Kleine große Sache

Text

von  Thal

Du bist natürlich nicht da, mich zu retten. Und ich weiß auch nicht, wie man auf so einen Gedanken kommen könnte. Vielleicht fühlt sich das manchmal so an, ja das stimmt, und wie. Aber eigentlich will ich nur, dass wir uns wieder vertragen, das Gegeister aufhört, was mich echt kaputt macht und wie dir das bekommt, kann ich nur vermuten, aber ist ganz sicher auch nicht toll. Ist immer scheiße sowas, für jeden.

Leben für mich alleine kann ich ganz gut und ich brauch auch keine Leine oder Führung oder Anleitung, wie man richtig zu leben hätte, bin auch nur mein eigener Hauptcharakter, der irgendwie versucht hier irgendwo im Nirgendwo zurecht zu kommen.

Wenn du in echt tot wärst, könnt ich an dein Grab gehen, solltest du mal wieder durch meine Träume schwirren und ich wüsste, wo du bist, abschließen, aber so wie es ist, bleibst du nur eine wandelnde Tote, die sich mit mir ins Bett legt, sobald ich die Augen zu mache, sich real aber nicht mal 100 Meter an mich ran traut und so tut, als wäre das das größte Opfer der Welt, dichter zu kommen oder mal Gesicht zu zeigen. Muss ja wirklich schlimm sein... mir so leicht verfallen zu können bei der kleinsten Gelegenheit. Und ich kann dieses ganze Theater nur hilflos über mich ergehen lassen, jahrzehntelang gequält. Stirb doch endlich. Nein, es wär schlimm.

Im Traum bist du so müde, willst dich hinlegen, bist müde von meinen all zu großen Erwartungen, müde davon, was ich mir von dir erhoffe, von der Sache an sich. Doch du merkst, dass es mehr nicht ist, als sich in den Arm zu nehmen, sich neben dich zu legen, auszuruhen, sich zu spüren, munter zu werden, zusammen. Kleine, große Sache.

Ist nur  ein Traum, ich weiß, dann kommt der nächste Tag und der nächste und der nächste und der nächste, wo jeder allein ist und von der Welt zerbrochen wird und hinterher als Überlebender weiter macht, mit Bruchstellen, die dann erst standhalten.


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Kommentare zu diesem Text

tild (59)
(06.07.22, 00:08)
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 Thal meinte dazu am 06.07.22 um 00:51:
nein tust du nicht. aber soll jeder verstehen, was er möchte.
.. oh, und schon wieder....
ZI-ZI-BÄÄÄHHHH 
 Nein aber ehrlich,  was ist denn so hoffnungslos daran dem Zerbrechen standhalten zu können.. wie ein Regenbogen nach Sturm und Regen eben...und vom Auflösen einer Liebe hab ich hier auch nix geschrieben... och jetzt ist mein größter Fan und Schildmaid weg..😭🥰

Antwort geändert am 06.07.2022 um 12:57 Uhr

Antwort geändert am 06.07.2022 um 14:15 Uhr

 Regina (06.07.22, 04:21)
"....der Tag, und der nächste...., wo jeder allein ist" an dieser Stelle dachte ich, vllt. ist sie gar nicht allein, möglicherweise hat sie ein neues Glück gefunden und die Qual findet nur in der verlassenen Seele statt. Was dann?

 Thal antwortete darauf am 06.07.22 um 05:30:
naja.. das Glück an sich kann eben niemand festhalten, oder?

 Thal schrieb daraufhin am 06.07.22 um 12:08:
und dann sieht man eben, wie Menschen mit einem umgehen, sobald man nicht mehr gebraucht wird.....
.. und wirklich glücklich werden mit jemand anderen, als der "wahren Liebe" halt ich für ein Gerücht,  weil nur da das Glück ständig erneuert werden kann mit jeder Hürde, die man zusammen nimmt, jede neue Erinnerung vom gemeinsamen Glück, die zu den schon bestehenden dazu gefügt wird.
Dass die Zeit alle Wunden heilt, hat sich auch als falsch erwiesen,  es kann nur durch Vertrauensaufbau, Selbstverwirklichung und  persönlicher Entwicklung als Partner passieren, dass etwas entsteht,  das sturmfester ist und nicht nur offene Wunden hinterlässt,  sondern der Sehnsucht echte Erfüllung gibt.
Dass eine Beziehung ohne Gefühle wirklich besser ist,  wag ich hier mal zu bezweifeln,  sowas kann nicht gut gehen, ist Flucht vor der Wirklichkeit... Betrug an sich und dem anderen und dem anderen.
Und dass ein Verlassener, fallen Gelassener sich noch ganz anders quält ist doch klar; und wenn es für den anderen auch eher Verlust als Gewinn ist, war es ein Fehler,  ein fataler.

Antwort geändert am 06.07.2022 um 12:24 Uhr
Taina (39) äußerte darauf am 06.07.22 um 13:05:
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