Der Träumer und die Masken

Gleichnis

von  WortGewaltig

Es war einmal ein Träumer. Vor langer Zeit begab es sich das ein Träumer vom Leben ergriffen wurde und vor die Wahl gestellt wurde da er ja nun alt genug wäre sich nun endlich zu entscheiden was für ein Mensch er denn sein wolle. Der Träumer war überrascht ob dieser Entscheidung die er zu treffen hatte. „ Kann ich denn nicht der sein der ich bin ? „ fragte er.
Das Leben antwortete: „ Jeder wäre wohl gerne sein der er ist. Das höre ich immer wieder. Doch man ist nur innen der man ist. Ein jeder bekommt seine Maske hinter der er sich verbergen sucht. Und du wärst der erste bei dem das anders wäre“
Dem Träumer war das wohl bewusst aber er sträubte sich doch gegen dieses Verhalten. „ Und wenn ich denn der erste wäre so würde ich es dennoch versuchen wollen. Und auch wenn ich daran scheitern würde so mag ich mich zuerst mit den Masken auseinandersetzen wollen um wohl zu entscheiden „ Erstaunlicherweise ging das Leben auf diesen Vorschlag ein denn ihm war langweilig und es hatte gerade nicht besseres zu tun: „ Wohlan, wir werden sehen ob du aus einem anderen Holz geschnitzt bist als alle anderen. Wir werden durch die Welt gehen und uns die Menschen betrachten. Du wirst sehen das du zum Schluss auch eine Maske tragen wirst.“ Und das Leben lachte innerlich und äußerlich über den Träumer und dann gingen sie los.

Der Erste dem sie begegneten war Der Realist. Sie machten sich kurz bekannt und das Leben schilderte ihm ihr Anliegen. Der Realist legte den Kopf in den Nacken, musterte den Träumer und sprach. „ Glaubst du nicht das ich mich auch reiflich damit beschäftigt habe wer ich sein will ? Auch ich hatte eine Wahl zu treffen und wog alles reichlich ab. Ich machte es mir auch nicht einfach. Und nur die trefflichsten Gründe konnten meine Wahl beeinflussen. Da gab es kein Gramm zu viel auf der einen noch auf der anderen Seite. Kein Übertreiben und kein Schönreden. Und es gibt keine Frage die mir gestellt wird die ich nicht realistisch beantworte.Das Leben muss man immer realistisch sehen. Sonst überrollt es einem mit Gefühlen und Phantasie. Wer will schon so leben? Und wenn ich dir einen Rat geben soll dann werde Realist denn nur ein Realist lebt das Leben das wohl und wahr ist.„
Der Träumer hörte die Worte und wusste das ein jedes wahr war. „Nun habe ich aber noch eine Bitte an dich, nimm doch einmal die Maske ab damit ich dahinter sehen kann.“ Und der Realist tat wie gebeten und ein hartes Gesicht kam zum Vorschein. Eins das keine Hoffnung und kein Vergnügen kannte.
Und da wusste der Träumer dass er so Nie werden wollte.

Der Nächste dem sie begegneten war Der Egoist. Und dieser legte den Kopf in den Nacken und sprach: „ Ich habe nicht lange überlegen müssen. Es war einfach in mir. Ich nehme gern und intensiv. Nehme alles was man mir zu geben bereit ist und darüber hinaus. Ich frage nicht. Ich sage nichts. Was stört es mich was andere denken oder fühlen. Die Hauptsache ist und bleibe ich. Das Leben bringt nur dem etwas der bereit ist sich alles zu nehmen ohne auf die anderen zu achten. Ich lache alle aus die sich von Gefühlen leiten lassen und Rücksicht nehmen. Wer will schon so leben ? Und wenn ich dir einen Rat geben soll dann werde Egoist denn nur der Egoist lebt das Leben das wohl und wahr ist. „
Der Träumer hörte die Worte und wusste das ein jedes wahr war. „Nun habe ich aber noch eine Bitte an dich, nimm doch einmal die Maske ab damit ich dahinter sehen kann.“ Und der Egoist tat wie gebeten und ein gefühlloses Gesicht kam zum Vorschein. Eins das kein Mitleid und keine Rücksicht kannte.
Und da wusste der Träumer dass er so Nie werden wollte.

Sie gingen weiter. Der Träumer war sehr nachdenklich ob der Wahrheiten die er hörte und er sagte zum Leben: „ Ich sehe schon das es schwierig werden wird mich zu entscheiden. Selbst das was ich immer als böse bezeichnet habe hat seine Reize aber ich mag und kann mich noch nicht entscheiden. Mein Bauch sagt etwas anderes als mein Kopf. „ Das Leben erwiderte: „ Du zweifelst obwohl die Logik dir etwas anderes sagt. Warum willst du dich weiter quälen ? „ Doch der Träumer wollte noch anderes sehen und das Leben lächelte.

Der Nächste den sie trafen war Der Lügner. Und dieser legte den Kopf in den Nacken und sprach: „ Ich habe nichtlange überlegen müssen. Ich dreh die Welt wie sie mir gefällt. Und wenn mir etwas nicht gefällt dann behaupte ich es einfach. Das ganze lange Überlegen ist nicht meine Sache. Wozu auch ? Die Menschen wollen belogen werden. Sie ertragen doch die Wahrheit gar nicht. Die Lüge sagt ihnen was sie hören wollen und nicht das was Wahr ist. Lüge und jeder ist dein Freund. Es wird nicht nachgefragt denn das würde ja Mühe machen. Ich mach die Welt einfach. Ich nehme allen die Sorgen und lebe hervorragend. Alles hinterfragen ? Wer will denn schon so leben ? Und wenn ich dir einen Rat geben soll dann werde Lügner denn nur der Lügner lebt das Leben das wohl und wahr ist. „
Der Träumer hörte die Worte und wusste das ein jedes wahr war. „Nun habe ich aber noch eine Bitte an dich, nimm doch einmal die Maske ab damit ich dahinter sehen kann.“ Und der Lügner tat wie gebeten und zum Vorschein kam ein lebloses Gesicht. Eins das keine Empathie und keine Vergeben kannte.
Und da wusste der Träumer dass er so Nie werden wollte.

„ Wie kommt es das es nur zwei Seiten zu geben scheint, ich und die anderen ?“ fragte der Träumer das Leben. „ Sind wir nicht eins ? „ Das Leben lachte hatte aber keine Antwort.

Dann trafen sie eine Frau. Und es war die Ängstliche. Sie legte den Kopf ängstlich in den Nacken. „ Ich habe nicht lange überlegen müssen. Überall ist das schlechte um mich herum. Überall Krankheit, Tod und Verzweiflung. Alles woraus das Leben hinausläuft ist das Sterben. Und dazwischen die Angst davor. Gier und Macht und Geld. Und wer davon zu wenig hat steht unten. Und davor hab ich Angst ganz unten zu stehen. Denn helfen wird dir niemand. Und wenn du zu viel hast stehst du oben und jeder wird neidisch darauf sein. Und deshalb hab ich Angst nach oben zu kommen. Und nie wird dich jemand als du sehen. Wer will denn schon so leben ? Mein Rat ist also eindeutig. Werde ängstlich denn nur der ängstliche lebt das Leben das wohl und wahr ist. „
Der Träumer hörte die Worte und wusste das ein jedes wahr war. „Nun habe ich aber noch eine Bitte an dich, nimm doch einmal die Maske ab damit ich dahinter sehen kann.“ Und die Ängstliche tat wie gebeten und dahinter war ein ganz zusammengekniffenes Gesicht. Eins bei dem die Augen sich ständig in alle Richtungen drehten da sie von überall Gefahr kommen sahen.
Und da wusste der Träumer dass er so Nie werden wollte.

Und weiter ging die Reise. Und dann trafen sie den Frommen. Sie legte den Kopf in den Nacken. „ Ich habe nicht lange überlegen müssen. Der Glaube festigt mein Leben. Er gibt mir einen Weg vor an dem ich nicht zweifeln will. Mit Glauben kann man Berge versetzen. Mit Glaube kann man die Menschen auf den richtigen Weg bringen wenn sie den falschen gehen. Nur ich kenne den richtigen. Nur ich habe die allumfassende Wahrheit. Gott ist alles. Gott hilft und straft. Und wenn nicht sofort dann im Jenseits. Alle Bösen kommen in die Hölle und alle Guten in den Himmel. Denn jemand der nicht glaubt zweifelt immer. Wer will denn schon so leben ? Und ich muss dir keinen Rat geben denn es gibt eh nichts anderes als fromm zu werden“
Der Träumer hörte die Worte und wusste das ein jedes wahr war. „Nun habe ich aber noch eine Bitte an dich, nimm doch einmal die Maske ab damit ich dahinter sehen kann.“ Und hinter der Maske kamen Augen zum Vorschein die fanatisch blitzten und keine andere Meinung als die eigene zulassen.
Und da wusste der Träumer dass er so Nie werden wollte.

„ So“ sagte das Leben. „Nun weißt du welche Möglichkeiten du hast. Es liegt nun an dir für was du dich entscheidest ! „
Der Träumer haderte und zauderte: „ Ich bin immer noch nicht überzeugt. Ich will ein ganz anderes Leben leben. Ich will individuell sein. Alle die du mir gezeigt hast sind das was sie sind zurecht.

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Kommentare zu diesem Text

Nimbus (38)
(27.06.13)
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 WortGewaltig meinte dazu am 27.06.13:
Daran kranken so manche meiner Texte. Das sie am Stück geschrieben und nie überarbeitet wurden. Das ist mir bewusst und vielleicht mach ich mir mal die Mühe. Ich hab auch festgestellt das man die Gedichte stark kürzen könnte. Aber, das widerspräche dann dem Gedanken der Sekundenpoesie. Es ist so wie es in diesem Augenblick war. Manchmal einfach nur hingeschrieben, manche würden sagen hingerotzt. kV ist für mich bisher nur eine Plattform auf die ich hinweisen kann. Eine Sammelstelle für geschriebenes. Das ich mich damit auch öffentlich mache war mir naiverweise nicht so bewusst. Ich freue mich aber über jede Rückmeldung. Sogar über die negativen. Die Meinungen von denen für die die Texte geschrieben worden sind hab ich ja schon. Und wenn es da durchgefallen ist hab ich es hier erst gar nicht veröffentlicht.
Danke für deine Rückmeldung. Sie ist mir wertvoll.

LG
Nimbus (38) antwortete darauf am 27.06.13:
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