ein kleines
Und kriegten leider immer keines

Da saß die Königin im Bad
Als ein Frosch das Land betrat
„Euch wird noch eh ein Jahr vorbei
Ein Kind geborn und Ihr seid drei“

Er sprachs und war auch schon verschwunden
Was er versprach hat stattgefunden
Geboren ward ein Töchterlein
So wunderschön, so zart und fein

Der König konnt sein Glück kaum fassen
Vor Freud wußt er sich nicht zu lassen
Lud zum großen Feste ein
Freund‘, Verwandte und obendrein

Die weisen Fraun mit ihrer Kunst
Und hoffte so auf ihre Gunst
13 warn sie an der Zahl
Auf 12 nur fiel die enge Wahl

Von goldnen Tellern solln sie essen
Ein Dutzend hat man nur besessen
Eine darf somit nicht kommen
Und das Unglück hat begonnen


Am End des Festes voller Pracht
Hat jede ihr Geschenk gemacht
Weisheit, Schönheit Reichtum ward
Dem Kind gegeben noch gepaart

Mit allem, was man wünschen kann
Doch als nun ihren Spruch getan
Die elfte Weise in der Reih‘
Springt die Dreizehnte herbei

Die sich dafür rächen wollt
Daß man ihr nicht Respekt gezollt
Und ohne Gruß stellt sie sich hin
Sie ruft mit haßerfüllter Stimm:

„An einer Spindel soll sich stechen
Und tot soll zusammenbrechen
Mit 15 Jahr das Königskind“
Verschwunden war sie wie der Wind

Alle waren sehr erschrocken
Dem König war der Mund ganz trocken
Die zwölfte Frau nach vorne trat
Die ihren Wunsch noch übrig hat

Sie kann nicht ganz den Fluch, den bösen
Von dem Königskindlein lösen
Sie kann es nur vorm Tod bewahren
In einen Schlaf von hundert Jahren

Verwandelt sie den schlimmen Spruch
So steht er nun im Schicksalsbuch
Der König wollt das Unglück wenden
Sein liebes Kind sollt so nicht enden
Alle Spindeln in seim Reich
Wurden drum verbrannt sogleich

Am Kind jedoch der Weisen Gaben
Sich allesamt bestätigt haben
Und weil es schön und sittsam war
Freundlich und verständig gar

So war klar, daß jedermann
es nur gerne haben kann


Die Tochter war grad 15 Jahr
Als sie allein zu hause war
Sie lief herum nun allerorten
Ging durch Türen und durch Pforten

Besah sich Kammern auch und Stuben
Hohe Zimmer, tiefe Gruben
Und als sie einen Turm entdeckte
Der ihre ganze Neugier weckte

Stieg sie die Wendeltrepp‘ hinauf
Die kleine Türe sprang schon auf
Als sie nur leicht am Schüssel rührte
Die Tür zu einem Stübchen führte

Dort saß mit einer Spindel dann
Ein altes Mütterchen, das spann
„Ei, altes Weiblein, Guten Tag!
Was tust du da so emsig, sag“

Das wollt die Königstochter wissen
„ich spinne“ sagt die Frau beflissen
Und nickt mim Kopfe hin und her
„Was springt da lustig kreuz und quer?“

Fragt das Mädchen, greift danach
Will auch spinnen, aber ach!
Der Zauberspruch erfüllte sich
Es spürte noch den Spindelstich

Und sank auch schon aufs Bette nieder
Der Schlaf bemannt sich seiner Glieder
Und dieser unglücksselge Schlaf
Das ganze Königsschloß betraf

Der König und die Königin
Die grade heimgekommen sin
Schliefen beide sogleich ein
Der ganze Hofstaat obendrein

Es schliefen ein die Pferd im Stall
Die Hund im Hofe überall
Die Tauben auf den Dächern fand
Der Schlaf, die Fliegen an der Wand

Das Feuer, das grad noch gebrannt
Hört auf zu flackern, wie gebannt
Der Braten auf dem Feuer drauf
Hörte ganz zu brutzeln auf

Der Koch ließ ab vom Küchenjungen
Dem war grade was mißlungen
Dem Wind wurden die Lider schwer
Und kein Blättchen regt sich mehr

Eine Dornenheck begann
Ums Schloß zu wachsen und gewann
An Höhe darauf Jahr für Jahr
Daß bald nichts mehr zu sehen war

Und nur die Sage von dem Schlößchen
Von dem schlafenden Dornröschen
Denn so wurd das Kind genannt
War im Lande noch bekannt

Und so kam von Zeit zu Zeit
Ein wackrer Königssohn von weit
Hergeritten voller Mut
Aber es tat keinem gut

Die Dornenheck hat sie gehalten
Wie mit Händen an den Falten
Von ihrem schönen Prinzenkeid
Sie mußten sterben voller Leid

Dann nach weitren langen Jahren
Kam ein Königssohn gefahren
Der hörte daß ein alter Mann
Eine Sag erzählen kann:

Von Dornröschen das da schlief
Schon seit hundert Jahren tief
Hinter einer Dornenhecke
Sich ein Königsschloß verstecke

Sie durchdringen wollte schon
So mancher junge Königssohn
Doch hängen blieben wären alle
Gestorben in der Dornenfalle

Der Jüngling aber mutig spricht:
„Ich will hinaus, ich fürcht mich nicht!
Ich will es sehn das schöne Kind“
Und schlägt die Warnung in den Wind

Nun doch wars auf den Tag so weit
Nach hundert Jahren an der Zeit
Dornröschen wieder aufzuwecken
So kam es daß statt Dornenhecken

Plötzlich schöne Blumen ranken
Die öffnen ganz von selbst die Schranken
Den Prinzen sie passieren ließen
Und hinter ihm sich wieder schließen

Dort sah er dann im Hof vom Schloße
Alle Hunde alle Rosse
Schlafend liegen, auf der Gaube
Hockte noch so manche Taube

Die’s Köpfchen untern Flügel nahm
Und als er dann in’s Hause kam
Schliefen Fliegen an der Wand
Der Koch hielt immer noch die Hand

Als wollte er den Jungen packen
Die Magd hielts schwarze Huhn am Nacken
Das sie gerade rupfen sollte
Und als er in den Thronsaal wollte

Der ganze Hofstaat schlafen war
Und am Thron das Königspaar
Da ging er weiter und konnt schwören
Er konnt nur seinen Atem hören

So still war‘s als er endlich fand
Den Turm, er öffnet ganz gespannt
Die Tür zur Stube, in der schlief
Dornröschen noch, ganz fest und tief

es war so schön, er konnt‘s kaum fassen
Konnt seinen Blick nicht von ihm lassen
Er kann nicht anders, nein er muß
Sich zu ihm bücken, als sein Kuß

es gerade nur berührte
Wachte es auf als es ihn spürte
Schlug die Augen auf sodann
Und blickte ihn ganz freundlich an

Da gingen sie zusammen runter
Das Königspaar wurd grade munter
S‘wacht auf der ganze Hofstaat; man
Sieht sich mit großen Augen an

Die Pferd stehn auf und rütteln sich
Die Jagdhund gähnen, schütteln sich
Als nächstes auf den Dächern oben
Die Tauben wachten auf und zogen

Das Köpfchen unterm Flügel raus
Sahen umher und flogen aus
Und die Fliegen ganz behende
Krochen weiter rauf die Wände

Das Feuer wieder flackern mochte
Damit das Essen weiter kochte
Der Braten hat gebrutzelt wieder
Die Ohrfeige ging schallend nieder

Die den Küchenjungen traf
Das riß auch den aus seinem Schlaf
Der schrie und weckte auf die Magd
Die rupft s’Huhn fertig unverzagt

Und jetzt wo alles aufgewacht
Wurd gefeiert voller Pracht
Dornröschen und der Königssohn
Standen beide vor dem Thron

Zur Hochzeit reichten sich die Hände
Lebten vergnügt bis an ihr ENDE

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Kommentare zu diesem Text

prallesLeben (51)
(09.09.08)
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