Die chthonische Frau

Ekloge zum Thema Ekel

von  Terminator



Eine Frau, die sich nicht ekelt: diese Definition würde für mich als apollinischen Mann ausreichen. Für mich ist damit alles gesagt. Da aber die Fähigkeit, sich zu ekeln, durchaus weniger weit verbreitet ist, als Papageienrepliken wie "Ekelhaft!" usw., muss das, was der Ausdruck "chthonische Frau" bedeutet, beschreibend expliziert werden.


Die chthonische Frau ist nicht Weiningers Dirne, die wäre sie aber gern. Sie ist eine Schlampe. Die Dirne ist wählerisch, die Schlampe vögelt wahllos rum. Sie tut aber so, als wäre sie wählerisch, und stellt bei ihrer "Partnerwahl" die Hierarchie der Männer auf den Kopf. Die ultradekadente Gesellschaft ist das Reich der Schlampe.


"Das absolute Weib hat kein Ich", sagt Weininger. Einerseits hat ein Wesen, das zu 100% weiblich, ist, in der Tat kein Ich, doch andererseits hat auch ein zu 100% männliches Wesen kein Ich. Was ein Ich "hat", "hat" auch ein Mischverhältnis zwischen dem Weiblichen und dem Männlichen. Und bei der chthonischen Frau ist dieses Verhältnis nicht etwa 90:10 oder höher zugunsten des Weiblichen, sondern, im Gegenteil, geringer als 70:30. Das Weibliche ist klobig, dicktittig da, und das grobe, ungehobelte Männliche ebenfalls, beides schwimmt nebeneinander, undifferenziert, wie Öl und Wasser in einer dreckigen Ursuppe.


Die Schlampe ist verlogen, phallozentrisch, anal-vaginisch (ihre Sexualität ist nihilistisch), haptisch, materialistisch, schleimig. Der schmierige, eklige Lecker, für sie ein "charmanter Aufreißer", ist ihr männliches Pendant: das Gesindel, bevorzugt krimineller Art, der gewissenlose, abscheuliche, impulsiv gewalttätige und opportunistisch arschleckerische chthonisch-phallische Mann. Der Verbrecher nicht als Antiheld, nicht als Robin Hood, sondern der Drogendealer und Zuhälter.


Die Schlampe steht auf Männer, die Frauen misshandeln. Sie verachtet einen Mann, der nie Sex hatte, aber findet einen Kinderschänder insgeheim geil. Es erregt sie besonders, wenn der Kinderschänder ungestraft davonkommt: entweder, weil er so ein gerissener Krimineller ist, oder, weil er in einer hohen Machtposition steht. Die chthonische Frau ist machtgeil. Sie ist wertlos und will daher andere Menschen zerstören. Das wahrhaft Wertvolle ist für sie wie das Sonnenlicht für einen Vampir.


So wie die Natur den chthonisch-phallischen Mann eigentlich nicht vorgesehen hat, gibt es in der natürlichen Ordnung auch keinen Platz für die chthonische Frau. Daher kämpfen diese Degeneraten in der ultradekadenten Gesellschaft fanatisch für eine künstliche Ordnung, die alle Menschen gleich macht: für sie bedeutet Gleichheit ja, alle auf ihr unterirdischs Niveau herunterzuziehen.


Wer Schönheit und Unschuld verachtet, wer die Hierarchie negiert, wer Gut und Böse relativiert, vertritt das chthonische Prinzip. Der Mann ist in desem Fall Weiningers Verbrecher, die Frau aber nicht die lunare Dirne, sondern die chthonische Schlampe.


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Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(13.07.22, 08:43)
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 Terminator meinte dazu am 13.07.22 um 21:44:
Ist Ekel überhaupt physisch?
Taina (39) antwortete darauf am 13.07.22 um 21:49:
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 Terminator schrieb daraufhin am 13.07.22 um 23:12:
Ich habe noch nie vor Ekel brechen müssen: es war entweder krankheitsbedingt oder (selten, aber kam halt auch bei mir mal vor) durch zu viel Alkohol.
Taina (39) äußerte darauf am 14.07.22 um 06:15:
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 Terminator ergänzte dazu am 14.07.22 um 07:37:
Mit der Zeit werden körperliche Reaktionen auf Ekel viell. weniger?
Nein, eher nicht; bei mir geht der Ekel halt nicht durch den Magen, ich kotze vor Ekel nur sprichwörtlich. Aber dafür erlebe ich Ekel so intensiv wie die meisten Menschen Angst erleben. Das ganze Wesen sträubt sich, Körper, Seele und Geist. 


Ich sage jetzt nicht wovor zb. ich mich extrem ekle (hat nichts mit Menschen zu tun).
Würde mich aber interessieren.


Im Grunde kann man den existentiellen Ekel, den ich der Typologie in der Tat zugrunde lege, auf den sexuellen Ekel reduzieren, zumindest für diese sexuologische Betrachtung.
Taina (39) meinte dazu am 14.07.22 um 08:52:
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 Terminator meinte dazu am 14.07.22 um 22:06:
Ich bin so erleichtert, dass mir die Vermeidung immer gelungen ist. Im Alter von 16 bis 23 wäre ich für Sex verführbar gewesen. Danach war der Wille zur Reinheit bzw. der sexuelle Ekel schon zu stark. Aber diese Zeit der Gefahr überstanden zu haben, bin ich durchaus erleichtert.
Taina (39) meinte dazu am 14.07.22 um 22:19:
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 Terminator meinte dazu am 14.07.22 um 22:39:
mit dem geliebten Partner ist er die körperliche Liebe und als solche nicht unrein.
Und das erleben in einer ultradekadenten Gesellschaft die Wenigsten! Die meisten haben bedeutungslosen Sex, der im Nachhinein ekelhaft ist, aber sie verklären das Rumvögeln und Rumhuren zum "Erfahrungen sammeln". Vor solchen "Erfahrungen" habe ich mich schützen können, die Möglichkeiten waren da, selbst für mich: extrem introvertiert, Asperger, IQ 130+.


Was den Sex in der Liebe angeht, kam das für mich wiederum nicht in Frage: ich kann nur romantisch-platonisch lieben, die Geliebte ist für mich wie ein Engel. Womit ich körperliche Liebe in einer echten Liebesbeziehung nicht abwerten will. Was die meisten heute als Beziehungen bezeichnen, sind aber meistens nur Hookups, die bloß länger als einen Onenightstand dauern.
Taina (39) meinte dazu am 14.07.22 um 22:52:
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 Ophélia.Veriverbia (14.07.22, 08:14)
Je hautloser ein Mensch, desto größer scheint der von ihm empfundene Ekel hinsichtlich der ihn umgebenden Welt zu sein. Trost und Hautersatz findet man nur in Rückzugsräumen, die das Niedere und Grobschlächtige, das auf den Feinsinnigen eine enorm zerstörerische Wirkung ausübt, in erträgliche Formen gießt - zumindest temporär, bis das profane Alltagsgeschehen nebst mancher darin enthaltenen
 Akteure die Seele wiederholt vergewaltigt, bis das Vehikel zu zerbersten droht. Dissoziation kann hier zuweilen eine Gnade sein.

 Terminator meinte dazu am 14.07.22 um 22:04:
Falls mit Haut Schuppen/Panzer gemeint sind, dann ist Hautlosigkeit mit Feinheit gleichzusetzen. Aber ist nicht gerade die menschliche Haut fein, und eben kein Schutz vor dem Ekel der Außenwelt, sondern eher eine potentielle Berührungseinladung an einen feinen Andere? So, als wäre der Mensch gar nicht für die banale und grobschlächtige, sondern für eine feine Welt der Liebe und Zartheit gemacht worden (Devolution: der Mensch als degenerierter Engel, der Affe dann als degenerierter Mensch). Mit seiner Haut für eine feinere Welt findet sich der Mensch in einer groben, unreinen Welt (wir sprechen natürlich immer vom höheren Menschen).

Der Ekel vor der Schlampe bzw. der sexuelle Ekel allgemein kommt davon, dass etwas Lovecraftisches das Angenehme und Zarte als Lockvogel benutzt; die menschliche Haut nur als Maske des Insektischen, Amöbischen, Tentakulären.
Taina (39) meinte dazu am 14.07.22 um 22:30:
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 Terminator meinte dazu am 14.07.22 um 22:40:
Die menschliche Haut lädt mehr zum Beschützen ein, als dass sie schützt.

 Ophélia.Veriverbia meinte dazu am 14.07.22 um 22:46:
Deinem ersten Absatz stimme ich vollkommen zu.

Unter einem "hautlosen" Menschen verstehe ich in diesem Zusammenhang eine Person, deren "potentielle Berührungseinladung" missbraucht und hierdurch zerstört worden ist, wodurch sowohl die Schutzfunktion der psychischen Haut vor schädigenden äußeren Einflüssen als auch die Fähigkeit, mit anderen Menschen in einen intimen Kontakt treten zu können, stark vermindert ist.

 Terminator meinte dazu am 14.07.22 um 22:53:
Aber unter der einladenden Haut kann auch ein  Monster  lauern (ab 5:46:53). Hier als einzelne Folge:  Outer Limits, Der Geruch des Todes.

Antwort geändert am 14.07.2022 um 23:06 Uhr

 Ophélia.Veriverbia meinte dazu am 15.07.22 um 00:56:
Diese Darstellung der Sexualangst hätte Lovecraft durchaus gefallen können! :-D
Taina (39) meinte dazu am 20.07.22 um 18:54:
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 Verlo (15.07.22, 10:58)
Terminator, willst du die Nachfolge von Otto Weininger antreten?

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Terminator, dieser und anderer deiner Texte über Frauen und Männer haben mich heute nacht zu einem Traum inspiriert: Ich lag im Bett zwischen zwei Frauen, die abwechseln deine Frauen-Texte lasen und kommentierten.

 Terminator meinte dazu am 15.07.22 um 22:35:
Terminator, willst du die Nachfolge von Otto Weininger antreten?
In einer autobiographischen Fantasy vom Januar 2016 werde ich von hübschen Frauen fast dazu verführt, auf der Erde zu bleiben, und nicht das geheime Treppenhaus in die Transzendenz zu betreten (das Treppenhaus der 1000000 Stockwerke aus meinen Kindheitsträumen), indem sie mich unter anderem als Professor am neu gestifteten Otto-Weininger-Lehrstuhl einsetzen wollen.


Ich sah mich lange als ein, nicht der, Nachfolger von Otto Weininger, doch der hat es nur bis zum asketischen Mann geschafft. Ich wollte unbedingt die apollinische Stufe erreichen, und damit wurde Julius Evola mein Gender-Philosoph.

 Verlo meinte dazu am 16.07.22 um 07:43:
Terminator, hast du über das Treppenhaus der 1.000.000 Stockwerke in KeinVerlag geschrieben?

#

Vorsicht, wenn  


hübschen Frauen

einen verführen wollen, ist immer angebracht, um nicht in einer Katastrophe unterzugehen. 

Deshalb sollte ein denkender Mann sich nur denkenden Frauen über das normale Maß nähern.

Schönheit, Intelligenz, Bildung, Kultiviertheit, Lust, Talent, ... sind auch bei Frauen kein Widerspruch.

 Terminator meinte dazu am 16.07.22 um 07:46:
Schönheit und Intelligenz sind auch kein Widerspruch.  Hier ist das Mikroepos.

 Dieter Wal (09.06.23, 17:09)
Wer in schönen Dingen hässliche Absichten entdeckt, ist verdorben, ohne reizvoll zu sein. Wer in schönen Dingen schöne Absichten entdeckt, ist kultiviert. Für ihn besteht Hoffnung. Die Auserwählten sind die, für die schöne Dinge einzig und allein Schönheit bedeuten.
Oscar Wilde


Man könnte Frau Holle als Erdgöttin interpretieren. Dann wäre sie Todes- und Lebens-Göttin zugleich.

 Terminator meinte dazu am 10.06.23 um 00:36:
Die Auserwählten sind die, für die schöne Dinge einzig und allein Schönheit bedeuten.
Oscar Wilde ist keiner der so einen Spruch naiv verstanden wissen will. Über die tiefere Bedeuteung denke ich gern weiter nach.

 RainerMScholz (09.06.23, 22:29)
Klingt für mich ein bisschen nach dem aktuellen Rammstein-"Skandal".

 Terminator meinte dazu am 10.06.23 um 00:39:
Ein Mann, der sich vor einer Frau ekelt, wird dadurch abgestoßen, und neigt eher nicht dazu, gegenüber dem Objekt seiner Abscheu sexuell übergriffig zu werden.

Oder gibt es Männer, die sich für so wertlos halten, dass sie, sobald sie eine "wertlose, widerliche Schlampe" sehen, sich zu sexueller Belästigung berechtigt fühlen?
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