Die Wunschmaschine tuckert

Gedicht zum Thema Allzu Menschliches

von  ManMan

Kaum bist du angekommen auf der Welt
arbeitet deine Wunschmaschine schon.
du wünschst dir, groß und schön und stark zu sein
(oder zumindest schnell auf und davon).

Wünschst dir zum Mond zu fliegen, zu den Sternen
wünschst dir im Märchenschlosse zum Gemahl
Prinz Immertreu, und du bist die Prinzessin
Schönheit und Reichtum sind dein Ideal.

Später nimmt dann die Zahl der Wünsche ab
Enttäuschung macht die Brötchen wieder klein.
Statt Mondflug reicht nun eine Urlaubsreise
statt eines Prinzen darf es ein Beamter sein.

Du lernst, die Schlösser sind nur schwer beheizbar
du leidest unter immer mehr Gewicht.
Maßhalten war dir früher nur ein Gräuel
jetzt hast du es als Ziel und schaffst es nicht.

War die Gesundheit anfangs kaum ein Thema
wird sie dir wichtiger im Lauf der Zeit.
Gesund zu bleiben ist gar nicht so einfach
ein wenig kämpfst du noch, dann bist du’s leid.

Am Ende bleibt dir als der größte Wunsch
für immer einzuschlafen ohne Leiden
die Wunschmaschine tuckert sich dann aus
und ohne Wünsche stirbst du ganz bescheiden.


Anmerkung von ManMan:

Ich wünschte mir zum neuen Jahr,
dass es bereits vergangen war,
doch als sich das nicht machen ließ,
dichtete ich als Rache dies.

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Kommentare zu diesem Text

Caterina (46)
(04.01.09)
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 ManMan meinte dazu am 04.01.09:
Die Fälle, die ich in letzter Zeit (üb)erlebt habe, waren tatsächlich so ein sanftes Ausgleiten. Die Maschine stellte sich sozusagen von alleine ab. Aber es sollte eigentlich eher ein satirisches Gedicht sein, kein trauriges...
Missi (52) antwortete darauf am 05.01.09:
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